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Traumpfade im Herver Land

Traumpfade im Herver Land
Epen, 11. Juni 2022

Blick zum Vaalser Berg, dahinter liegen Vaals (NL) und Aachen

Holland einmal hügelig. Wir starten auf eine bezaubernde Wanderung durch das Herver Land, das im Norden der belgischen Provinz Lüttich liegt, aber für einen kleinen Zipfel noch in die niederländische Provinz Limburg hineinragt.

Unser Startpunkt kurz hinter Epen liegt auf niederländischer Seite, und dort findet heute eines der größten Jedermann-Radrennen in den Niederlanden statt, das „Limburgs Mooiste“.

Immer wieder müssen wir auf den engen Straßen in der hügeligen Region den heranrasenden Rennradfahrern ausweichen – oder sie uns.

Das Herver Land grenzt im Norden an den Voerstreek, im Osten an den Hertogenwald und die belgische Eifel, im Süden an die Ardennen und im Westen an die Täler der Maas.

Es ist geprägt von sanften Hügeln, vielen Feldflächen, gesäumt von Hecken, und kleinen Waldabschnitten mit Mischwald.

Von den höchsten Punkten unserer 12 km langen Wanderung blicken wir nach Norden zum Vaalser Berg, hinter dem Aachen liegt, und weiter nach Süden zu den nördlichen Höhenzügen der Eifel.

Der Name der Tour verspricht nicht zu viel. Tatsächlich passieren wir einige Traumpfade mit herrlichen Ausblicken, aber dazwischen auch mehrmals längere Straßenpassagen rund um das belgische Dorf Sippenaeken (Gemeinde Plombieres).

Normalerweise ist hier sicher wenig los, aber heute sind neben den Rennradfahrern auch die Teilnehmer einer Motorrad-Oldtimer-Tour unterwegs. Dazu die stechende Juni-Sonne – wir sind froh über jeden schattigen Abschnitt im Wald, Doxi vermutlich noch mehr als ich.

Aber die Gegend ist wirklich lieblich und jetzt gerade im Juni sehr, sehr grün. Eine landschaftlich schöne Tour, rund 90 km von unserem Zuhause entfernt.

( MITI )

Lauersforter Wald und Schwafheimer Bruch

Lauersforter Wald und Schwafheimer Bruch
Moers, 29. Mai 2022

Landschaft im Naturschutzgebiet Schwafheimer Bruch

Bei aprilhaftem Wetter war ich heute mit Doxi in einer interessanten Landschaft des Niederrheins im Süden der Stadt Moers unterwegs.

Wir starten am Elfrather See, der die Stadtgrenze zu Krefeld bildet. Der schmale und heute 2 km lange Baggersee wurde in den 1970er Jahren zur Aushebung des Kies für den Bau der angrenzenden Autobahn A57 erschlossen. Später wurde er zum Naherholungsgebiet und zur Regattastrecke ausgebaut.

Als wir am Nordufer eintreffen, trainieren dort gerade zwei Ruder-Achter mit Steuerfrau. Ich bin beeindruckt, wie lang diese Boote tatsächlich sind und wie mühsam es sich für sie gestaltet, am Seeende eine 180-Grad-Kehre zu fahren.

Vom See geht es ein Stück nordwärts durch den Kapellener Ortsteil Vennikel in den Lauersforter Wald. Am Nordrand des Waldes erreichen wir den sogenannten Aubruchkanal, dem wir bis ins Naturschutzgebiet Schwafheimer Bruch folgen.

Darin liegt das Schwafheimer Meer, das auf eine frühere Überflutungsrinne des Rheins bei den jährlichen Frühjahrshochwassern zurückgeht. Die bis zu 30 km lange Rinne hat sich im Laufe von 10.000 Jahren immer tiefer in die Landschaft gegraben und nach der Begradigung und Eindeichung des Rheins im 20. Jahrhundert ein artenreiches Biotop hinterlassen.

Lauersforter Wald und Schwafheimer Bruch

Schnurgerade: Der Grafschafter Wander- und Radweg

Es ist dem Engagement des NABU zu verdanken, dass ein Rest dieses Gebiet in den 1970er Jahren unter Naturschutz gestellt und durch Sümpfungswasser wieder mit Wasser versorgt wurde. Heute kann man dort seltene Tier- und Pflanzenarten beobachten.

