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Borner See und Hariksee

Borner See und Hariksee
Schwalmtal / Brüggen, 18. August 2020

Heute bin ich mit Doxi eine Drei-Seen-Runde zwischen den Gemeinden Brüggen und Schwalmtal westlich von Mönchengladbach, kurz vor der niederländischen Grenze bei Roermond gelaufen.

Die 15 km lange Wanderung beginnt an der Mühlrather Mühle, einem beliebten Ausflugslokal am Hariksee.

Der Hariksee hat eine Wasserfläche von rund 20 ha. Er wird von der Schwalm auf ihrem Weg Richtung Brüggen und den Niederlanden durchflossen und gespeist.

Seine heutige Form erhielt der See durch Austorfungen im 17. Jahrhundert. Das Ufer des Hariksees besteht aus Bruchwaldzonen und aus Mooren, die von Schwarzerlen besiedelt sind.

Seit den 1920 Jahren existiert am Hariksee ein bis heute blühender Tourismus mit Strandbad, Bootsverleih und Ausflugslokalen. Rund um den See befinden sich Wochenendhäuser und Camping-Plätze, wodurch sich der größte Teil des Uferbereichs in Privatbesitz befindet.

Wir umrunden den See und laufen dann in nördlicher Richtung parallel zur Schwalm durch den Laarer Bruch bis zur Borner Mühle am Ortsrand von Born. Dort mündet der Kranenbach in die Schwalm.

Borner See und Hariksee

Wir folgen in Teilen der ausgeschilderten Zwei-Seen-Route

Dabei durchstreifen wir typische Niederrheinlandschaft mit Feuchtwiesen, Weideflächen und Kopfweiden. Am Rande von Born erreichen wir den schönen Borner See, der vom Kranenbach gespeist wird.

Dahinter geht es durch den Tantelbruch bis zum privat betriebenen Strandbad Heidweiher mit angeschlossenem Biergarten. Von dort laufen wir zum Ostrand des Borner Sees und durch den Tantelbruch bis zur Schwalm.

Auf schattigen Uferpfaden folgen wir anschließend der Schwalm in südlicher Richtung zurück zum Hariksee, wo wir nach etwas mehr als drei Stunden wieder unseren Startpunkt erreichen.

War es gestern an der Neyetalsperre noch furchtbar schwül, hat uns das Wetter heute mit Sonne und angenehmen Temperaturen verwöhnt. Herrlich war das.

( MITI )

Altstadtspaziergang Kempen

Altstadtspaziergang Kempen
Kempen, 14. August 2020

Burg Kempen, um 1400 von den Kölner Erzbischöfen als Bastion gegen die Grafen von Geldern errichtet

Hilfe, ich bin unter-wandert 🙂 Nachdem mich die Sommerhitze nun bereits zehn Tage an den Schreibtisch gekettet hat, habe ich es einfach nicht mehr ausgehalten.

In aller Frühe bin ich deshalb heute mit Doxi in das 30 Kilometer entfernte Kempen aufgebrochen, um dort einen Waldspaziergang zu unternehmen und mir anschließend die historische Altstadt anzuschauen.

Kempen liegt westlich von Krefeld und gehört zum Kreis Viersen. Die Stadt liegt mitten in der Niederrheinebene auf einer flachen Mittelterrasse, die von einer dicken Lössschicht bedeckt ist. Das begünstigt die landwirtschaftliche Nutzung  der Böden.

Auf unserer Tour rund um die Stadt kommen wir an vielen Bauernhöfen und ausgedehnten Feldflächen mit Rotkohl und Weißkohl vorbei, der hier am Niederrhein „Kappes“ genannt und nach der Ernte zu Sauerkraut verarbeitet wird.

Altstadtspaziergang Kempen

Wir folgen dem Altstadtrundweg

Kempen stand im Mittelalter unter dem Einfluss der Kölner Erzbischöfe und wurde im 13. Jahrhundert zur Stadt mit Marktrecht erhoben. Von 1396 bis 1400 wurde die kurkölnische Burg errichtet, die noch heute ein Wahrzeichen der Stadt darstellt.

