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Im Oppenweher Moor

Im Oppenweher Moor
Landkreis Diepholz, 28.06.2021

Typisches Landschaftsbild im Oppenweher Moor: Wollgras an einem moorigen Tümpel

Tag
5
Zehn Kilometer östlich des Dümmers liegt – am nordöstlichsten Punkt von NRW – eine der bedeutendsten Moorbildungen Nordwest-Deutschlands. Das Oppenweher Moor ist Teil des Naturparks Dümmer und kann auf fünf verschiedenen Themenwegen begangen werden.

Das Naturschutzgebiet bietet einer großen Anzahl gefährdeter Pflanzen- und Tierarten eine Lebensgrundlage. Dazu zählen offensichtlich auch diverse Arten von Stechmücken.

Denn als wir vom Wanderparkplatz durch den Wald in Richtung Moor laufen, fallen die lästigen Plagegeister zu Dutzenden über uns her. Zwischenzeitilich ist es so schlimm, dass ich mir vorkomme, wie ARD-Reporterlegende Gerd Ruge auf Besuch in der russischen Taiga. In der offenen Moorlandschaft ist das dann aber kein Problem mehr.

Wichtige Pflanzen im Oppenweher Moor sind unter anderem die Torfmoose, das Wollgras und die Glockenheide. Die Torfmoose sind für das Wachstum des Moores verantwortlich.

Sie können mehr als das zwanzigfache ihres Gewichtes an Wasser speichern. Ihre unteren Teile sterben ab und werden zu Torf. Die Mächtigkeit der Torfe im Oppenweher Moor beträgt bis zu 170 cm.

Die bekannteste und auffälligste Pflanze ist das Wollgras. Im Frühjahr verwandelt sie große Teile des Hochmoors in ein weißes Meer.

Daneben ist das Oppenweher Moor ein wichtiges Vogelschutzgebiet für Zugvögel und hier einheimische Arten. An einem großen Wasserloch ist extra ein Vogelbeobachtungsstand eingerichtet. Außer ein paar Nilgänsen und Stockenten bekomme ich an diesem Morgen aber nichts zu Gesicht. Ist wahrscheinlich jetzt im Juni auch nicht die beste Jahreszeit dafür.

( MITI )

Diepholz – Stadt des Wassers

Diepholz – Stadt des Wassers
Diepholz, 28.06.2021

Blick über die Lohne auf das Schloss Diepholz

Tag
5
Nach meiner Wanderung mit Doxi durch das Oppenweher Moor fahre ich am Nachmittag nach Diepholz weiter. Diepholz liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Osnabrück, Bremen und Oldenburg und nördlich des Dümmers.

Diepholz ist vom Wasser geprägt. Die Stadt wird eingeschlossen von den Flüssen Hunte und Strothe und von der Lohne durchquert. Diese spaltet sich im Ortskern in eine Vorderlohne und eine Hinterlohne auf…

Das moderne Diepholz ist nicht sehr sehenswert, in der Haupteinkaufsstraße herrscht viel Leerstand und Tristesse. Aber das historische Diepholz mit dem Alten Rathaus, dem Schloss (heute Amtsgericht), der St.-Nicolai-Kirche und den historischen Wohnhäusern an der Lohne macht schon etwas her.

Am Schloss beginnt auch ein Skulpturenpfad, der sich über mehrere Stationen durch die Stadt zieht. Insbesondere die Skulptur vor dem Schloss hat mir ausnehmend gut gefallen.

( MITI )

Pestruper Gräberfeld

Pestruper Gräberfeld
Wildeshausen, 28.06.2021

Regenbogen über dem Pestruper Gräberfeld

Tag
5
Es ist die größte bekannte bronze- und eisenzeitliche Nekropole des nördlichen Mitteleuropas: Das Gräberfeld bei Wildeshausen liegt in einem heutigen Heide- und Waldgebiet und enthält mehr als 500 größere und kleinere Grabhügel. Die meisten stammen aus der Zeit zwischen 900 und 200 v. Chr.

In den einen Meter hohen Erdhügeln mit etwa acht Metern Durchmesser wurden nach heutigem Kenntnisstand die Überreste der zuvor verbrannten Leichname beigesetzt. Daneben existieren noch sechs große Hügel, von denen drei als „Königshügel“ bezeichnet werden, deren Bedeutung aber nicht ganz klar ist.

Neben der Leichenasche fanden sich in vielen Grabstellen Beigaben wie Tontöpfe, Schmuck und Waffen. Bei den Schmuckbeigaben handelt es sich u. a. um bronzene Hals- und Armreifen, aber auch um Ketten aus Bronze und Glasperlen.

Als ich auf meinem Weg von Diepholz nach Wildeshausen dort Station mache, steht die Sonne bereits knapp über dem Horizont. Und plötzlich fängt es leicht an, zu regnen. Schon steht ein schmaler Regenbogen am Himmel. Ein schönes Symbol für diesen Ort, der uns mit den Menschen vor fast dreitausend Jahren verbindet.