Dahinter geht es durch den Ortsteil Holderberg auf den schnurgeraden „Grafschafter Rad- und Wanderweg“, einer ehemaligen Bahntrasse.

Er führt uns erst an die Autobahn A57 heran und dann am Schloss Lauersfort vorbei, einem ehemaligen Wasserschloss und Rittergut, dessen ältester Gebäudeteil aus dem 14. Jahrhundert stammt.

Hinter dem Schloss geht es durch den Lauersforter Wald zurück zu unserem Startpunkt, den wir nach knapp drei Stunden und 12 Wanderkilometern wieder erreichen. Das Wetter war heute zwar trüb wie die Stimmung in meinem Herzen, aber die Landschaft wirklich sehenswert.

( MITI )

Auf dem Hoherodskopf

Auf dem Hoherodskopf
Schotten, 21. Mai 2022

Weithin sichtbar: Der Funk- und Fernsehturm auf dem Hoherodskopf

Bevor ich den hoch gelegenen Teil des Vogelsbergkreises verlasse, möchte ich noch einmal ganz nach oben, zum Hoherodskopf, dem zweithöchsten Berg der Region auf einer Höhe von 763 Meter ü.n.N.

Das Gipfelplateau ist gut erschlossen. Hoch in den Himmel ragt dort ein Funk- und Fernmeldeturm, der noch in Dutzenden von Kilometern Entfernung sichtbar ist.

Außerdem gibt es dort eine Sommerrodelbahn, Gastronomie, Skilift, Wetterstation, Segelflugplatz, Kletterwald sowie viele Wanderwege und im Winter gespurte Loipen.

Bei einer kurzen Gipfelrunde mit Doxi genieße ich die fantastischen Fernblicke bis in das Rhein-Main-Gebiet und zum Taunus.

Vor einer Stunde hat es noch geregnet, doch nun ist die Sicht frei. Über den Städten in der Ebene liegen noch Dunstwolken, was toll aussieht, sich jedoch mit dem Handy nur unzureichend einfangen lässt – schade.

( MITI )

Weitblicktour Ulrichstein

Weitblicktour Ulrichstein
Ulrichtstein, 19.05.2022

Blick von der Burg Ulrichstein in die Ferne

Wir sind der aktuellen Hitze (bis 30 Grad) in der Mainebene am Rande des Spessarts entflohen, indem wir nach Norden zum Vogelsberg gefahren sind in die höchstgelegene Stadt Hessens.

Ulrichstein liegt auf 600 Meter ü.N.N rund zehn Kilometer nördlich des Hoherodskopf, dem zweithöchsten Gipfel im Vogelsbergmassiv. Hier ist es 6 Grad kühler als im tiefergelegenen Umland.

Fantastische Fernblicke, Wälder, Wiesen und Feldflächen bestimmen die Gegend. Und viele Windräder hat es hier, die von den kräftigen Winden aufgrund der Höhenlage profitieren und der Stadt als Eigentümer einiger Anlagen ordentlich Geld in die Kasse spülen.

Wir stehen auf dem hübschen kleinen Stellplatz am Orstrand direkt neben dem Naturfreibad und genießen den Wind und die Kühle und den frischen Erdbeerkuchen aus der Ortsbäckerei.

Mit Doxi laufe ich am frühen Morgen die 12 km lange Weitblicktour zu den schönsten Aussichtsplätzen und interessanten Punkten rund um Ulrichstein. Westlich des Ortes geht der Blick viele Dutzend von Kilometern in das Tiefland unterhalb des Vogelsbergs und weit nach Hessen hinein.

Am Start- und Endpunkt der Tour liegt Ulrichstein mit dem schönen Schlossberg und der Ruine der Burg, die im Mittelalter als Keimzelle zur Entstehung des Ortes beitrug. Der Vogelsberggarten an der Burg zeigt viele einheimische Pflanzen und Kräuter. Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben. Schön ist es hier.

( MITI )

Durch die Rothenbucher Forste

Durch die Rothenbucher Forste
Rothenbuch, 17.05.2022

Blick vom Tiergartenberg

Von Schöllkrippen sind wir noch etwas tiefer auf engen und kurvigen Straßen in das Herz des Spessarts vorgedrungen. Tatsächlich gehört unser Zielort Rothenbuch zu den ältesten und bedeutendsten Orten des Innerspessarts. Bereits 1318 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.

