Tag 7Nach unserer Besteigung des Wank schaue ich mir erst einmal Garmisch-Partenkirchen an. Die Stadt liegt inmitten eines weiten Talkessels am Zusammenfluss der aus Tirol kommenden Loisach und der im Wettersteingebirge entspringenden Partnach.
Im Nordwesten wird der Talkessel vom Ammergebirge begrenzt, im Osten vom Estergebirge und dem Wettersteingebirge. Im Südwesten befindet sich Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze.
Wie schon in Oberammergau springen mir die vielen Häuser mit Lüftlmalerei ins Auge, außerdem die große Olympiaschanze, die sich weithin sichtbar über dem Ort erhebt. Man spürt, dass Garmisch vom Tourismus lebt. Jetzt, am Nachmittag, ist in der Einkaufsstraße richtig viel los.
Wir schauen uns Partenkirchen an
Die Zugspitze ist die Hauptattraktion von Garmisch-Partenkirchen
Die Große Sprungschanze am Olympia-Stadion von 1933
Brunnen am Marktplatz
Die katholische Pfarrkirche St. Martin
Das anlässlich der Zusammenlegung der Gemeinden Garmisch und Partenkirchen im Jahr 1935 errichtete Rathaus im Ortsteil Partenkirchen
Ehemalige Lokomotive der Zugspitz-Bahn vor dem Rathaus
Überall begegnen mir Häuser mit Lüftlmalerei
Häuser auf der Marktstraße
Gemälde am Feuerwehrhaus
Alte Apotheke und Kirche in Garmisch
Häuser in der Münchner Straße, der alten „Ausgeht-Straße“ von Garmisch
Hübsche kleine Kapelle am Kriegerdenkmal
Die Wallfahrtskirche St. Anton unterhalb des Wank
Verehrung für den Bayern-König Ludwig II
Kniefall mit Heiligenfigur an der Partnach
Blick vom Philosophenweg am Wank auf die Partenkirchen
Laut tosend stürzt das Wasser der Partnach durch die Klamm. Auf der linken Seite befindet sich der künstlich angelegte Steg.
Tag 8Neben der Zugspitze ist die Partnachklamm die größte Touristenattraktion in Garmisch-Partenkirchen. Mehr als 300.000 Menschen besuchen jährlich die enge, 700 Meter lange Schlucht, in der sich die wilde Partnach bis zu 80 Meter tief in das Gestein eingeschnitten hat.
In den Spitzenzeiten sind ganze Menschenmassen vom Parkplatz an der Olympiaschanze zum Eingang der Klamm unterwegs. Wir sind jedoch so früh dran, dass wir das Naturschauspiel gemeinsam mit einem japanischen Ehepaar für uns allein haben.
Die Schlucht wurde schon im 18. Jahrhundert von Einheimischen begangen, die unter Lebensgefahr gefällte Bäume und Brennholz aus dem Reintal auf dem Wasser der Partnach nach Partenkirchen transportierten. Beim Lösen verkeilter Baumstämme sind immer wieder Männer ums Leben gekommen. Davon berichten Bildtafeln an einem Wegkreuz zwischen dem Olympiastadion und dem Eingang zur Klamm.
Seit 1912 ist die Schlucht touristisch erschlossen. Sofern kein Hochwasser nach starken Regenfällen oder der Schneeschmelze den Weg versperrt, kann sie zu festgelegten Öffnungszeiten begangen werden.
Der Weg führt immer am linken Ufer der Partnach entlang, wenn man stromaufwärts blickt. Er wurde teilweise als Tunnel in den Fels gesprengt und ist selten mehr als 1,8 Meter hoch. An vielen Stellen ist es darin richtig dunkel. Daneben rauscht die Partnach unter unglaublichem Getöse talwärts.
Mehrfach schon habe ich TV-Dokumentationen über die Klamm gesehen, aber das Naturschauspiel live zu erleben, ist doch noch etwas anderes. Die Wildheit des Wassers, die Geräuschkulisse und der Regen, den Bäche von oben in die Klamm herabstürzen lassen, machen die Durchquerung zu einem richtigen Erlebnis. Gut, dass wir dafür so früh aufgestanden sind.
Gut, dass wir fast allein in der Klamm unterwegs sind, da kann Doxi einfach mitlaufen
Türkisfarben strömt das Wasser duch die Klam
Je schmaler die Schlucht, desto schneller und lauter rauscht das Wasser hindurch
Große Menschen müssen hier den Kopf einziehen
Heute ist nicht so viel Wasser in der Schlucht wie nach starken Regenfällen oder der Schneeschmelze
Auch von oben stürzt an vielen Stellen Wasser in die Klamm
Die Felswände sind an vielen Stellen bemoost
Blick aus einem Fenster im Tunnel auf die Klamm
Oben quert an einer Stelle eine Brücke die Klamm
An einigen Stellen liegen große Felsbrocken im Flussbett
Die heilige Barbara, Schutzpatronin der Bergleute
In den Tunnelpassagen ist es teilweise richtig dunkel
Richtung Eingang der Klamm weitet sich die Schlucht
Blick von der Partnachalm in das Wettersteingebirge
Tag 8Es ist mal wieder „Tag der Deutschen Einheit“ und wir sind unterwegs vom Womo-Stellplatz unterhalb des Wank in das Reintal am Oberlauf der Partnach.
