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Die Weinberge bei Pfedelbach

Die Weinberge bei Pfedelbach
Pfedelbach, 30. Mai 2017

Weinberge und weite Blicke in das Brettachtal oberhalb von Adolzfurt

Tag
7
Heute mal eine nicht ganz so lange Wanderung – das habe ich mir zumindest vorgenommen. Wir folgen der Tour 8 aus dem Rother-Wanderführer „Hohenlohe“ durch die Weinberge rund um Pfedelbach.

Südlich des Ortes geht es zunächst stetig bergauf durch die Lohklinge, die bewaldete Schlucht des Pfedelbachs.

Wir durchqueren den kleinen Ort Buchhorn und befinden uns kurz darauf auf der Kammhöhe, Bei schönem Wetter starten von dort die Gleitschirm- und Drachenflieger mit herrlichem Blick hinunter in das Brettach- und das Ohrntal.

Wir beginnen unseren Abstieg durch die Weinberge. Am Ortsausgang von Hidden genießen wir die Aussicht über das Brettachtal zum Heimberg.

Hier, wie auch an anderen Stellen der Tour, stoßen wir auf rotblühenden Klatschmohn, der in dieser so grünen Landschaft einen markanten farbigen Kontrastpunkt setzt.

Ein sonniger Höhenweg führt uns weiter durch die Weinberge oberhalb an Adolzfurt vorbei. Am Wegesrand begegnet uns ein herrenloses Weinfass, das an einem Schlauch angeschlossen ist, und in dem es verdächtig gluckert.

Die Weinberge bei Pfedelbach

Hier kommt glücklicherweise kein Wein, sondern Wasser heraus

Vorsichtig drehe ich den Hahn auf und sogleich kommt Flüssigkeit heraus. Doxi fängt an zu trinken … doch es ist kein Wein, sondern Wasser – glücklicherweise.

Jetzt steuern wir durch die Weinberge auf Windischenbach zu. Die vorgegebene Tour schlägt noch einen Bogen in nördlicher Richtung am Ortsrand von Öhringen vorbei zurück nach Pfedelbach.

Mittlerweile steht die Sonne hoch am Himmel und zwischen den Weinbergen ist Schatten Mangelware.

Doxi ist ganz schön am Hecheln. Spontan beschließe ich, die Tour ein wenig abzukürzen und den direkten Weg über Windischenbach nach Pfedelbach zu wählen.

So ersparen wir uns eine halbe Stunde in der Sonne und Doxi kann sich im Windischenbach noch ein wenig abkühlen. Dennoch sind es am Ende wieder 14 Kilometer, die wir auf dieser schönen Wanderung zurückgelegt haben.

( MITI )

Am Schloss Pfedelbach

Am Schloss Pfedelbach
Pfedelbach, 30.05.2017

Schloss Pfedelbach, erbaut von 1568 bis 1572 Ansicht von Süden.

Tag
7
Wir sind weiterhin in der Hohenlohe unterwegs. Von Ellwangen sind wir rund 50 Kilometer nach Westen bis nach Pfedelbach gefahren. Die Gemeinde im Hohenlohekreis liegt rund 2 km südlich der großen Kreisstadt Öhringen.

Durch Pfedelbach verläuft der Obergermanisch-Raetische Limes, der seit 2005 auf der Welterbeliste der UNESCO steht.

Um 159 n. Chr. verlagerten die Römer ihre Grenze vom Neckar-Odenwald-Limes (Ältere Odenwaldlinie) etwa 30 km in östliche Richtung. Die neue Limeslinie führte, von Öhringen kommend, zwischen Pfedelbach und Oberohrn quer durch Baierbach und an Gleichen vorbei nach Mainhardt.

Die Region rund um Pfedelbach profitiert von sehr fruchtbaren Ackerböden, die sich hervorragend für den Wein- und Obstbau eignen. Im Jahre 1604 entstand der Herrenkeller, ein 70 m langes und 12 m breites Gewölbe, in dem mehrere hunderttausend Liter Wein gelagert werden konnten.

Dort befindet sich heute das sogenannte Fürstenfass, das 64.664 l fasst. Es wurde von Fürst Joseph von Hohenlohe Bartenstein im Jahre 1752 in Auftrag gegeben und 1828 letztmalig mit dem Zehntwein gefüllt, den die Untertanen ihrem Fürsten einmal im Jahr abzuliefern hatten.

