Am Abend: Blick vom Rande des Rieds zur Altstadt von Friedrichshafen
Tag 10Am Abend laufe ich mit Doxi von unserem Stellplatz am Rande von Friedrichshafen in das angrenzende Naturschutzgebiet Eriskircher Ried. Das rund 600 Hektar große Vogelschutzgebiet liegt zwischen der Rotach- und der Schussenmündung in den Bodensee, westlich und südlich von Eriskirch und östlich von Friedrichshafen.
Das eigentliche Schutzgebiet darf nicht betreten werden, aber an zwei Stellen sind Aussichtsplattformen am Übergang zwischen der schilfbewachsenen Uferzone und dem See eingerichtet. Ich treffe hier auf einige Vogelliebhaber, die mit großen Ferngläsern aufmerksam das Kommen und Gehen der Vögel beobachten.
Der Wanderweg zwischen der Schutzzone und den angrenzenden Streuobstwiesen wird von Infotafeln und interessanten Aktfotografien aus der Natur gesäumt. Einige davon sind hier zu sehen.
Hafenausfahrt in Lindau mit Leuchtturm und einem Bayrischen Löwen, der in Richtung Schweiz blickt
Tag 11Meine letzte Station am Bodensee auf dieser Tour ist Lindau am östlichen Seeufer im Dreiländereck von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Lindau war im Jahre 1496 Ort eines Reichstages und bis 1803 freie Reichsstadt. Heute gehört die Stadt zum Freistaat Bayern.
Lindau ist ein Touristenmagnet mit mehr als einer Million Übernachtungen im Jahr (2018). Ihr historisches Zentrum auf der Insel Lindau steht als Ensemble komplett unter Denkmalschutz.
Viele historische Bauten in der Altstadt sind mit der für den Allgäu typischen Lüftlmalerei verziert. Besonders markant ist dies u. a. am Alten Rathaus auf der Maximilianstraße, der Hauptstraße der Inselstadt.
Das 1422 ursprünglich im gotischen Stil erbaute Rathaus wurde 1576 mit einem Treppengiebel im Renaissance-Stil umgebaut. Die Glocken an seiner Spitze tragen die Jahreszahl 1617.
Auf der Maximilianstraße befinden sich weitere gut erhaltene Bürger- und Handwerkerhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit Laubengängen, Brotlauben (Bäckerei), Krangauben, den typischen geschnitzten Fenstersäulen, Erkern und überputzten und bemalten Fachwerkfassaden.
Am Hafen springt der Mangturm ins Auge, der von 1180 bis 1856 als Leuchtturm in Betrieb war und gleichzeitig den Endpunkt der Stadtmauer bildete. Die Hafeneinfahrt selbst wird von einem weiteren, kleineren Leuchtturm und vom Bayrischen Löwen eingerahmt. Der 6 Meter hohe Löwe sitzt auf seine Vorderpranken gestützt und blickt zum Schweizer Ufer.
Karte unserer Stadtwanderung durch Lindau
Bayerische Spielbank Lindau am Seeufer
Bootsliegeplätze am Stadtgarten
Bronzemodell des historischen Lindaus am Stadtpark
Im Stadtgarten blüht es noch
Blick in den Max-Hof, der früheren Max-Kaserne
Turm der ev. Kirche St. Stephan mit der gesprungenen Glocke von 1608
Blick in die Maximilianstraße
Das Alte Rathaus am Bismarckplatz
Rückseite des Alten Rathaus
Historische Gebäude am Marktplatz
An der Straße „in der Grub“
Marktplatz mit dem Stadtmuseum Lindau im Hintergrund
Das Stadtmuseum Lindau
Lüftlmalerei am Stadtmuseum
Stadtbücherei und Kunstmuseum am Bahnhofplatz
Frontseite des Bahnhofsgebäudes
Lindaviabrunnen am Reichsplatz
Lüftlmalerei an einem Haus in der Maximilianstraße
Der Mangturm am Hafenplatz. Im Hintergrund: Die Hafenausfahrt.
An der Gerberschanze: Doxi testet die Wassequalität des Bodensses
Die Türme der Stiftskirche St. Peter in der Altstadt von Bad Waldsee
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz bei der Waldsee-Therme
Ort:
Bad Waldsee
Adresse:
Unterurbacher Weg
88339 Bad Waldsee
Preis pro Nacht:
6 € / Strom verfügbar (Daten vom 19.09.2019)
Zusatzinfo:
Großer Stellplatz auf Asphalt neben der Therme. V/E vorhanden. Guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Preis zzgl. Kurtaxe, 2€ pro Person.
