Häuser am Marktplatz von Vellberg, im Hintergrund der Torturm, die einzige Zufahrt in die Altstadt
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz am Burggraben
Ort:
Vellberg
Adresse:
Am Zwinger
74541 Vellberg
Preis pro Nacht:
kostenlos / Strom verfügbar (Daten vom 28.05.2017)
Zusatzinfo:
Schöner kleiner Stellplatz unterhalb der historischen Stadtmauer direkt an der Altstadt.
Tag 5Elf Kilometer vor den Toren von Schwäbisch Hall liegt in südöstlicher Richtung das mittelalterliche Städtchen Vellberg auf einem Bergsporn.
Der malerische Stadtkern wird von einer vollständig erhaltenen hohen Schutzmauer mit Wehrgang und vier Schutztürmen umschlossen.
Der einzig mögliche Zugang erfolgt durch den früher gut gesicherten Torturm.
Die Familie von Vellberg wird in einer Urkunde vom 3. Mai 1102 mit Heinrich von Vellberg erstmals erwähnt.
Im Jahre 1500 erteilte Kaiser Maximilian die Marktrechte für Vellberg und bereits 6 Jahre später erhielt die Stadt das Stadtrecht zugesprochen.
Bevor wir von hier zu einer Wanderung durch das Bühlertal aufbrechen, schaue ich mir am Morgen das hübsche Stadtzentrum an. Wir sind früh dran und dadurch die Ersten in dem vielbesuchten „Städle“, wie die Einheimischen ihren schmucken Ort gerne nennen.
Tag 5Von Vellberg steigen wir am Morgen in das wildromantische Tal der Bühler hinab. Die Bühler ist eines der wenigen größeren Fließgewässer, die sich zwischen den Flüssen Kocher und Jagst bilden konnten. Ihr Name leitet sich vom keltischen „bilerna“ (die Schimmernde) ab.
Der Uferpfad ist schmal und teilweise schwierig zu gehen. Trittsteine sorgen dafür, dass man keine nassen Füße bekommt.
An einer Stelle geht es nur über eine steile Leiter hinauf auf einen Felsvorsprung weiter. Ich habe Glück, dass ich Doxi motivieren kann, den Steilhang mit Anlauf mehrere Meter hochzusprinten, denn die Leiter kann sie nicht nehmen.
Am Ufer sind viele Schmetterlinge und Libellen unterwegs. Mit ein wenig Glück gelingt es mir, eine blau schimmernde Libelle zu fotografieren. Links und rechts vom Wasser blüht der Bärlauch. Es riecht entsprechend intensiv.
Am früheren Weiler Rappolder verlassen wir den Talgrund und steigen auf die Höhen hinauf. Anschließend geht es nach Anhausen, wo wir noch einmal die Bühler an einer ehemaligen Mühle queren.
Weiter geht es über offenes Feld nach Sulzdorf. Die Sonne setzt uns mittlerweile ganz schön zu.
Bei einer Schattenpause entdecke ich Zecken in Doxis dichtem Haarkleid. Kein Wunder, denke ich, denn nach jedem Kontakt mit einem Fließgewässer wälzt sich Madame erst mal ausgiebig in der nächstgelegenen Wiese.
Auch knapp über ihrem Auge haben sich zwei Zecken festgebissen. Mit geübtem Griff entferne ich die bösen Plagegeister, bevor sie sich vollsaugen können. Sind aber echt viele diesmal.
Am Horizont taucht nun der Wald am Hallberg auf. Instinktiv beschleunige ich meine Schritte, damit wir bald wieder in den Schatten kommen. Bis zum Golfplatz kurz vor Vellberg geht es dann tatsächlich auf bequemen Waldwegen durch schattigen Buchenwald.
