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Jugendstil in Wien

Jugendstil in Wien
Wien (AT), 27. März 2024

Wiener Secession

Gelungene Architekturprojekte können mich immer wieder begeistern, und als erklärter Fan des Jugendstils fühle ich mich in Wien sehr gut aufgehoben.

Geschichtlich steht der Jugendstil zwischen Historismus und moderner Kunst. Die Blüte diese Stilrichtung währte rund 20 Jahre ab ca. 1905.

Sie kann als Antwort auf prägende Entwicklungen des 19. Jahrhunderts verstanden werden: industrielle Revolution, ein überschäumender Historismus und als Gegenentwurf dazu der Wunsch nach Modernität.

Tragende Elemente des Jugendstils sind dekorativ geschwungene Linien, großflächige florale Ornamente, anderseits aber auch geometrische, minimalistische und modernistische Elemente, vor allem bei den Vertretern der Wiener Werkstätte.

Allerdings: Jugendstilbauten bilden in der schier überwältigenden Flut von neoklassizistischen und historisierenden Villen, Verwaltungs- und Wohngebäuden in Wien eine verschwindend geringe Minderheit.

Man muss deshalb viel in der Stadt umherziehen, will man mehr als die berühmte „Wiener Secession“ sehen. Ohne die Hilfe einer wunderbaren Internetseite wäre mir das vermutlich gar nicht gelungen.

Der gebürtige Dresdner Stefan Keil lebt seit 2015 in Wien und hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Jugendstil-Erbe der Stadt zu katalogisieren. Wer sich für das Thema interessiert, hier seine umfangreiche und beeindruckende Internetseite (Link).

Ich habe jetzt zwar nur einen Bruchteil der aufgelisteten Bauten geschafft, dennoch ganz herzlichen Dank dafür!

( MITI )

Schloss Belvedere

Schloss Belvedere
Wien (AT), 27. März 2024

Südseite von Schloss Belvedere

Neben dem Schloss Schönbrunn ist das Schloss Belvedere die zweite prächtige Schlossanlage im Wiener Stadtgebiet. Die Anlage wurde für Prinz Eugen von Savoyen (1663–1736) erbaut.

Zum Zeitpunkt ihrer Errichtung zwischen 1714 und 1723 lag sie noch südlich außerhalb der Stadtmauern an einem ansteigenden Hang.

Heute befindet sie sich unweit des Zentrums von Wien, weil die Stadt seither so stark gewachsen ist.

Die barocke Anlage teilt sich in zwei Gebäude, das untere Schloss mit Orangerie und das obere repräsentative Schloss mit Wohn- und Empfangsräumen.

Dazwischen erstreckt sich an langgezogener Barockgarten, der die Sicht vom oberen Schloss zum unteren Schloss und darüber hinaus gehend auf die Wiener Innenstadt freigibt.

Die beiden Schlossbauten sind ein stark besuchtes Touristenziel. Sie beherbergen heute die Sammlungen des Belvederes (Österreichische Galerie Belvedere) und Räumlichkeiten für Wechselausstellungen.

( MITI )

Die Türen von Wien

Die Türen von Wien
Wien (AT), 27. März 2024

Die Türen von Wien, das ist ein Kapitel für sich. So groß die Anzahl der historisierenden und neoklassizistischen Bürgerhäuser, Villen und Palais, so groß ist auch die Zahl der markanten Türen und Portale.

Ich habe auf meinen insgesamt acht Fahrradtouren durch Wien immer wieder links und rechts in der Straßen geschaut, ob ich sehenswerte Häusereingänge entdecken kann, und dann mit der Handykamera einfach draufgehalten. Hier meine bescheidene Ausbeute.

( MITI )

Günstig Wohnen in Wien

Günstig Wohnen in Wien
Wien (AT), 27. März 2024

Karl-Marx-Höf im 19. Wiener Stadtbezirk

Wien ist bekannt für seinen sozialen Wohnungsbau. Während der Zeit des Roten Wiens von 1918 bis 1934, als die Sozialdemokratische Arbeiterpartei wiederholt die absolute Mehrheit vor Ort errang, entstanden im großen Stil Gemeindebauten für die Arbeiterschaft und sozial Schwächergestellte.

Allein zwischen 1925 und 1934, dem Jahr der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, wurden mehr als 60.000 Wohnungen geschaffen.