Tag 11Wir haben den Bodensee in nördlicher Richtung verlassen und sind nach Bad Waldsee in Oberschwaben weiter gefahren. Der Ort trägt die Titel „Moorheilbad“ und „Kneippkurort“ und ist wegen seiner historischen Altstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten bekannt.
Mitten im Ort gleich neben der Altstadt liegt ein großer Natursee, der u. a. für das Freibad der Stadt genutzt wird. Wir stehen mit dem Wohnmobil auf dem großen Stellplatz an der beliebten Therme Bad Waldsee.
Am Mittag begebe ich mich mit Doxi auf eine interessante Wanderung, die den Titel „Moor, Wald und Felder bei Bad Waldsee“ trägt. Zunächst geht es von der Therme hinunter in den Ort und durch die historische Altstadt, vorbei an den zwei weithin sichtbaren Türmen der Stiftskirche St. Peter, die bewusst versetzt zueinander stehen.
Wir laufen in nordwestlicher Richtung aus dem Ort hinaus. Hinter dem Ortsteil Steinach erstrecken sich zwei ausgedehnte, zum Teil stark mit Wald bewachsene Moor- und Auwaldregionen. Überall im Wald begegnen uns moorig dunkle Wasserflächen mit einer entsprechenden Vegetation, und Doxi lässt sich die schwarze Brühe schmecken 😉
Dreieinhalb Stunden sind wir auf diese Weise in der prallen Sonne rund um Bad Waldsee unterwegs, und da wir am Morgen bei Lindau bereits zwei Stunden gelaufen sind, haben wir uns anschließend erst einmal eine kleine Pause verdient.
Wanderkarte unserer Tour
Das Wurzacher Tor – Außenseite
Das Wurzacher Tor – Innenseite
Die Stiftskirche St. Peter in der Altstadt
Das Alte Rathaus von Bad Waldsee
Häuser neben der Stiftskirche
Das frühere Heilig-Geist-Spital
Fassadendetail am früheren Heilig-Geist-Spital
Blau wie der Himmel – Haus am Marktplatz
Der Stadtsee neben der historischen Altstadt von Bad Waldsee
Doxi an einem der zahlreichen Wasserläufe, die das Ried durchziehen
Tag 12Wir haben die Nacht an der Therme in Bad Waldsee verbracht. Am Morgen fahren wir weiter in Richtung Bad Wurzau. Auf halber Strecke machen wir im Ort Haidgau halt und brechen von dort zu einer 12 km langen Wanderung rund um das Wurzacher Ried auf, einem der bedeutendsten Moorgebiete Süddeutschlands.
Das als Vogelschutz- und Naturschutzgebiet ausgewiesene Ried geht auf einen riesigen See zurück, der nach der letzten Eiszeit entstand und sich im Laufe von Jahrtausenden allmählich in eine Moorlandschaft verwandelte.
Der weithin unberührte Kernbereich, etwa ein Drittel der Moorgesamtheit, bildet das größte zusammenhängende und noch intakte Hochmoor Mitteleuropas. Es ist umgeben von Heideflächen und bewaldeten Übergangszonen, die von Kanälen, Wasserflächen und moorig schwarzen Tümpeln durchzogen sind.
Hinter dem Ried beginnt unser Aufstieg durch Feldflächen auf die Grabener Höhe. Dabei genießen wir weite Blicke in die hügelige Landschaft am Übergang zwischen Oberschwaben und dem Allgäu. Am Horizont sind in weiter Ferne die nördlichen Alpen zu sehen.
Durch dichten Wald laufen wir zurück in Richtung Haidgau. Mitten im Wald stoßen wir auf die Sebastianskapelle, einem bedeutenden Wallfahrtsort der Region. Die schmucke Kapelle ist nicht verschlossen, und so kann ich einen Blick in das Innere werfen.
Nach etwas mehr als drei Stunden erreichen wir wieder unseren Startpunkt in Haidgau. Wie vom Wanderführer versprochen, war es eine überaus abwechslungsreiche Tour mit vielen interessanten Eindrücken.