Die letzten drei Kilometer der 18 km langen Tour müssen wir allerdings noch einmal über offenes Feld. Doxi läuft voraus und bleibt bei jedem kleinen Schatten liegen, bis ich aufgeschlossen habe. Ich glaube, wir sind beide froh, als wir wieder das Wohnmobil erreichen. Ich weiß gar nicht, wann es zuletzt im Mai so heiß war. Schwitz, schwitz, schwitz 🙂
Wiese kurz vor dem Abstieg in das Tal der Bühler
Wir erreichen die Bühler
Links und rechts unseres Weges blüht der Bärlauch
Libelle an der Bühler
Blick in das Bühlertal beim ehemaligen Weiler Rappolden
Wie schön die Wildblumen blühen
Steinbruch oberhalb des Bühlertals
Infotafel zur Nutzung der Wasserkraft an der Bühler
Ein Zufluss zur Bühler stürzt ins Tal
Doxi lässt kein Fließgewässer aus
Bunte Bienenstöcke im Wald. Wir kommen besser nicht zu nah.
Alter manueller Hebekran am ehemaligen Güterbahnhof von Sulzdorf
Blick hinunter auf Ellwangen mit den drei markanten Tümen der Basilika St. Vitus
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Parkplatz am Wellenbad (kein offizieller SP)
Ort:
Ellwangen
Adresse:
Rotenbacher Str. 37
73479 Ellwangen (Jagst)
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 28.05.2017)
Zusatzinfo:
Kostenloser Parkplatz am Wellenbad nahe des Festplatzes und der Innenstadt.
Tag 5Ich bin vor der Hitze geflüchtet. Eigentlich standen wir mit dem Wohnmobil ganz romantisch direkt an der mittelalterlichen Stadtmauer von Vellberg, aber dort war nirgendwo Schatten zu finden.
Und als das Thermometer im Womo gegen 16 Uhr bis auf 35 Grad geklettert war, habe ich beschlossen, dass etwas passieren muss.
Also bin ich kurzentschlossen in das 30 Kilometer entfernte Ellwangen an der Jagst weitergefahren. Dort haben wir dann tatsächlich am Rande des großen Festplatzes Schatten gefunden.
Als der Abend etwas Abkühlung bringt, breche ich mit Doxi zu einem Rundgang durch die schöne Innenstadt auf, deren Silhouette von der Basilika St. Vitus beherrscht wird.
St. Vitus wurde ursprünglich als Stiftskirche für das Kloster Ellwangen erbaut. Die ersten Mönche kamen vermutlich aus dem Burgund.
Die Gründer Ellwangens statteten die neu gegründete Benediktinerabtei reichhaltig mit Reliquien aus, die zur damaligen Zeit eine große Anziehungskraft auf Pilger besaßen.
So kann die Kirche bis heute neben den Reliquien der 16 Stiftsheiligen auch die Reliquien von Sulpitius und Servilianus (den Patronen der frühen Klosterkirche) ihr Eigen nennen.
Im Zentrum der Stadt liegt an der Südseite der Stiftskirche der von barocken Stiftsherrenhäusern gesäumte Marktplatz, auf den zahlreiche Straßen und Gassen strahlenförmig zulaufen.
In diesem Umfeld finden sich viele schöne kirchliche Bautenund weltliche Institutionen, wie etwa das Gebäude des Landgerichts, das Haus Zimmerle mit seiner markanten Fassadenbemalung, das Palais Adelmann oder die Musikschule – alles in barocker Pracht. Hat sich wirklich gelohnt, dass wir hierhergekommen sind.
Links die evangelische Stadtkirche, rechts die Basilika St. Vitus
Frontansicht der Basilika
Rückansicht der Basilika
Sonnenuhr an der Südseite der Basilika
Der von barocken Stiftsherrenhäusern gesäumte Marktplatz gegenüber der Basilika
Haus gegenüber der Basilika …
Marienskulptur in der Fassade
Skulptur am Zugang zur Innenstadt
Das aufwändig bemalte Haus Zimmerle
Brunnen „am Fuchseck“ an der Haupteinkaufsstraße
Das Rathaus im ehemaligen kirchlichen Spital
Portal am Rathaus
Das Gebäude der Musikschule
Portal des Palais Adelmann, dem ersten Barockgebäude der Stadt von 1688
Die Jagst fließt durch die Innenstadt
Eines der wenigen nicht-barocken Gebäude rund um den Markt
Tag 5Bei der Annäherung an Ellwangen sieht man schon von weitem das Schloss, das oberhalb der Stadt inmitten von Streuobstwiesen auf einem Hügel thront. Das muss ich mir natürlich genauer ansehen. Also laufe ich am Abend mit Doxi hinauf zum „Schloss ob Ellwangen“, wie die weitläufige Anlage offiziell heißt.
