Archiv der Kategorie: Unterwegs

Die Türen von Neuss

Die Türen von Neuss
Neuss, 15. November 2020

Halländisch wirkendes Portal am Stadtpark

In so vielen deutschen Städten habe ich schon Ausschau nach schönen und historischen Haustüren und Portalen gehalten – aber noch nicht in der Stadt vor meiner Haustür, in Neuss.

Das habe ich heute nachgeholt, bei einer sonntäglichen Fahrradttour durch die noch schlafende Quirinusstadt am Rhein. Dabei bin ich auf eine überraschende Vielfalt verschiedener Stile gestoßen.

Und wo ich schon einmal unterwegs war, konnte ich es nicht lassen, und habe auch gleich einige schöne Streetart-Motive fotografiert. Hier also meine Ausbeute einer dreistündigen Tour durch Neuss:

( MITI )

Heimatrunde Richtung Hombroich

Heimatrunde Richtung Hombroich
Lüttgenglehn, 10. November 2020

Herbstsonne hinter einem bunt gefärbten Laubbaum

Erst war ich fünf Tage krank, dann wollte sich die Sonne nicht zeigen. Aber heute Morgen passt endlich wieder alles für eine große Runde durch unsere Region.

Es geht zu Fuß und mit Doxi an meiner Seite von Büttgen über Grefrath, Holzheim, Kapellener Höhen (Hombroich), Lüttgenglehn und dem Rittergut Birkhof zurück nach Büttgen – insgesamt 17 km.

Und die ganze Zeit erstrahlt über uns ein tiefblauer Himmel, während die Sonne die herbstlich bunt gefärbte Landschaft zum Leuchten bringt. Einfach herrlich ist das.

( MITI )

Zwischen Kevelaer und Weeze

Zwischen Kevelaer und Weeze
Kevelaer, 3. November 2020

Blick von der Niersbrücke zwischen Kevelaer und Weeze

Bei herrlichem Sonnenschein, aber eiskaltem Herbstwind, habe ich heute mit Doxi eine 17 km lange Wanderung von Kevelaer nach Weeze am oberen Niederrhein unternommen.

Im ersten Teil folgen wir der Niers in nördlicher Richtung bis zum Tierpark von Weeze, der derzeit wg. der Corona-Pandemie geschlossen ist.

Wir laufen durch den schönen Park von Schloss Hertefeld (heute ein Hotel) an der Niers und folgen dann in östlicher Richtung einem Altarm der Niers durch das gleichnamige Naturschutzgebiet.

Nach einer Waldpassage geht es parallel zur Niers durch die Feldflächen am Randes des Naturschutzgebiets „Niersseitenarme und Niersmoraeste bei Hüdderath“. So folgen wir der Niers bis zum Ortsrand von Kevelaer.

Dort überqueren wir den Fluss und laufen am Rande der großen Sandgrube von Hüdderath zurück zu unserem Startpunkt auf halber Strecke zwischen Kevelaer und Weeze.

( MITI )

Auf Schloss Wissen

Auf Schloss Wissen
Weeze, 3. November 2020

Blick auf die Hauptburg (links), Kapelle und Vorburg (rechts) von Schloss Wissen

Bei meiner Wanderung von Kevelaer nach Weeze unternehme ich auch einen Abstecher zum Schloss Wissen, einer der bekanntesten Adelssitze am Niederrhein. Das Schloss liegt südlich von Weeze am linken Ufer der Niers, die auch die Schlossgräfte speist.

Das 1372 erstmals urkundlich erwähnte Schloss besteht aus einer Vorburg, einer Kernburg sowie einer Mühle und einem großen Park mit Orangerie.

Auf dem Gelände befindet sich auch eine im späten 19. Jahrhundert errichtete Kapelle, die als bedeutendes Werk der Neugotik am Niederrhein gilt.

Die Anlage ist seit mehr als 500 Jahren der Stammsitz der Familie von Loë, die das Anwesen mittlerweile in der 17. Generation als Wohnsitz nutzt.

Nach einer umfassenden Sanierung in den 1970er Jahren präsentiert sich das Schloss heute als echtes Schmuckstück. Es beherbergt u. a. einen Forst- und Gutsbetrieb, Wohnungen, Appartements, Ateliers und Werkstätten, sowie die Wohnräume der Eigentümerfamilie.

