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Rund um Klingenberg

Rund um Klingenberg
Klingenberg, 12.05.2022

Blick vom Weinberg hinunter nach Klingenberg

Tag
12
Wir arbeiten uns Schritt für Schritt entlang das Mains nach Norden voran. Heute machen wir am Bayerischen Main im unterfränkischen Klingenberg nahe der Landesgrenze zu Hessen Station.

Die Landschaft auf unserer Seite des Flusses gehört noch zum Spessart. Drüben beginnt der Odenwald.

Über der hübschen kleinen Altstadt von Klingenberg erheben sich malerisch zwei Weinberge mit terrassenförmigen Steillagen, an denen vorwiegend Rotwein angebaut wird, Spätburgunder und Portugieser.

Über den Weinbergen sitzt die Ruine der staufischen Clingenburg, die 1177 von Conradus Colbo erbaut wurde, dem kaiserlichen Mundschenk von Kaiser Barbarossa. Sie ist das erste Ziel unserer heutigen Morgenwanderung. Wir folgen dabei der Tour 47 aus dem Rother Wanderführer „Spessart“.

Von der Altstadt geht es über zahllose Stufen hinauf zur Burg. Dahinter laufen wir in südlicher Richtung durch die Weinberge und genießen malerische Blicke auf den Main.

Noch mehr weitet sich das Panorama, als ich den 1906 errichteten Aussichtsturm oberhalb des Burgareals erklimme: Wasser, Weinberge und Wälder soweit das Auge reicht.

Rund um Klingenberg

Beschützer der Burg

Dahinter geht es durch den frisch ergrünten Buchenwald abwärts und über lauschige Hohlwege ins wiesengrüne Rollbachtal mit der Paradiesmühle, einem Hotel und Restaurant.

Wir folgen ein Stück dem Bach durchs Tal und steigen dann wieder auf naturnahen und teils mit umgestürtzen Bäumen übersäten Waldwegen wieder hinauf in Richtung des alten Bergwerks  (eine Tongrube) im Wald über Klingenberg.

Oberhalb der Klingenberger Schlucht, in der sich der Seitenbach tief ins Bundsansteingebirge eingegraben hat, laufen wir anschließend wieder hinunter nach Klingenberg, wo wir nach knapp 4 Stunde und 14 Wanderkilometern wieder eintreffen.

Dafür, dass es heute eigentlich den gesamten Tag bewölkt sein sollte, hatten wir ganz schön viel Sonne auf dieser Tour. Und das hat richtig gut getan.

( MITI )

LT1 – Zu den Heunesteinen

LT1 – Zu den Heunesteinen
Freudenberg, 11.05.2022

Blick von der Burg Freudenberg auf den Main. Unten rechts stehen wir 🙂

NTag
11
och einmal möchte ich eine Wanderung aus dem Reigen „liebliches Taubertal“ laufen. Die Tour mit der Nummer 1 startet und endet in Freudenberg am Main, rund 8 km östlich von unserem Übernachtungsplatz in Miltenberg entfernt.

Also fahren wir am Morgen stromaufwärts und treffen es auf dem Womo-Stellplatz nahe der Altstat von Freudenberg wunderbar an: Wir ergattern einen Platz in der ersten Reihe mit direktem Blick auf den Main und den davor verlaufenden Main-Radweg.

Das alte Freudenberg im fränkischen Nordosten Baden-Württembergs besteht im wesentlichen aus einer Hauptstraße mit schönen Fachwerkhäusern unterhalb der Ruine der Burg Freudenberg.

Deren Ursprünge gehen auf das Jahr 1197 zurück, als der Würzburger Bischof Heinrich III. von Berg zum Schutz des Mainübergangs oberhalb einer Furt einen Wohnturm errichten lies.

Unter nachfolgenden Bischöfen, aber insbesondere unter den späteren Herren von Wertheim wurde die Burg mehrfach erweitert und befestigt.

1552 wurde sie im Markgräflerkrieg jedoch stark beschädigt und blieb anschließend unbewohnt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Ruine auf Initiative der Bürger Freudenberg wieder freigelegt und renoviert.

Wir steigen die 420 Stufen vom Mainufer zur Burg hinauf. Dahinter geht es auf dem Main-Panoramaweg durch den schönen Mischwald ständig und teil steils bergauf und weiter zum „Mautersbrunnen“, wo Doxi einen kräftigen Schluck nimmt.

Immer weiter laufen wir durch den Wald und genießen den Wind und den Schatten der Bäume auf den Höhen, denn heute ist es richtig heiß.

Eigentlich geht die Tour immer weiter durch den Wald bis kurz vor Bürgstadt, doch ich entschließe mich für eine Abkürzung. Statt der avisierten 14 km laufen wir „nur“ zehn. Dadurch geht heute Abend noch etwas. Aber eine schöne Tour, auf jeden Fall.

( MITI )

Abendtour zum Kloster Engelberg

Abendtour zum Kloster Engelberg
Großheubach, 10. Mai 2022

Wallfahrtsstätte Kloster Engelberg

Tag
10
Rund fünf Kilometer von Miltenburg entfernt thront auf einem Bergsporn hoch über dem Main das Franziskanerkloster Engelberg. Es ist das Ziel meiner heutigen Abendwanderung mit Doxi.

