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Bummel durch Rudolstadt

Bummel durch Rudolstadt
Rudolstadt, 26.08.2020

Das prächtige Gebäude des Landratsamts

Weil heute das Sturmtief Kirsten über uns hinweg zieht, bleibe ich mit Doxi noch einen Tag länger im schönen Rudolstadt an der Saale. Ich stelle mich mit dem Wohnmobil mitten auf den großen Festplatz, weit weg von allen Bäumen, sodass uns keine Äste um die Ohren fliegen können.

Mit Doxi laufe ich am Morgen durch die Stadt auf der Suche nach schönen Häusern und Gassen. Und wir werden schnell fündig: Rudolstadt ist reich an historischer Bausubstanz.

Neben prächtigen Bürgerhäusern und Villen aus der Gründerzeit begegnen uns in der Altstadt auch einige mittelalterliche Fachwerkbauen, aber vor allem Häuser aus der Biedermeierzeit.

Und schöne Kirchen hat es hier, ebenso wie einige gut erhaltene Bauernhäuser am Stadtpark und einen mittelalterlichen Handwerkerhof. Schön, dass wir noch nicht weiter gereist sind, sonst hätten wir das alles nicht gesehen.

( MITI )

Schloss Heidecksburg

Schloss Heidecksburg
Rudolstadt, 25. August 2020

Auffahrt zum Schloss Heidecksburg oberhalb der Altstadt von Rudolstadt

Höhepunkt bei unserer Besichtigung von Rudolstadt ist das Barockschloss Heidecksburg, die ehemalige Residenz der Fürsten von und zu Schwarzburg-Rudolstadt. Das Schloss ist aus dem Saale-Tal weithin sichtbar, weil es die Altstadt um mehr als 60 Meter überragt.

Das ursprüngliche Renaissanceschloss entstand ab 1571 als dreiflügelige Anlage auf dem Gelände einer Vorgängerburg aus dem 13. Jahrhundert.

1735 brannte dieses Schloss weitgehend aus. Zwei Jahre später begannen die Bauarbeiten für den Wiederaufbau als barocke Residenz, die dem Repräsentationsanspruch des Fürstenhauses Schwarzburg-Rudolstadt entsprechen sollte.

Die nach dem Brand erhaltenen Gebäudeteile wurden in das neue Schloss integriert. Als letztes größeres Bauwerk dieser Phase wurde 1744 der 40 Meter hohe Schlossturm errichtet.

Heute sind in der imposanten Anlage das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg und das Thüringer Staatsarchiv Rudolstadt untergebracht.

( MITI )

Rudolstadt Kesselwarte-Runde

Rudolstadt Kesselwarte-Runde
Rudolstadt, 25. August 2020

Blick in Richtung Rudolstadt vom Berg Liske. Deutlich zu erkennen: Das Schloss Heidecksburg.

Meine nächste Station auf dieser Tor ist das schöne Rudolstadt an der Saale. Und heute bin ich einmal nicht allein unterwegs: Meine Yogalehrer-Kollegen und Freunde Moksha und Nils sind gekommen, um mich auf einer ausgedehnten Wanderung rund um Rudolstadt zu begleiten.

Nils hat seine Frau Yeong mitgebracht, Moksha ist mitsamt seiner Border-Collie-Hündin Aka angereist. Gemeinsam laufen wir eine 18 km lange Tour, die uns zunächst am Saale-Ufer durch Rudolstadt führt.

Die ehemalige fürstliche Residenzstadt liegt in einem waldumschlossenen Tal und zieht sich bandartig am weiten Bogen des Flusses entlang.

Rudolstadt wurde 776 erstmals urkundlich erwähnt und hat seit 1326 Stadtrecht. Ihr weithin sichtbares Wahrzeichen ist das Schloss Heidecksburg, das die Stadt überragt.

Doch das Schloss erreichen wir erst ganz am Ende unserer Tour. Zunächst laufen wir durch die Stadtteile Volkstedt und Volkstedt West, bis wir am Zeigerheimer Berg zum kleinen Ort Zeigerheim aufsteigen.

Dahinter genießen wir am Berg Liske die Aussicht in das Saale-Tal und die Stadt Bad Blankenburg. Weiter geht es oberhalb von Bad Blankenburg immer in westlicher Richtung zum Kesselberg, wo sich uns fantastische Weitblicke in die Landschaft bieten.

Rudolstadt Kesselwarte-Runde

Rathausportal

Dann drehen wir ab und laufen in nordöstlicher Richtung zum Berg Kaiserstuhl und dahinter zur methodistischen Begegnungs- und Bildungsstätte Schwarzenhof. Dort lassen wir uns am Wegesrand wunderbar reife Zwetschgen direkt vom Baum schmecken.

Talabwärts geht es weiter in Richtung Rudolstadt zum hübschen Ort Schaala mit seiner Wehrkirche, die tatsächlich wie eine kleine Burg wirkt. Am Rande des Pötzbergs laufen wir alsbald bis zum Ort Mörla.

