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Von Gemünd nach Hergarten

Von Gemünd nach Hergarten
Gemünd, 16. März 2022

Alte und neue Baumbestände im Kermeter

Tag
9
Der Kermeter im Nationalpark Eifel zwischen Gemünd und Heimbach zieht viele Wanderer an. Besonders beliebt sind die steil abfallenden Bereiche mit dichten Buchenwäldern links und rechts der Urft und des Rursees. Weniger frequentiert ist der Osten des Kermeters, wo sich die Landschaft sanft in Richtung der Voreifel öffnet.

Dort war ich heute mit Doxi auf einer 13 km langen Wanderung in Richtung Hergarten unterwegs.

Nach dem steilen Aufstieg von Gemünd nach Wolfgarten überqueren wir am Forsthaus die Kammstraße zwischen Gemünd und dem Kloster Mariawald.  Dahinter geht es sanft absteigend in nordöstlicher Richtung durch den Nationalpark.

Noch blüht hier nichts, kein Ginster, keine Narzissen. Umso überraschter bin ich, als wir nach einigen Kilometern auf einen einsamen rosa blühenden und wunderbar duftenden Strauch treffen. Noch habe ich nicht herausfinden können, was das für eine Pflanze war, aber das möchte ich gerne wissen. Ich bleibe dran.

[Update: Es ist ein Seidelbast]

( MITI )

Bummel durch Schleiden

Bummel durch Schleiden
Schleiden, 16. März 2022

Fachwerknachbau im Zentrum von Schleiden

Tag
9
Das hat es bei mir noch nie gegeben, dass ich mehr als eine Woche auf einem Womo-Stellplatz verbracht habe, wie jetzt in Gemünd. Aber mir gefällt es hier gerade sehr gut und die kommenden Tage versprechen viel Sonnenschein. Vielleicht stößt ja sogar mein Schatz am Wochenende wieder zu uns. Dann wäre das Glück perfekt 🙂

Allerdings muss ich den Platz jetzt, nach sieben Tagen, zumindest für einige Stunden verlassen. Ich muss mit dem Wohnmobil eine neue Gasflasche zu besorgen. Das geht mit dem Fahrrad leider nicht.

Deshalb fahre ich nach Schleiden und nutze dies für einen Bummel durch das historische Zentrum der ehemaligen Kreisstadt.

Der Ort war im Mittelalter Sitz der Grafschaft Schleiden, die erst zum Herzogtum Luxemburg und später zu den Niederlanden gehörte. Erst im Zuge des Wiener Kongresses von 1815 fiel die Region an das Königreich Preußen und war ab 1871 Teil des Deutschen Reichs.

Die Stadt im Tal der Olef wird überragt vom Schloss Schleiden und der zugehörigen Schlosskirche. Das Schloss, das bis ins späte Mittelalter als Burg fungierte, beherbergt heute u. a. ein Altersheim.

Die Schlosskirche „St. Philippus und Jakobus“ ist ein dreischiffiger Bau aus dem frühen 16. Jahrhundert. Mit ihrer im Original erhaltenen Rokoko-Orgel von 1770 gilt sie heute als eine der bedeutendsten spätgotischen Kirchen der Nordeifel. Leider war die Kirche bei meinem Besuch verschlossen. Sonst hätte ich mir insbesondere die Orgel gerne einmal angeschaut.

( MITI )

Durch das Lassbachtal

Durch das Lassbachtal
Gemünd, 15. März 2022

Ackerterrassen zwischen Herhahn und Gemünd

Tag
8
Ich dachte ja, ich kenne bereits alle schönen Rundwanderwege um Gemünd, nun habe ich eine weitere schöne 10 km Tour entdeckt.

Nachdem es den halben Tag geregnet hat, starten wir am späten Nachmittag zunächst auf der bekannten Katzenroute Richtung Burg Vogelsang hoch über dem Urfttal.

Mehrmals biegen wir in Seitenwege ein, um unbekannte Strecken zu entdecken, doch wir haben kein Glück: Alle Wege führen ins Nichts.

Dann stoßen wir am Ende des Lassbachtals auf eine Wegkreuzung mit einem Wanderschild, das uns weg von der Katzenroute führt.

Wir folgen dem Schild und laufen hinauf durch das malerische Lassbachtal. Kurz vor Herhahn biegen wir ab Richtung Gemünd. Durch die Feldflächen (Ackerterrassen) zwischen Herhahn und Gemünd steigen wir wieder hinab zur Urft und genießen dabei schöne Fernblicke Richtung Kermeter und Burg Vogelsang.

Nach etwas mehr als zweieinhalb Stunden, 10 Wanderkilometer und 200 Höhenmeter erreichen wir wieder unseren Startpunkt am Womo-Stellplatz Gemünd. Das war eine schöne Tour, die wir gerne bei besserem Wetter noch einmal laufen werden.

( MITI )

Immer den Ohren nach

Immer den Ohren nach
Gemünd, 14. März 2022

Nur aus der Ferne sieht der Wald im Nationalpark Eifel gesund aus

Tag
7
Oberhalb von Gemünd hört man Sägen aufheulen und Bäume niedersinken. Da müssen Holzfäller am Werk sein. Und das im Nationalpark.