Die Burg steht am nordöstlichen Rand der kreisrunden Stadtmauer, die die historische Altstadt umschließt und noch heute in großen Teilen erhalten ist. Von den einstmals vier großen Stadttoren steht allerdings nur noch das nach Norden gerichtete Kuhtor.

Daneben gibt es in der Altstadt viele malerische Gassen und gut erhaltene Gebäude aus verschiedenen Jahrhunderten zu bestaunen. Richtig hübsch ist es hier und sehr angenehm zu flanieren. Wieder einmal wundere ich mich, dass ich doch noch nicht alles in meiner Umgebung kenne – aber die Lücken schließen sich langsam.

( MITI )

Sieg-Tour bei Dreisel

Sieg-Tour bei Dreisel
Dreisel / Windeck, 21. Juli 2020

Die Sieg an unserem Startpunkt in Dreisel

Auf einer traumschönen Tour war ich heute mit Doxi an der Sieg zwischen Dreisel, Alt-Windeck und Dattenfeld in der Verbandsgemeinde Windeck unterwegs. Zwei Burgen, ein Museumsdorf, mehrere Siegquerungen, der Siegtaldom und immer wieder herrliche Blicke auf den Fluss säumten unseren Weg.

Wir starten in Dreisel an einem Parkplatz direkt an der Sieg, auf dem auch drei Wohnmobile für bis zu 2 Tage kostenlos stehen dürfen. Nach der Siegquerung steigen wir gleich steil auf den Berg Dreisel auf. Anschließend geht es zwischen Pferdewiesen hindurch nach Alt-Windeck.

Wir steigen hinauf zu Ruine der Höhenburg Windeck, die als „castrum novum in windeke“ 1174 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Früher lag die Burg unmittelbar oberhalb der Sieg, doch die alte Siegschleife bei Schladern wurde im Zuge der Errichtung der Eisenbahnstrecke von Köln-Deutz nach Giessen 1857 abgeschnitten.

Von der Burg haben wir einen wunderbaren Fernblick in das Siegtal rund um Schladern. Nach dem Abstieg von der Burg laufen wir durch das Gelände des Heimatmuseums von Alt-Windeck, auf dem mehrere historische Bauernhäuser mit schönen Bauerngärten präsentiert werden.

Weiter geht es durch Feldflächen nach Dattenfeld. Dort stoßen wir auf die hübsche Burg Dattenfeld, die auf mich wie ein Herrensitz wirkt. Die ursprüngliche Burg entstand zwischen 1619 und 1629 und wurde im 19. Jahrhundert durch mehrere An- und Umbauten erweitert. Heute befindet sie sich in Privatbesitz.

Sieg-Tour bei Dreisel

Wir sind auf dem Siegsteig unterwegs

Dahinter blicken wir zwischen den Häusern von Dattenfeld auf die fast 60 Meter hohen Türme der neuromanischen Pfarrkirche St. Laurentius. Aufgrund ihrer mächtigen Frontseite wird die Kirche gerne als „Siegtaldom“ bezeichnet.

Wenig später erreichen wir wieder die Sieg an einem pittoresken Wehr, an dem seit mehr als dreihundert Jahren Wasser für den Antrieb einer Wassermühle abgezweigt wird.

Nun geht es entlang der Sieg über schmale und steile Uferpfade zurück in Richtung Dreisel.

Obwohl die Wanderung nur 12 km lang ist, bin ich doch ein wenig geschlaucht, als wir wieder an unserem Startpunkt eintreffen. Nicht nur, weil auf der Tour einige steile Anstiege zu bewältigen waren, sondern weil es sommerlich heiß ist und die Sonne steil am Himmel steht.

Doxi nimmt denn auch erst einmal ein Bad in der Sieg, bevor es zurückgeht. Hätte ich doch nur eine Badehose dabei – ich würde es ihr gleichtun.