Bereits im Vorfeld hatte ich gelesen, dass bis dort oben 612 Sandsteinstufen, die sogenannten „Engelsstaffeln“, entlang eines Kreuzwegs zu überwinden sind. Dies möchte ich Doxi ersparen.

Deshalb suchen wir uns einen kleinen Umweg durch den Wald, der diese Passage weitgehend umgeht. Und das funktioniert auch.

Schon in vorchristlicher Zeit soll sich am Ort des Klosters auf der damals noch „Rulesberg“ genannten Anhöhe eine heidnische Kultstätte befunden haben.

Etwa um 1300 wurde auf dem Berg eine einfache Kapelle aus Holz errichtet und dem Erzengel Michael geweiht. Mit der Zeit wurde aus dem alten „Rulesberg“ allmählich der „Engelberg“.

Anfang des 14. Jahrhunderts kam in die Kapelle auch eine Marienstatue, die dort bis heute als wundertätiges Gnadenbild verehrt wird und das Ziel von Wallfahrten ist.

Die fast unüberschaubare Zahl von Parkplätzen links und rechts des Klosters deutet darauf hin, dass viele Pilger und Touristen diesen Ort besuchen. So mancher kommt wohl nicht (nur) wegen der Marienverehrung hier hinauf. Denn das Kloster wird auch gerühmt für sein dunkles Bier aus Holzfässern, das in der Klosterschänke gereicht wird. Na, dann, wohl bekomms …

( MITI )

Rauf zur Mildenburg

Rauf zur Mildenburg
Miltenberg, 10. Mai 2022

Häuser am Marktplatz am Aufgang zur Burg (durch den Torbogen rechts)

Tag
10
Weithin sichtbar erhebt sich die Mildenburg über der Stadt Miltenburg, deren Keimzelle die Burg ist.

Die Mildenburg wurde am Ende des 12. Jahrhunderts vom Mainzer Erzbischof zur Grenzsicherung seines Einflussbereiches errichtet und 1226 erstmals urkundlich erwähnt.

Zunächst wurde der knapp 30 Meter hohe Bergfried errichtet. Später kamen weitere Gebäude hinzu. Mehrmals wurde die Burg teilweise zerstört und wieder aufgebaut.

Bis ins 18. Jahrhundert diente sie als Sitz der erzbischöflichen Burggrafen.

Seit 1979 befindet sich die Burg im Besitz der Stadt Miltenberg. Eine mehrjährige Sanierung und Restaurierung wurde im Jahr 2011 abgeschlossen.

Im Burginneren befindet sich heute das Museum Burg Miltenberg mit der Kunstsammlung der Diözese Würzburg.

Der Weg hinauf zur Burg lohnt sich. Von dort oben hat man einen tollen Blick über die Stadt und auf den Main.

( MITI )

Besuchermagnet Miltenberg

Besuchermagnet Miltenberg
Miltenberg, 10.05.2022

Blick von der Mainbrücke auf das historische Zentrum von Miltenberg

Tag
10
Also, diese Stadt hat etwas. Miltenberg, in einer Biegung des Mains am Übergang zwischen Spessart und Odenwald gelegen, versprüht mit seiner historischen Altstadt viel Charme und lockt damit Besucher an.

Wir stehen mit dem Womo in wunderbarer Lage auf dem gegenüberliegenden Ufer direkt am Main.

Von dort blicken wir auf die historische Mainbrücke vor dem Panorama der Altstadt mit ihren Kirchen, den Resten der Wehranlagen und vielen historischen Fachwerkhäusern.

Überragt wird das alles von der Mildenburg, die wir im Laufe unserer zweistündigen Stadtwanderung ebenfalls besuchen werden.

Die strategische Bedeutung des Ortes am Engpass am Mainknie zwischen Odenwald und Spessart war bereits den Menschen in vorchristlicher Zeit bewusst.

Schon die Kelten errichteten hier Siedlungen und mächtige Ringwälle auf dem Greinberg oberhalb des späteren Miltenbergs.

Später ließen die Römer den fast schnurgerade nach Süden verlaufenden „Vorderen Limes“ hier am Main auslaufen. Denn in nördlicher Richtung bildetet der Fluss ab hier die natürliche Grenze zwischen den „zivilisierten“ Römern und den „barbarischen“ Germanen.

Hoch über dem Flussufer errichteten die Römer ein Kastell, auf dessen Gelände in nachrömischer Zeit, etwa um das Jahr 1200, die Burg Mildenberg entstand. Im Schutze dieser Burg entwickelte sich später die heutige Stadt Miltenberg, die 1237 erstmals urkundlich erwähnt wird.

Im 14. Jahrhundert entstanden die beiden Stadttürme, das Mainzer und das Würzburger Tor, am Rande des zwischen Fluss und Berghang eingezwängten Altstadtbereichs, wie er bis heute existiert.

Von Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont geblieben, präsentiert sich das historische Zentrum noch vielfach in seiner ursprünglichen Fachwerkbebauung mit eingesprenkelten Barockelementen. Ein wirklich pittoreskes und absolut lohnenswertes Ausflugsziel.

( MITI )

Die Türen von Miltenberg

Die Türen von Miltenberg
Miltenberg, 10. Mai 2022
Tag
10

Danke liebes Miltenberg, so viele historische Türen und Portale habe ich lange in keiner Stadt mehr fotografiert. Unser zweistündiger Stadtspaziergang hat sich wirklich gelohnt – nicht nur in dieser Hinsicht.

( MITI )