Wer gerne allein im Wald unterwegs ist, kommt rund um Rothenbuch voll auf seine Kosten. Außer einem Schäfer und seiner Herde begegnen wir auf unserer fünfstündigen 20 km-Wanderung tatsächlich niemandem.

Vom Wohnmobil-Stellplatz am Ortsrand bei den Sportanlagen steigen wir zunächst zum Tiergartenberg auf und genießen von dort den Blick auf die Wälder und Wiesen rund um Rothenbuch.

Dann geht es stetig bergauf durch den Wald, bis wir die Bundesstraße 26 am „Sieben Weg“ kreuzen. Auf einem dieser sieben Wege laufen wir anschließend hinab zum verwunschenen Kaltengrundsee mitten im Wald.

Dahinter öffnet sich vor uns das Lohrbachtal, in dem fleißige Biber den Lohrbach an verschiedenen Stellen aufstauen. Wir folgen dem Talweg durch die Auenlandschaft und erreichen kurz vor dem Ort Neuhütten einen schönen Freizeitsee.

Nach der Ortsdurchquerung von Neuhütten laufen wir parallel zum Schwarzhüttengrund stetig geradeaus und immer weiter steil aufwärts, bis wir am Niklaskreuz erneut die B26 kreuzen. Durch einen lauschigen Hohlweg leitet uns der Spessartweg weiter nach Rothenbuch, wo wir nach fünf Stunden wieder eintreffen.

Durch die vielen Höhenmeter und die starke Sonneneinstrahlung war die Tour ordentlich anstrengend, aber auch sehr schön. Spessart „at its best“, sozusagen.

( MITI )

Rotweinweg und Seltenbachschlucht

Rotweinweg und Seltenbachschlucht
Erlenbach, 12. Mai 2022

Enger Pfad durch die Seltenbachschlucht

Unsere Abendwanderung führt uns heute am Mainufer entlang vom Womo-Stellplatz nach Erlenbach, die nördlich gelegene Nachbarstadt von Klingenberg.

Erlenbach wird als Tor zu den Weinterrassen bezeichnet, denn vom Ortsrand kann man in die südwestlich ausgerichteten Steillagen der Weinberge zwischen Erlenbach und Klingenberg oberhalb des Mains aufsteigen.

Die Winzer haben dort in Jahrhunderten eine einzigartige Kulturlandschaft geschaffen. Die Kombination aus mediterranem Mikroklima und Buntsandstein lässt vollmundige Rotweine, aber auch hervorragende Weißweine reifen.

Entlang des Rotweinwanderwegs durch die Weinberge informieren Schilder über die gebietstypische Fauna und Flora, Sehenswürdigkeiten, Naturdenkmäler, Weinbergslagen und historische Flurnamen.

Kurz vor Klingenberg steigen wir noch etwas weiter auf in den Wald oberhalb der Weinberge und wenden uns Richtung Mechenhard. Von dort gelangen wir zum Einstieg in die Seltenbachschlucht, die hinunter nach Klingenberg zum Main führt.

Die Schlucht bildet ein enges Kerbtal mit steil aufragenden Wänden. Diese sogenannte Klinge verlieh der Clingenburg und später der Stadt Klingenberg ihren Namen.

In der Schlucht sind rote, gelbe und weiß gestreifte Gesteine aus der Zeit des Mittleren Buntsandstein aus der Erdgeschichte vor ca. 250 Millionen Jahren aufgeschlossen.

In der Eiszeit vor etwa zwei Millionen Jahren schnitt sich der Main in die flache Landschaft ein. Dadurch gruben sich auch die seitlichen Nebenbäche wie der Seltenbach ein. Enge und steile Schluchten entstanden, fast wie bei einer Klamm.

Heute ist die Seltenbachschlucht nicht nur eine Touristenattraktion, sondern auch ein Naturschutzgebiet, in dem Molche und Feuersalamander leben. Die Laubbäume in der Schlucht sind mit Moosen und Efeu bewachsen. Ein uriger Anblick ist das.

( MITI )