( MITI )

Ins Grüne ab Museum Morsbroich

Ins Grüne ab Museum Morsbroich
Leverkusen, 14. Juli 2020

Das frühere Schloss Morsbroich, in dem das 1951 gegründete Kunstmuseum Morsbroich beheimatet ist

Mit Doxi bin ich heute eine stadtnahe, aber dennoch sehr grüne Tour durch Leverkusen gelaufen. Wir starten am Schloss Morsbroich im Stadtteil Schlebusch. Entlang des Schlossgrabens geht es durch die ausgedehnte Obstplantage von Gut Morsbroich, das sich an den Schlossgarten anschließt.

Durch den Grüngürtel einer Wohnsiedlung laufen wir weiter in Richtung des Ophovener Mühlenbachs, der am Zuckerberg im Ophovener Weiher aufgestaut wird.

Wir durchlaufen die Kleingartensiedlung Mathildenhof und stehen bald vor der hübschen Johannes-von-Nepomuk-Kapelle von 1737 im Stadtteil Leverkusen Steinbüchel/Fettehenne.

Durch den schönen Ortsteil Höfen mit der alten Höfer Mühle geht es anschließend ins Grüne.

Wir steigen durch den Wald auf bis zum Uppersberg. Von den Häusern dort hat man einen unglaublichen Panoramablick auf die Skyline von Köln und von Leverkusen.

Nach unserem Abstieg vom Uppersberg erreichen wir am ländlich geprägten Ortsteil Hummelsheim den Fluss Dhünn, der aus dem Bergischen kommt und sich in die Wupper ergießt, unmittelbar bevor diese in den Rhein mündet. Der Dhünn folgend passieren wir am Hammerweg das Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer, eine historische Sensenfabrik.

Ins Grüne ab Museum Morsbroich

Doxi vor dem Industriemuseum Freudenthal

Das erste Hammerwerk, das die Wasserkraft der Dhünn nutzte, entstand dort bereits 1778. 1837 begann die Produktion von Sicheln und Sensen, im Jahre 1914 waren es mehr als 200.000 Stück pro Jahr.  Und so ging es bis zur Stilllegung 1987.

Hinter dem Industriemuseum laufen wir weiter an der schönen Dhünn entlang. Doxi nutzt wiederholt die Gelegenheit, um sich im flachen Flussbett Abkühlung zu verschaffen.

Wir passieren den Wuppermann-Park und erneut das Obstgut Morsbroich und gelangen nach rund drei Stunden wieder an unseren Startpunkt am Schloss Morsbroich.

Eigentlich wollte ich mir noch die Kunstausstellung im Museum Morsbroich anschauen, aber es ist zu warm, um Doxi alleine im Auto zurückzulassen. Also lieber ein anderes Mal …

( MITI )

Die Störche von Rühstädt

Die Störche von Rühstädt
Rühstädt, 1.07.2020

In allen fünf Nestern auf dem Bild gibt es Nachwuchs

Die letzten zwei Tage unserer vierwöchigen Womo-Tour durch Mecklenburg-Vorpommern verbringen wir in Rühstädt (Brandenburg). In dem kleinen Dorf an der Elbe brüten jährlich rund 20 Storchenpaare, zumeist auf vorbereiteten Nistplätzen auf Scheunendächern.

Vor vier Jahren war ich schon einmal hier, da kam ich aber genau eine Woche zu spät: Alle Störche waren bereits ausgeflogen in Richtung ihrer Winterquartiere in Afrika und Asien.

Aber diesmal passt es: Fast alle Nester sind wieder belegt und der Nachwuchs – oft zwei oder drei Jungstörche – bereits so groß wie ihre Eltern.

Teilweise haben sie sich sogar schon mehr Gewicht angefuttert als ihre Alten, weil sie den ganzen Tag im Nest verbringen und nicht auf Futtersuche gehen.

Die Alten füttern ihren Nachwuchs zwar noch fleißig, verbringen aber bereits viel Zeit mit etwas Abstand zu ihren Nestern und schauen sich das Treiben des Nachwuchses aus einigen Metern Entfernung vom Dachfirst aus an.