Dahinter erreichen wir wieder den Ortsrand von Rudolstadt und laufen am Höhenzug des Rudolstädter Hain bis zum Schloss Heidecksburg. Nach der Durchquerung des Schlosses steigen wir in die Altstadt von Rudolstadt hinab und erreichen schließlich nach knapp sechs Stunden wieder unseren Startpunkt am Festplatz von Rudolstadt direkt an der Saale.

Das war eine lange und anstrengende Tour mit vielen Höhenmetern. Aber weil wir uns so lange nicht gesehen haben und es viel zu erzählen gab, ist die Zeit irgendwie doch ganz schnell vergangen. Sehr schön war das.

( MITI )

Rund um Bad Berka

Rund um Bad Berka
Bad Berka, 24.08.2020

Das Rathaus von Bad Berka am Marktplatz

Von Erfurt sind wir rund 25 km in südlicher Richtung weiter gefahren nach Bad Berka im Landkreis Weimarer Land.

Die Kleinstadt an der Ilm hat sich als Kurort über die Grenzen Deutschlands hinaus einen Namen gemacht. Die Kur-Tradition beginnt mit der Entdeckung schwefelhaltiger Quellen im 19. Jahrhundert.

Sie ist eng mit dem Wirken Goethes verbunden, der 1813 bei der Gründung der Badeanstalt Berka als Berater wirkte und hier selbst mehrere Monate zur Kur weilte. Noch heute verweist die Stadt stolz auf Goethes Spuren.

Vor der Wiedervereinigung war Bad Berka der Hauptort für die Behandlung von Lungenkrankheiten und Rehabilitation in der DDR.

Wir stehen auf dem kostenlosen Womo-Stellplatz an der Ilm und brechen am späten Nachmittag zu einer 13 km langen Wanderung in das hügelige und bewaldete Umland von Bad Berka auf.

Rund um Bad Berka

Der Paulinenturm oberhalb von Bad Berka

Dabei folgen wir einem Teilstück des 26 km langen Thüringer Drei-Türme-Wegs, der drei Aussichtstürme im großen Waldgebiet nordöstlich von Bad Berka verbindet: den Hainturm, den Carolinenturm und den Paulinenturm.

Wir laufen zunächst an der Ilm entlang aus dem Ort hinaus und steigen dann auf den Schlossberg mit der Ruine des ehemaligen Schlosses auf, von dem allerdings nicht mehr viel zu sehen ist.

Mit schönem Blick in das Tal bei Hetschburg geht es anschließend in den Wald und dort hinauf zum Friedwald Bad Berka und weiter zum Paulinenturm, der heute leider geschlossen ist.

Nach einem steilen Abstieg hinunter nach Bad Berka laufen wir durch den schönen Kurpark („Goethepark“), der mit klassischer Musik beschallt wird. Nach dreieinhalb Stunden auf dieser schönen Tour erreichen wir schließlich wieder unseren Stellplatz an der Ilm.

( MITI )

Wanderung zu den Drei Gleichen

Wanderung zu den Drei Gleichen
Mühlberg, 23. August 2020

Blick aus dem Gleichental hinauf zur Wachsburg

Am Morgen breche ich von Mühlberg zu einer 16 km langen Wanderung zu den „Drei Gleichen“ auf. So wird das Burgenensemble aus Mühlburg, Gleichenburg und Wachsenburg bezeichnet, ebenso wie das Bergensemble, auf dem die Burgen stehen.

Die drei mittelalterlichen Burgen liegen heute nahe der Autobahn A4 kurz vor Erfurt. Sie wurden zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert für unterschiedliche Besitzer erbaut und sind äußerlich ungleich.

Zum ersten Mal war ich vor mehr als vierzig Jahren hier, als kleiner Junge gemeinsam mit meinem Vater auf „Ostbesuch“ bei unseren Verwandten in Erfurt. Schon damals wollte ich wissen, was es mit den Drei Gleichen auf sich hat.

Der Sage nach entstand der Begriff von den „Drei Gleichen“ nach dem Einschlag eines Kugelblitzes am 31. Mai 1231. Anschließend sollen die Burgen wie drei gleiche Fackeln gebrannt haben.

Während die Mühlburg und die Burg Gleichen nur noch gut erhaltene Ruinen sind, wird die Wachsenburg heute als Hotel und Restaurant genutzt. Alle drei Burgen können gegen ein kleines Entgelt besichtigt werden.

Wanderung zu den Drei GleichenDie Landschaft rund um die Drei Gleichen ist sehr reizvoll, wie ich bei meiner Wanderung feststelle. Vier Naturschutzgebiete liegen auf dem Areal.

Unterhalb der Wachsenburg weiden Schafe in der offenen Landschaft. Zwei riesige Herdenschutzhunde passen auf sie auf und schlagen intensiv an, als sie Doxi und mich erblicken.

Eigentlich würden wir unmittelbar am Weidezaun entlang laufen, doch den beiden Kameraden will ich lieber aus dem Weg gehen. Deshalb nehmen wir einen kleinen Umweg in Kauf, um hinauf zur schönen Wachsenburg zu gelangen.

Von der Wachsenburg zur Mühlburg geht es über den bewaldeten Höhenzug der Schloßleite. Von dort ergeben sich immer wieder wunderbare Blicke in die Landschaft. Eine ganz bezaubernde Wanderung.

( MITI )