Das möchte ich sehen und laufe mit Doxi immer den Ohren nach von Gemünd hinauf auf die Höhen oberhalb des Soldatenfriedhofs am Parkplatz Thönnishäuschen.

Und da sind sie, massenhaft abgestorbene Fichten, die nun gefällt werden. Ich entdecke mehrere Flächen, auf denen die Waldarbeiter bereits am Werk waren oder noch sind.

Und am Wegesrand liegen die gefällten Stämme auf einer Länge von mehr als einhundert Metern zu zehnt übereinander gestapelt. Da kommen richtig viele Festmeter zusammen.

Traurig ist das. Ich bin gespannt, was auf diesen Flächen nun gesetzt wird und wie man die vielen jungen Bäumchen vor dem Wildfraß schützen will, denn Wild gibt es in dieser Gegend mehr als genug.

[Update: Bei einem Gespräch mit Einheimischen habe ich erfahren, dass die Fichten im Nationalpark auf lange Sicht ohnehin entfernt werden sollen, weil sie hier nicht hingehören. Ihr Absterben hat diesen Prozess lediglich beschleunigt.]

( MITI )

Biber, Bäche, Eichenwälder

Biber, Bäche, Eichenwälder
Schmidt, 13. März 2022

Blick vom Waldrand über das Rurtal zur Burg Nideggen

Tag
6
Wir sind weiter im Nationalpark Eifel unterwegs. Heute bei Schmidt im Hetzinger Wald mit seinen schönen Eichenbeständen und rauschenden Bächen.

Wir starten kurz vor Schmidt oberhalb des Rursees am Wanderparkplatz Scheidbaum und folgen der gut ausgeschilderten Themen-Route T1 in den Wald.

Zunächst geht es entlang des Kaldenbachs später parallel zum Schlehbach immer tiefer in den Wald.

Die Uferbereiche der Bäche sind gesäumt mit zahllosen Kuhlen und Löchern, die Schwarzwild dort hinterlassen hat, wie wir vermuten.

Bei herrlichem Sonnenschein laufen wir hinunter zur Rur. Kurz vor dem Forsthaus Hetzingen erreichen wir den Waldrand und blicken zur Burg Nideggen hoch über dem Rurtal.

Parallel zur Rur geht es weiter am Waldrand entlang über Abenden nach Blens. Kurz vor Blens schlägt die Rur einen markanten 90-Grad-Haken. An dieser malerischen Stelle legen wir eine Rast ein.

Hinter Blens beginnt unser Wiederaufstieg Richtung Schmidt parallel zum Odenbach. Nach 13 Wanderkilometern und 170 Höhenmetern im Aufstieg erreichen wir nach knapp vier Stunden schließlich unseren Startpunkt.

Biber haben wir auf dieser Tour zwar keine gesehen, aber schöne Falter und Käfer und Eichhörnchen. Und auf dem Hinweg sogar ein Paar Eichelhäher auf der Balz. Das war etwas ganz Besonderes.

( MITI )

Gemünd – Olef – Olefer Kirchenwald

Gemünd – Olef – Olefer Kirchenwald
Olef, 12. März 2022

Historisches Zentrum von Olef

Tag
5
Immer der Nase nach sind wir heute von Gemünd nach Olef und weiter in den großen Olefer Kirchenwald gewandert.

Von unserem Womo-Stellplatz geht es auf der 13 km langen Tour zunächst an der Urft entlang durch das Zentrum von Gemünd. Noch einmal werden die vielen Schäden deutlich, die das Juli-Hochwasser des vergangenen Jahres hinterlassen hat und die noch lange nicht komplett beseitigt sind.

An der Kirche von Gemünd biegen wir in den Wanderweg oberhalb der Olef ein. Parallel zum Fluss geht es anschließend zum Ort Olef auf halber Strecke zwischen Gemünd und Schleiden.

Wir schauen uns das schöne historische Zentrum des Orts mit seinen Fachwerkhäusern an. Markant ist, dass die Eisenbahnstrecke von Schleiden nach Kall, die heute nur noch als Museumsbahn betrieben wird, ohne Schranken oder Abgrenzungen mitten durch den Marktplatz im Ortszentrum führt.

Wir laufen wieder aus dem Ort heraus und steigen auf die Höhen Richtung Kall auf. Das große, mit Feldern durchsetzte Waldgebiet, gehört zum Olefer Kirchenwald.

Der Weg durch den Wald zieht sich, bietet aber immer wieder herrliche Ausblicke in das Tal der Olef. Als wir den Wald wieder verlassen, blicken wir hinunter nach Gemünd und können in der Ferne den Turm der Burg Vogelsang ausmachen.

Am Ende der knapp vierstündigen Tour kehren wir im Gemünder Brauhaus ein und gönnen uns ein leckeres Nationalpark-Schnitzel. Auch das beliebte Brauhaus war schwer vom Hochwasser betroffen und ist noch nicht wieder komplett saniert. Doch in einem Zelt auf dem Vorplatz werden wieder Gäste bewirtet.

Die Betreiberin erzählt uns, wie sie im Hochwasser fast ertrunken wäre, und zeigt uns die Schäden im historischen Brauhaus. Es braucht viel Kraft, um das alles hinter sich zu lassen, aber der Blick geht nach vorne, und die Stammgäste kehren zurück.

( MITI )