Wir laufen zunächst durch Partenkirchen zum Olympiastadion der Winterspiele von 1933. Große Teile des Stadions verschwinden derzeit hinter Baugerüsten, doch was darunter hervorlugt, versprüht unübersehbar den martialischen Charme der Nazi-Architektur dieser Epoche.
Dann geht es bergaufwärts entlang der Partnach und durch die wilde Partnachklamm. Hinter der Klamm folgen wir weiter der Partnach in das Reintal, wie der Bereich zwischen der Partnachklamm und dem Zugspitzplatt genannt wird.
Massive Bergstürze oberhalb der Partnach haben hier große Schotterfelder geschaffen, die sich bis hinunter in das Tal ziehen. In den ansonsten dicht bewaldeten Bergflanken steht in diesen Flächen kein Baum und kein Strauch mehr. So etwas habe ich noch nie gesehen.
Eigentlich hatte ich gehofft, mich auf diesem Wege der Zugspitze nähern zu können, doch die Wanderwegweiser belehren mich eines Besseren: Bis zur Zugspitze sind es von dort noch 10 Stunden. Und dabei sind wir schon mehr als zweieinhalb Stunden unterwegs.
Also verlassen wir das Reintal und steigen hinauf über die Laubhütte zur Partnachalm oberhalb der Partnachklamm. Von dort geht es wieder hinab nach Partenkirchen in die Nähe des Olympiastadions.
Nach fünf Stunden und 24 Wanderkilometern erreichen wir schließlich wieder unseren Wohnmobil-Stellplatz. Diese Wanderung war nicht ganz so anstrengend wie der Aufstieg zum Wank gestern, aber für einen Feiertag doch ganz ordentlich. Jetzt haben wir uns erst einmal eine ordentliche Pause verdient.
Wanderkarte unserer Tour
Die Partnach in Partenkirchen
Die Große Sprungschanze am Olympia-Stadion von 1933
Aufstieg zur Partnachklamm
Wandertafel hinter dem Ausgang der Partnachklamm
Feld mit Steinmännchen am Zusammenfluss von Ferchenbach und Partnach
Hier hat jemand ein kleines Naturkunstwerk geschaffen
Eigentümliche Wasserpflanzen am Fluss
Überall stürzen kleine Bäche ins Tal
Große Schotterfelder säumen die Partnach
Massiver Bergsturz
In der Abbruchflächen wächst kein Baum mehr
Blick talaufwärts in das Wettersteingebirge
Die Laubütte oberhalb des Reintals, hier legen wir eine Rast ein
Rund um die herabstürzenden Wildbäche fühlen sich die Wasserpflanzen wohl
Wir nähern uns der Partnachalm
Blick vom Philosophenweg am Wank auf die Partenkirchen
Geologischer Lehrpfad an der Partnach in Garmisch-Partenkirchen
Tag 8Auf dem Rückweg vom Reintal zu unserem Womo-Stellplatz komme ich in Partenkirchen an einem interessanten geologischen Lehrpfad vorbei, der mehr als 60 verschiedene Gesteinsarten aus zwölf Regionen in den fünf Alpenländern Frankreich, Italien, Schweiz, Österreich und Deutschland zeigt.
Der Lehrpfad verläuft auf 1,6 km Länge entlang der Partnach zwischen Bahnhofstraße und Olympia-Skistadion und stellt auch viele geologische Besonderheiten des Werdenfelser Landes und der angrenzenden Regionen aus. So wurde der „Mittenwalder Marmor“ Jahrhunderte lang für repräsentative Bauten in München verwendet.
Dank der letzten Eiszeit findet man in Isar, Loisach und den Zulaufbächen „zugereiste“ Steine aus dem Alpenhauptkamm. Markante Fundstellen des seltenen und sehr farbigen Mesozoischen Radiolarits der Alpen gibt es am Kramer und im Ammergebirge. Die ältesten Steine sind mehr als 500 Mio. Jahre alt.
Alle Gesteinsarten haben ihre ganz eigene Entstehungsgeschichte, Merkmale und Eigenschaften, Härtegrade, Erscheinungsformen und Verwendungszwecke. Ich hätte gar nicht gedacht, dass es überhaupt so viele verschiedene Gesteinsarten im Alpenraum gibt. Was für ein Wunder der Natur. Ganz toll!
Fundstellen der verschiedenen Gesteinsarten im Alpenraum
Was ist eigentlich ein Mineral? Diese Tafel erklärt es.