Diese wurden von der Stadt errichtet und betrieben. Dabei ging es weniger darum, Gewinne zu erzielen, sondern günstigen Wohnraum bereitzustellen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg setzte erneut eine starke Bautätigkeit bei Gemeindebauprojekten ein, die zumeist in Hofform mit vier bis sechs Etagen angelegt wurden.

Die Architektur dieser Anlagen war zweckmäßig und schlicht, verglichen mit den prachtvollen Bürgerhäusern im Herzen der Stadt. Es waren aber alles andere als trostlose Mietskasernen, sondern mit Grünanlagen und Sozialeinrichtungen versehene, moderne Unterkünfte.

Ein Teil der Wohnungen war sogar mit Balkonen ausgestattet, was zum damaligen Zeitpunkt normalerweise nur bürgerlichen Schichten vorbehalten war. Bäder und Toiletten mussten sich die Bewohner einer Etage bzw. Abschnitts jedoch teilen.

Einer der bekanntesten Gemeindebauten Wiens ist der Karl-Marx-Hof im nördlichen 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling. Er wurde 1930 eröffnet und galt zu seiner Zeit als längster zusammenhängenden Wohnbau der Welt.

Auffällig ist vor allem die unverwechselbar gestaltete Hauptfassade. Sie wird durch vier bogenförmige Durchfahrten gegliedert. Die Verbindung aus Bögen, Balkonen und Türmen wird farblich durch ein kräftiges Rot betont, während der Rest des Mitteltrakts in zartem Gelb optisch zurücktritt.

Vieles, was zu damaligen Zeit als fortschrittlich galt, ist heute nicht mehr zeitgemäß. Deshalb werden Wohnungen durch Zusammenlegung vergrößert, Badezimmer und Aufzüge eingebaut, wodurch die Anlage immer noch ein beliebter Wohnort ist.

( MITI )

Naturpark Donauauen

Naturpark Donauauen
Wien (AT), 27. März 2024

Wasserfläche im Naturpark

Drei Kilometer südlich von unserem aktuellen Stellplatz in Wien beginnt der Naturpark Donauauen. Auf einer Länge von 38 km erstreckt er sich entlang der Donau bis zur Staatsgrenze der Slowakei und ist dabei an keiner Stelle mehr als 4 km breit.

Der Naturpark ist eine der größten weitgehend intakten Auenlandschaften Mitteleuropas und deshalb auch für die Wiener ein beliebter Ausflugsort. Den Lärm der Großstadt kann man hier hinter sich lassen. Viel mehr als das Vogelzwitschern ist nicht zu vernehmen.

Im Sommer besuchen bis zu 30.000 Menschen täglich den Naturpark. Doch heute Morgen, recht früh und mitten in der Woche, bin ich hier mit Doxi bis auf ein paar Radfahrer weitgehend allein unterwegs.

Die angrenzende Donau war bis in das 19. Jahrhundert ein unregulierter Fluss. Dann wurden viele Nebenarme abgedämmt und sind seither nur mehr bei Hochwässern von der Donau durchströmt. Doch hier bei Wien liegt die Landschaft so tief, dass viele Flächen dauerhaft vom (Donau-) Grundwasser gefüllt werden. Dadurch blieb die Auenlandschaft erhalten.

Weit können wir heute nicht in den Naturpark eintauchen, denn wir müssen ja auch noch an der Donau entlang zurück zu unserem Stellplatz laufen. Doch 13 km kommen auf der knapp dreistündigen Runde immerhin zusammen.

( MITI )

Wien von oben

Wien von oben
Wien (AT), 27. März 2024

Blick vom Südturm des Stephansdoms auf die Fußgängerzone

Wenn man die Wiener Innenstadt von oben sehen möchte, steigt man am besten die 363 Stufen bis zur Aussichtsplattform im Südturm des Stephansdoms hinauf.

Der Weg über eine nicht enden wollende Wendeltreppe ist ziemlich schmal. Bei Gegenverkehr müssen sich die Absteigenden eng an die äußere Turmwand drucken, damit die Aufsteigenden innen vorbeikommen.

Oben angekommen, blickt man nicht nur in allen vier Himmelsrichtungen auf die Stadt, sondern kann auch die markant gemusterten Dachflächen des Doms aus nächster Nähe betrachten. Also, sobald man wieder die Luft dafür hat und der Treppenschwindel vorüber ist 🙂

( MITI )