Im Herzen von Pfedelbach befindet sich das gleichnamige Wasserschloss, das Graf Eberhard von Waldenburg von 1568 bis 1572 auf den Mauern einer vorhergehenden Ministerialenburg als seinen Wintersitz errichten ließ. Die charakteristischen Ecktürme weisen die Anlage erkennbar als einen Bau aus der Mitte des 16. Jahrhunderts aus.

Heute beherbergt das Schloss den Bürgersaal, die ehemalige Schlosskapelle sowie zahlreiche Wohnungen. Rund um das Schloss befinden sich einige gut erhaltene historische Gebäude. Der Ortskern von Pfedelbach macht dadurch ordentlich was her.

( MITI )

Landesgartenschau Öhringen

Landesgartenschau Öhringen
Öhringen, 30. Mai 2017

Im Stadtpark von Öhringen

Tag
7
Am Abend laufe ich mit Doxi von Pfedelbach ins zwei Kilometer entfernte Öhringen. Schon von weitem sind die Türme der evangelischen Pfarrkirche auszumachen, die ich im Zentrum der großen Kreisstadt vermute. Das ist unsere Zielrichtung.

Bald erreichen wir den Fluss Ohm, der offensichtlich ins Zentrum führt. Mir fällt auf, wie aufwändig die Grünanlagen gestaltet sind. Da hat die Stadt offensichtlich richtig Geld in die Hand genommen.

Und das kann noch gar nicht so lange her sein, denn alles sieht total frisch und gepflegt aus. Bald schon klärt mich eine Infotafel am Fluss auf: Öhringen war im letzten Jahr Austragungsort der Landesgartenschau von Baden-Württemberg. Alles klar 🙂

Dem Fluss folgend, erreichen wir die Parkanlagen am Rande des historischen Zentrums. Wasserspiele, Gartenkunst, Vogelvolieren unter Baumriesen, ein Meer aus blühenden und exotische Pflanzen – es ist alles vorhanden, was man von einer Gartenschau erwartet. Ich bin ganz begeistert. Damit hatte ich nicht gerechnet.

( MITI )

Historisches Öhringen

Historisches Öhringen
Öhringen, 30. Mai 2017

Am Marktplatz im historischen Zentrum von Öhringen

Tag
7
Öhringen ist eine Stadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs, etwa 25 km östlich von Heilbronn gelegen. Nach ersten Besiedlungen in römischer und vorrömischer Zeit entwickelte sich die am Limes gelegene Stadt ab dem 11. Jahrhundert, insbesondere mit der Stiftung eines Chorherrenstifts, zur Residenzstadt der Fürsten zu Hohenlohe.

Als ich mich mit Doxi dem historischen Zentrum von Öhringen nähere, fällt mir als Erstes ein ganz besonderes Kunstwerk am Straßenrand auf: Ein trashig bemalter und mit ausgewähltem Gerümpel ausstaffierter Opel Ascona.

Trotz seines abgerissenen Erscheinungsbildes kann das Fahrzeug mit einem gültigen KFZ-Kennzeichen aufwarten. Chapeau, denke ich, wie der Besitzer den wohl durch den TÜV gebracht hat.

Wir laufen durch den Hofgarten am Hoftheater vorbei und blicken über eine große Sichtachse im Park zum Schloss hinüber, dessen Rückseite wir über eine große Treppe erreichen.

Auf der Vorderseite erstreckt sich der historische Marktplatz mit der evangelischen Stiftskirche St. Peter und Paul. Die spätgotische, dreischiffige Hallenkirche wurde von 1454 bis 1497 errichtet.

Rund um den Marktlatz haben sich zahlreiche historische Bauten aus verschiedenen Epochen erhalten – teilweise Fachwerk, teilweise im Barockstil und auch Neoklassisch. Das ergibt einen interessanten Stilmix. Eine echte Überraschung, dieses Öhringen.

( MITI )

Ohrntal und Mainhardter Wald

Ohrntal und Mainhardter Wald
Untersteinbach, 31.05.2017

Rehe ohne Scheu in einem Freigehege im Mainhardter Wald

Tag
8
Wie schön, dass es heute nicht mehr ganz so heiß werden soll. Von Pfedelbach fahren wir am Morgen in das zehn Kilometer entfernte Ohrntal. Dort brechen wir bei Untersteinbach zu einer 18 Kilometer langen Wanderung auf.