Die Schlossanlage geht auf eine mittelalterliche Burg zurück, die um das Jahr 1200 von Abt Kuno I. erbaut wurde.
Zum ersten Mal wurde das „castrum Ellwangen“ 1266 urkundlich erwähnt. Ab 1460 diente der Bau als Residenz und Wohnsitz, geprägt durch die weltliche Hofhaltung der zu Reichsfürsten aufgestiegenen Pröpste.
Ab den Jahren 1802/1803machte Kurfürst Friedrich im Zuge der Säkularisation das repräsentative Gebäude zu seiner Residenz.
Der zum König von Württemberg aufgestiegene Friedrich I. ließ sich einen Thronsaal einrichten und zwischen den Jahren 1803 und 1806 tagte sogar die Regierung von Neuwürttemberg im Schlossgebäude.
Heute beherbergt das Schloss mehrere Landes- und Kreisbehörden. Im Ostflügel befindet sich eine Jugendherberge sowie Wohnungen.
Von der Westseite blickt man hinunter auf die Innenstadt von Ellwangen. Von der Ostseitegeht der Blick über einen schönen Garten hinweg zur markanten Schönenbergkirche auf einem benachbarten Hügel. Schade, dass es schon relativ spät ist, sonst würde ich mit Doxi noch zur Schönenbergkirche hinüberlaufen.
Das Schloss von der Innenstadt aus gesehen
Die Frontseite des Schlosses
Innenhof der Anlage
Seitenflügel des Schlosses
Wehrturm an der Ostseite
Blick vom Garten hinüber zur Schönenbergkirche
Ein hübscher Garten mit toller Aussicht – hier möchte man nur allzu gerne verweilen
Beim Abstieg zurück zur Innenstadt: Langsam wird es dunkel
Mir machen ,am Glasweiher Rast. Doxi wollte leider nicht mit ins Bild. Ihr war es zu warm 😉
Tag 6Heute sollen im Südwesten Deutschlands die ersten Hitzerekorde fallen und schwere Sommergewitter folgen. Ein guter Grund, um besonders früh zu unserer Morgenwanderung aufzubrechen.
Von Ellwangen an der Jagst folgen wir der 19 km langen Tour 23 aus dem Rother Wanderführer „Hohenlohe“. Der Begleittext verspricht viel schattigen Wald, naturbelassene Bäche und mehrere Seen. Genau das Richtige bei dem heißen Wetter. Kann sich Doxi immer schön im Wasser abkühlen.
Wir laufen zunächst an der Jagst entlang und wenden uns dann in Richtung des Joseftals, wo die Comboni-Missionare im Jahr 1930 ihr erstes Missionshaus in Deutschland errichtet haben.
Das alte Missionshaus steht seit einigen Jahren leer und wird gerade renoviert. Auf der Anhöhe können wir schon das neue, wesentlich größere Missionshaus sehen.
Auf dem Weg dorthin kommen wir kleinen Wildgehege mit seltenen Schafen, Ziegen und Eseln vorbei.
Bald darauf stoßen wir auf das Tal des renaturierten Sizenbachs, an dessen Ende wir zunächst die kleine Siedlung Espachweiler und dann den idyllischen Espachweiher erreichen.
Von dort geht es auf gut ausgebauten Waldwegen für mehrere Kilometer geradeaus. Wir kommen an Feuchtbiotopen, mäandernden Wiesenbächen und schließlich am Sägweiher vorbei.