Wanderkarte unserer Tour
Auf dem Weg ins Wurzacher Ried kommen wir an einer Weide mit Alpakas vorbei
Die Tier sind offensichtlich vor kurzem geschoren worden – außer am Kopf
Infotafel am Zugang zum Wurzacher Ried
Heideflächen im Ried
Moorige Tümpel durchziehen das Ried
Wasserläufe im Ried
Wasserläufe im Ried
Weite Blicke in die Landschaft beim Aufstieg zur Grabener Höhe
Die Bäume im Hintergrud bilden die Grabener Höhe
Die Sebastianskapelle mitten im Wald – eine Wallfahrtskirche mit langer Tradition
Innenraum der Sebastianskapelle
Der abgeschirmte Altarraum
Blick auf den Altar
Panoramabild von den Heideflächen im Wurzacher Ried
Marktplatz mit Rathaus (links) im Zentrum von Memmingen
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz am LGS-Gelände
Ort:
Memmingen
Adresse:
Colmarer Straße
87700 Memmingen
Preis pro Nacht:
7 € / Strom verfügbar (Daten vom 20.09.2019)
Zusatzinfo:
Kleiner Stellplatz auf Asphalt am ehemaligen Gelände der Landesgartenschau. Nur wenige Gehminuten bis zur historisdhen Innenstadt. V/E vorhanden.
Tag 12Nach unserer Morgenwanderung am Wurzacher Ried fahren wir 40 km weiter nach Memmingen an der Iller, auf der bayerischen Seite kurz hinter der Landesgrenze zu Baden-Württemberg. Die Stadt bezeichnet sich gerne als Tor zum Allgäu, liegt aber tatsächlich noch in Oberschwaben, etwa 50 Kilometer südlich von Ulm und 115 Kilometer südwestlich von München.
Früher wurde Memmingen auch als „Stadt der Tore, Türme und der Giebel“ bezeichnet, weil ein großer Teil der mittelalterlichen Altstadt den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegsjahre überstanden hat. So gibt es unter anderem noch zehn Stadttore und Türme, zahlreiche mittelalterliche Handwerker- und Patrizier-Häuser und mehr als zwei Kilometer Stadtmauer.
Der mittelalterliche Marktplatz prägt mit dem Alten Rathaus, der Großzunft und dem Steuerhaus das Stadtbild. Außerdem gibt es in der Altstadt zahlreiche hübsche Straßenzüge, durch die der Stadtbach fließt. Schön ist das hier, ich bin ganz angetan.
Ich zähle insgesamt 15 Tiere, nicht alle bekomme ich auf das Bild
Tag 13Auf unserem Rückweg vom Kloster Irsee nach Kaufbeuren machen wir einen Abstecher zur Ruine der Burg Kemnat. Von der einst bedeutenden Höhenburg auf einem Bergsporn steht heute nur noch der Bergfried, der fälschlicherweise als „Römerturm“ bezeichnet wird. Die Ruine befindet sich in Großkemnat, etwa vier Kilometer vom Zentrum von Kaufbeuren entfernt.
Ich leine Doxi unten im Schatten des Turmes an und mache mich an den Aufstieg. Von der Spitze des Bergfrieds hat man einen wunderbaren Fernblick auf das Ammergebirge und das Karwendelgebirge.
Als ich wieder herab steige und aus dem Turm heraus trete, traue ich meinen Augen nicht: Doxi ist umringt von einer Gruppe Lamas mit ihren Führern. Ich zähle 15 Tiere – jedes in einer anderen Farbe und Zeichnung. Einige sind offensichtlich sehr an Doxi interessiert und nähern sich ihr vorsichtig Schritt für Schritt, aber Doxi bleibt ganz entspannt.
Keine zwei Kilometer weiter haben wir beim Abstieg nach Kaufbeuren eine weitere tierische Begegnung. Wir passieren eine Kuhweide. Ein Schild weist darauf hin, dass Rindviecher auf der Wiese präsent sind, und sie kommen auch gleich angerannt: Sechs Jungkühe, die ganz neugierig auf uns sind.
Ich versuche cool zu bleiben, aber ein wenig mulmig ist mir schon, als ich das Stampfen und Schnauben der Tiere hinter uns wahr nehme. Ich gehe mit Doxi zügig weiter. In dem Moment, als wir die Wiese durch einen schmalen Durchlass verlassen, sind die Tiere unmittelbar hinter uns und drängen sich an den Zaun. Aber sie bleiben friedlich und ich streichele einige von ihnen von der sicheren Seite des Zaunes aus. Glück gehabt, nichts passiert.
Auf dem Weg zur Burg Kemnat passieren wir eine Fatima-Kapelle
Blick ins Innere der kleinen Kapelle
Bergfried der Burg Kemnat
Blick von der Spitze des Römerturms in das Alpenvorland
Doxi wartet unten im Schatten des Turmes auf mich
Kleine Gaswirtschaft neben dem Turm
Upps, wo kommen denn plötzlich die Lamas her?
Das Lama streckt seinen Kopf neugierig in Richtung Doxi
Beim Abstieg von der Burg folge ich der Gruppe
Begegnung mit einer Gruppe von Wander-Lamas
Neugierige Jungkühe
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