Dabei geht es zunächst durch die Weinberge oberhalb von Untersteinbach. Dann steigen wir in das Tal hinab, überqueren die Ohrn und steigen auf der anderen Talseite hinauf in die Ausläufer des Mainhardter Waldes.

Bald erreichen wir die steinernen sechseckigen Fundamente, auf dem einstmals ein römischer Wachturm als Teil des obergermanischen Limes an aussichtsreicher Stelle stand.

Heute von Bäumen umgeben, konnte man von dort weit in die Hohenloher Ebene hineinblicken.

Fast achtzig Kilometer zog sich der Limes in dieser Region schnurgerade durch die Landschaft – eine Meisterleistung römischer Vermesser und Ingenieure.

Wenige Meter weiter befindet sich heute ein Limes-Aussichtspunkt, der einen überwältigen Blick auf die Landschaft freigibt.

Wir laufen weiter durch den Wald und kommen am Jägerhof Ungerer vorbei, wo in einem Freigehege mehr als 30 Rehe weiden. Einige sind ganz zutraulich und kommen neugierig auf uns zu.

Wenig später passieren wir den schönen Gleichener See und stoßen dann auf die Freizeitanlage „Forellenparadies“, wo Angler an Wochenenden und Feiertagen ihr Glück finden.

Wir verlassen den Wald, laufen zur kleinen Siedlung Frohnhals und kommen dahinter wieder in den Wald. Nun geht es auf schmalen und rutschigen Pfaden steil bergab ins Ohrntal.

Im Mühlengrund erreichen wir den kleinen Ort Schuppach, queren erneut die Ohrn und wandern über den letzten Berg der Tour zurück nach Unterbach, wo wir nach fünfeinhalb Stunden wieder eintreffen.

In unserem Wanderführer ist die Tour als besonderer Tipp markiert, und ich finde, das hat sie auch verdient – sehr abwechslungsreich und mit vielen schönen Blicken in die liebliche Landschaft rund um das Ohrntal.

( MITI )

Rund um Löwenstein

Rund um Löwenstein
Löwenstein, 31.05.2017

Vom Rand der Löwensteiner Berge bieten sich fantastische Fernsichten

Tag
8
Nachdem wir am Morgen wunderschön bei Untersteinbach gewandert sind und dort auch den Nachmittag verbracht haben, fahren wir am frühen Abend nach Löwenstein weiter. Dort finden wir auf einem Waldparkplatz am Naturschutzgebiet Bleichensee einen ruhigen Stellplatz für die Nacht.

Für unsere Abendwanderung folgen wir der Tour 5 aus dem Rother-Wanderführer „Hohenlohe“, die praktischerweise direkt an unserem Stellplatz vorbei führt. Die Route leitet uns in einer schönen Runde durch die Wälder und die Weinberge rund um Löwenstein und dann auch nach Löwenstein selbst und zur Burgruine Löwenstein oberhalb des Ortes.

Löwenstein liegt im Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge oberhalb des Sulmtales am Rand der nach ihr benannten Löwensteiner Berge, rund 25 Kilometer von Heilbronn entfernt.

Vom Ortsrand und von der Burgruine aus hat man einen fantastischen Fernblick in das Sulmtal und die Hohenlohe.

Am Fuße der Berge liegt der Breitensee, der in den 1970er Jahren zum Schutz des Sulmtals vor Überschwemmungen geschaffen wurde und heute ein überregional bedeutendes Freizeitgebiet, darstellt.

Burg Löwenstein, das Wahrzeichen des Ortes, wurde 1090 von den Grafen von Calw als Verwaltungsmittelpunkt am Salzhandelsweg von Heilbronn nach Hall erbaut.

Eine auf der Burg sitzende Seitenlinie der Calwer Grafen nannte sich „Grafen von Löwenstein“ und wurde 1123 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Der Name Löwenstein geht auf das Wappenbild der Calwer Grafen zurück, das einen auf einem Dreiberg stehenden Löwen zeigt

Im Zweiten Weltkrieg wurde Löwenstein am 14. April 1945 durch einen alliierten Fliegerangriff zu drei Vierteln zerstört. Zu den Verlusten zählte auch das historische Schloss Löwenstein, das einst unterhalb der Burg stand.

Ich hatte schon gelesen, dass Löwenstein aufgrund seiner Lage ein wichtiger touristischer Anziehungspunkt in der Region ist, aber so beeindruckend hatte ich mir die Fernsicht nicht vorgestellt. Schön, dass wir es hierhin geschafft haben.

( MITI )