Dann durchqueren wir das Frankenbachtal und steigen anschließend zum höchsten Punkt unserer Wanderung im Wald auf. Talwärts geht es weiter zum langgezogenen Glasweiher. Dahinter wartet das Rotenbachtal mit schönen wasserdurchfluteten Wiesen auf uns, in denen lautstark die Frösche um die Wette quaken.
Wir verlassen das große Waldgebiet und laufen über Rotenbach wieder nach Ellwangen, wo wir nach fünfeinhalb Stundenunseren Startpunkt erreichen. Im Wanderführer ist diese Wanderung als Tipp markiert, und dem kann ich mich uneingeschränkt anschließen. Ganz bezaubernd war das. So viel Wasser – herrlich!
Wanderkarte unserer Tour
Im Josefstal ist die Comboni-Mission zu Hause
Schafe am Wildgehege im Joseftal
Ich liebe Esel!
Hallo, mein kleiner Freund
Kunstvoll beschnitzter Baumstumpf am Wildgehege
Infotafel zur Renaturierung des Joseftals
Wir erreichen den Espachweiher bei der Siedlung Espachweiler
Lupinen am Wegesrand
Bäche begleiten unseren Weg durch den Wald
Hinweisschilder im Wald. Überall Weiher hier.
Wir erreichen den Glasweiher
Zwei Nilgänse auf einem umgestürzten Baum im Glasweiher
Die Wallfahrtkirche „Zu Unserer Lieben Frau“ auf dem Schöneberg oberhalb von Ellwangen an der Jagst
Tag 6Neben dem Schloss ob Ellwangen bildet die imposante Kirche auf dem Schöneberg eine weithin sichtbare Landmarke.
Am Abend wandere ich mit Doxi über eine steile Lindenallee mit 15 Rosenkranzkapellen zu dem großen Kirchenbau hinauf, der auch als Wallfahrtskirche „Zu Unserer Lieben Frau“ bekannt ist.
Die Kirche gilt als ein Schmuckstück barocker Baukunst. Im Jahre 1682 wurde der Grundstein für den Bau durch den Bischof von Augsburg gelegt. Anlass war die Verschonung der Stadt Ellwangen vor einem verheerenden Brand im Jahr 1681.
Die ursprüngliche Kirche brannte jedoch selbst im Jahre 1709 nach einem Blitzschlag vollständig aus. Noch im selben Jahr begannen die Arbeiten zur Erneuerung des Bauwerks. Dieses wurde im Jahre 1729 fertiggestellt.
Hinter dem Gotteshaus befindet sich ein großes Tagungsgebäude, das früher durch die katholisch-theologische Fakultät der Universität Tübingen genutzt wurde.
Als einer der bedeutenden katholischen und orthodoxen Marienwallfahrtsorte der Region hat die Wallfahrt auf den Schönenberg eine lange Tradition. Besonders die jährlich stattfindende Vertriebenenwallfahrt zieht regelmäßig Tausende an.
Prominente Wallfahrer und Festredner zu diesem Anlass waren unter anderem die Bundeskanzler Konrad Adenauer und Helmut Kohl.
Bekannt ist die Kirche auch für ihre opulenten Stuckelemente im Innenraum. Leider ist die Kirche verschlossen, als ich mit Doxi den Kirchenberg erreiche. Müssen wir ein anderes Mal wiederkommen.
Karte unserer Abendwanderung
Blick von der Schlossallee hinüber zum Schöneberg
Schafherde auf ihrem Nachtlager
Heiligenfigur am Anfang der Lindenallee
Lindenallee mit 15 Rosenkranzstationen hinauf zur Schönebergkirche
Blick von der Lindenallee hinauf zur Kirche
Hauptportal der Kirche
Seitenansicht der Kirche
Das Tagungsgebäude hinter der Kirche
Detailansicht der Fassade über dem Haupteingang
Marienfigur auf dem Vorplatz der Kirche
Figur des Kirchenerbauers
Blick hinüber zum Schloss ob Ellwangen und zur Stadt
Allee vom Schloss hinunter zum Fuße des Schönebergs
Die Allee von der Seite gesehen
Blick hinauf zum Schloss ob Ellwangen
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