( MITI )

Abendtour durch Wildeshausen

Abendtour durch Wildeshausen
Wildeshausen, 28. Juni 2021

Das Alte Rathaus am Marktplatz

Tag
5
Erst spät am Abend treffe ich in Wildeshausen ein, aber da es morgen den gesamten Tag über regnen soll, unternehme ich vor Einbruch der Dunkelheit noch schnell eine Ortsbesichtigung mit dem Fahrrad.

Wildeshausen liegt inmitten des Naturparks Wildeshauser Geest an der Hunte und ist historisch betrachtet eine der ältesten Städte im Oldenburger Land.

Der Ort gelangte im Mittelalter zu Bedeutung durch seine Lage am Hunteübergang der Flämischen Straße (von Lübeck über Hamburg und Bremen nach Flandern) und der Rheinischen Straße (über Vechta und Osnabrück in das Rheinland).

Dieser historisch gewachsene Kern ist insbesondere um den Markt und die Evangelisch-Lutherische Alexanderkirche sehr präsent. Hinter der Kirche erstreckt sich ein schöner Park hinunter zur Hunte und in der Altstadt entdecke ich einige sehenswerte alte Bauten. Gefällt mir richtig gut hier.

( MITI )

Sommerregen an der Hunte

Sommerregen an der Hunte
Wildeshausen, 29.06.2021

Die Hunte an unserem Startort unweit der Alexanderkirche von Wildeshausen

Tag
6
Heute ist für mich der Tag der großen Huntewanderung. Darauf hatte ich mich schon gefreut. Während es die Hunte Wasserwanderern durch sanfte Strömung und wenige Wehre leicht macht, ihr zu folgen, ist dies für Wanderer „per Pedes“ nicht ganz so einfach.

Denn in vielen Abschnitten gibt es keine durchgängigen Wege am Ufer. Nördlich und südlich von Wildeshausen allerdings schon, wenn auch jeweils nur für einige Kilometer.

Früh am Morgen bin ich mit Doxi im warmen Sommerregen zunächst in nördlicher Richtung unterwegs. Die Tour führt uns entlang der Hunte zum Nachbarort Dötlingen und dann durch die Wälder auf der anderen Flussseite wieder zurück.

Dabei passieren wir auch mehrere Altarme der Hunte, die in den letzten Jahren wieder an den Fluss angeschlossen wurden. Sie möchte man die Fließgeschwindigkeit reduzieren und frühere Habitate wieder herstellen.

Der frühere Altoner-Flußarm ist noch nicht wieder angeschlossen und das sieht man sofort: Das gesamte Wasser ist mit Wasserlinsen überzogen und wirkt nicht wie eine Wasser-, sondern eher wie eine Grünfläche. Nur hineintreten sollte man da besser nicht.

( MITI )

Morgenritt durch Delmenhorst

Morgenritt durch Delmenhorst
Delmenhorst, 30.06.2021

Das berühmte Jugendstil-Rathaus von Delmenhorst aus dem Jahre 1907

Tag
7
Heute möchte ich die Wesermarsch hinauf fahren bis ganz an die Spitze bei Nordenham. Ich beginne den Tag jedoch erst einmal 30 km westlich von Bremen in Delmenhorst. Die Stadt ist architektonisch für ihren denkmalgeschützten Rathauskomplex bekannt, der zwischen 1912 und 1914 errichtet wurde und Jugendstilelemente aufweist.

Teil des Ensembles ist ein 44 Meter hoher Wasserturm mit Aussichtsplattform, der seit 2011 nicht mehr in Betrieb ist. Ebenfalls am Marktplatz liegt die 1919/1920 errichtete Markthalle, die durch einen 1955 abgerissenen Arkadengang mit dem Rathaus verbunden war.

Die nüchterne und gradlinige Eleganz des gesamten Komplexes steht in krassem Gegensatz zum wilhelminisch geprägten Prunk des Amtsgerichts auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Leider gelingt es mir nicht, das gesamte Rathausensemble auf einem einzelnen Foto festzuhalten. Dafür stehen um diese Uhrzeit einfach zu viele Autos davor.

Anschließend drehe ich mit Doxi noch im Schnelldurchgang eine Runde durch das Zentrum und die angrenzende Burgsinsel, mit den Graftanlagen an der Delme. Dort stand einst ein befestigter Hof, der im 16. Jahrhundert zu einem repräsentativen Renaissanceschloss ausgebaut wurde.

Nach der Schleifung der Anlage zwischen 1711 und 1787 ist davon schon lange nichts mehr erhalten. Lediglich der Grundriss des Schlosses ist durch Bodenmarkierungen in dem seit 1906 zum Park umgestalteten Gelände sichtbar gemacht.

( MITI )