Die jungen Störche fliegen noch nicht, breiten aber immer wieder ihre Schwingen aus und simulieren das Fliegen. Mitunter heben sie dabei bereits für einige Zentimeter aus ihren Nestern senkrecht nach oben ab, um gleich wieder zu landen. Putzig sieht das aus.

Bald werden sie das Fliegen lernen und dann im August bereits rund zwei Wochen vor ihren Eltern zu ihrer ersten großen Reise aufbrechen. Dies und noch viel mehr erfahren wir bei einem Besuch im NABU-Informationszentrum in Rühstädt. Prädikat: Sehr empfehlenswert.

Leider kann man die Störche aus der Entfernung mit dem Handy nicht so gut fotografieren. In meiner Verzweiflung halte ich mein Fernglas vor das Handy, aber das funktioniert auch nicht so richtig. Dennoch hier meine besten Aufnahmen von den Störchen in Rühstädt 2020.

( MITI )

Seeadler am Moorochsen

Seeadler am Moorochsen
Plauer See, 29. Juni 2020

Blick vom Moorochsen auf das Feucht- und Seengebiet, in dem viele Wasservögel leben

Am zweiten Abend auf der Insel Werder fahren wir mit den Rädern zum 6 Kilometer entfernten Aussichtspunkt „Moorochse“ am Nordrand des Sees.

„Moorochse“ ist die volkstümliche Bezeichnung für die Rohrdommel, einem Vogel aus der Familie der Reiher.

Im Frühjahr geben die Männchen dumpfe Balzrufe von sich, die kilometerweit zu hören sind und eher nach einem kapitalen Rind klingen, als nach einem Wasservogel.

In dem Naturschutzgebiet am Rande des Plauer Sees leben und brüten zahlreiche wasserliebende Vögel, darunter Kormorane, Eisvögel und sogar Seeadler.

Fünf Brutpaare soll es rund um den See geben und vor allem ihretwegen sind wir zu diesem Aussichtsturm gekommen.

Oben im Dach brüten ein Dutzend Paare von Mehlschwalben, deren Nachwuchs begierig nach Futter schreit. Ständig kommen und gehen Elternteile, um Nahrung heranzuschaffen. Nur wenige Handbreit gleiten sie pfeilschnell an uns vorbei. Mehrmals haben wir das Gefühl, gleich knallt es.

Mit dem Fernglas suchen wir zunächst vergeblich die Bäume rund um das Ufer ab, doch dann entdecken wir tatsächlich einen kapitalen Adler gleich neben einer Gruppe von rund 70 Schwarzkormoranen, die auf bereits abgestorbenen Bäumen hocken (abgestorben von deren Kot).

Seeadler am Moorochsen

Der hölzerne Aussichtsturm „Moorochse“

Fasziniert beobachten wir aus knapp einem Kilometer Entfernung, wie der mächtige Vogel regelmäßig seinen Kopf von links nach rechts dreht und uns dabei seinen gelben Schnabel zuwendet. Auch die Krallen sind auffallend gelb, das Gefieder hingegen in Tarnfarben braun gemustert.

Irgendwann breitet der Adler dann tatsächlich seinen Schwingen aus und erhebt sich in die Luft. Jetzt wird seine ganze Größe deutlich. Knapp über der Wasserfläche segelt er zu einem Baum am anderen Ende des Sees und bleibt dort sitzen.

Und dann entdecken wir auch noch zwei Eisvögel, ein Paar, das ganz nah am Fuße des Aussichtsturms sein Nest zu haben scheint. Mehrmals kommt eines der Elternteile mit einem ordentlich großen Fisch im Maul zurück zum Nest.

Von oben kann man im Flug wunderbar das leuchtend blauen Gefieder auf dem Rücken beobachten. Und dann zieht auch noch ein großer Schwarm Wildgänse an uns vorbei.

Wir sind ganz begeistert, so mitten drin in einer wunderbar lebendigen Vogelwelt zu sein. Mehr als anderthalb Stunden bleiben wir dort.

( MITI )