( MITI )

Stadtwanderung Moers

Stadtwanderung Moers
Moers, 1. November 2020

Kurze Rast mit unseren sympathischen Begleiterinnen am Alter Markt

Stadtwanderungen mag ich ja immer gerne. Heute, auf Allerheiligen, war ich mit Doxi in Moers unterwegs. Die Stadt 7 km westlich der Ruhrmündung in Duisburg und 13 km nördlich von Krefeld blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück.

Der Stadtname Moers leitet sich von Moor ab. Er ist darauf zurückzuführen, dass der einstmals mäandernde Rhein hier große Sumpfflächen hinterließ. Auf den höher liegenden trockenen Arealen entstanden erste Ansiedlungen.

Ursprünglich lag die Stadt direkt am Rhein. Doch zwischen 1270 und 1280 kam es nach Hochwassern zu gravierenden Änderungen im Rheinverlauf.

Seitdem liegt die Stadt 7 km vom Fluss entfernt. Dennoch wurde Moers bis ins 18. Jahrhundert immer wieder von verheerenden Hochwassern des Rheins heimgesucht.

Im Mittelalter wurde die Stadt zunächst vom Adelsgeschlecht der Grafen von Moers beherrscht, das erstmals im Jahre 1160 urkundlich erwähnt wird. Um diese Zeit wurden die ältesten Teile des Schloss Moers angelegt, das bis heute den Mittelpunkt der Stadt bildet.

Später kam die Stadt unter die Herrschaft der Oranier. In dieser Zeit entstand nach niederländischem Vorbild der umlaufende gezackte Schutzring aus Wallanlage, Wassergraben und Bastionen, der noch heute im Stadtbild an einigen Stellen zu erkennen sind.

1702 fiel die Stadt im Wege der Erbfolge an Preußen und wurde 1706 Fürstentum. 1794 kam die Stadt unter französische Herrschaft und gehörte ab 1798 zum Département de la Roer. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde der gesamte Niederrhein und damit die frühere Grafschaft Moers wieder dem Königreich Preußen zugeschlagen.

Heute ist Moers die größte Stadt Deutschlands, die weder kreisfrei noch Sitz eines Kreises ist, und mit ihrer gut erhaltenen Innenstadt und den vielen Grünflächen eine echte Perle am Niederrhein. Mit hat es sehr gut gefallen, hier unterwegs zu sein.

[Update: August 2021: Ein Jahr später war ich wieder in Moers, um die Gruppe der roten Damen auf dem Sofa erneut zu besuchen. Doch sie waren verschwunden. Wie ich daraufhin herausgefunden habe, waren sie Teil einer Kunstinstallation mit dem Titel „Alltagsmenschen“ der Künstlerinnen Christel und Laura Lechner, die durch ganz Deutschland zieht und nirgendwo länger als ein paar Monate verbleibt.]

( MITI )

An der Kallmündung

An der Kallmündung
Zerkall, 31. Oktober 2020

Blick ins Kalltal

Blauer Himmel, volle Sonne – und das an einem arbeitsfreien Samstag, das hatten wir im Westen von Deutschland schon seit einigen Wochen nicht mehr. Entsprechend viele Menschen sind heute in der Eifel unterwegs, und wir gehören dazu.

Mit Doxi laufe ich von der Mündung der Kall bei Zerkall durch das schöne Kalltal. Wenige Kilometer weiter nördlich liegt die bekannte Gemeinde Nideggen mit ihrer Burg oberhalb der Rur und den beliebten Kletterfelsen.

Die Kall ist ein 25 km langer Zufluss der Rur, Zerkall ein kleiner Ortseil der Gemeinde Hürtgenwald und bekannt für seine Papierfabrik mit mehr als einhundertjähriger Tradition.

Die größtenteils mit Laubbäumen bewaldeten Hänge oberhalb der Kall leuchten heute in den schönsten Herbstfarben – so stellt man sich den goldenen Oktober vor. Nur schade, dass morgen bereits der November beginnt.

Knapp vier Stunden sind bei diesem herrlichen Wetter unterwegs. So vielen Wanderern und Mountain-Bike-Fahrern, wie an diesem Tag, sind wir lange nicht mehr begegnet. Trotzdem können wir die Landschaft und die herrlichen Panoramablicke in das Kalltal genießen. Eine wunderbare Tour.

( MITI )