Laaser Marmor: Ausstellungsstück am Ufer der Partnach
Dolomit mit Azurit und Malachit
Kalkstein-Konglomerat
Silberquarzit Schiefer
Schematischer Aufbau des Gesteinsschicten am neuen Brenner Basistunnel
Tag 9Heute habe ich mit Doxi bei herrlichem Sonnenschein eine fast 30 km lange Wanderung von Partenkirchen zum Eibsee und zurück unternommen.
Eigentlich hatte ich geplant, mit der Zugspitzbahn hinauf auf die Zugspitze zu fahren. Doch nach dem Seilbahnabenteuer vorgestern wollte Doxi partout nicht mehr in den Bus und den Zug einsteigen. Sie hat vor Angst so sehr gezittert, dass ich das Vorhaben abgebrochen habe.
Stattdessen sind wir durch eine herrliche Wiesen- und Berglandschaft bis zum Fuße der Zugspitze am Eibsee gewandert, immer die Berge links und rechts des Partnach-Tals im Blick. Etwas mehr als dreieinhalb Stunden haben wir jeweils für den Hin- und den Rückweg benötigt.
Am Ufer des glasklaren Eibsees haben wir dann eine Rast mit Blick auf die Zugspitze eingelegt. Es dauert nicht lange, da kamen ein paar Enten angeflogen und landeten vor meinen Füßen im Wasser, in der Hoffnung, etwas von meiner Brotzeit abzubekommen. Einfach traumhaft, dieser Blick über den See und auf die Berge. Schöner wird’s nimmer.
Wanderkarte unserer Tour
Wir lassen Garmisch hinter uns
Blick zurück zur Olympiaschanze
Wasserfall am Hausberg von Garmisch-Partenkirchen
Wir laufen auf den Großem Waxerstein und die Schönangerspitze zu
Es geht mitten durch die Weideflächen
Blick zurück auf den Wank hinter Partenkirchen
Skultpur auf dem Erlebnispfrad hinter Hammersbach
Kapitaler Bock
Blick zum Kramerspitz nördlich von Grainau
Nur, dass ihr Bescheid wisst …
Blick zum Rauheck
Das Bergmassiv nordöstlich der Zugspitze: Großer Waxenstein und Südliche Riffelspitze
Im Hintergrund: Jakelberger Köpfel und Grauheck
Doxi testet die Wasserqualität des Eibsees
Die Enten wollen etwas abhaben von meiner Brotzeit
Im Hintergrund: Die Brücke des Seerundwegs
Blick hinauf von der Seilbahnstation am Eibsee zur Zugspitze
Großer Schotterparkplatz direkt an der Isar nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt. Am Platz gibt es Toiletten und Frischwasser, sowie Entsorgungsmöglichkeiten für Grauwasser und Chemie-WC.
Tag 10Als nächstes Reiseziel nach Garmisch-Partenkirchen habe ich Bad Tölz herausgesucht.Irgendwie sagt mir der Name der Stadt etwas, aber ich weiß nicht so recht was … Bis ich auf der Suche nach dem großen Wohnmobilstellplatz an der Isar an einem cineastischen Denkmal vorbeikomme. Na, klar, „Der Bulle von Tölz“, die Krimireihe mit Ottfried Fischer. Habe ich zwar nie gesehen, aber der Titel ist mir geläufig.
Bad Tölz ist eine Kur- und Kreisstadt an der Isar, rund 50 Kilometer südlich von München. Sie ist für ihre Altstadt, die Nähe zu den Bergen und die Tölzer Leonhardifahrt bekannt. Von der großen Isarbrücke blickt man hinauf zu den Kirchen auf dem Kalvarienberg und auf die steil ansteigende Marktstraße, die das Zentrum der Altstadt bildet.
Nachdem wir heute in Garmisch bereits mehr als sechs Stunden gewandert sind, lasse ich Doxi im Wohnmobil und unternehme mit dem Fahrrad eine erste Erkundungsfahrt durch die Stadt. Morgen früh soll es dann auf eine große Wanderung zu den Bergen bei Wackersberg gehen, die sich am anderen Ufer der Isar weithin sichtbar hinter der Stadt erheben.
Karte unseres Stadtapziergangs in Bad Tölz
Blick von unserem Wohnmobilstellplatz auf die Isar
Leonhardikapelle und Kreuzkirche auf dem Kalvarienberg
Denkmal für die TV-Serie „Der Bulle von Tölz“
Fassade des Marienstifts an der Isarbrücke
Häuser auf der Marktstraße
Skulptur des Heiligen Florian – auf der Rückseite mit entblößtem Hinterteil
Die katholische Filialkirche Maria Hilf, umgangssprachlich „Mühlfeldkirche“ genannt
Denkmal für den Todeszug der Häftlinge aus dem KZ-Dachau kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs an der Mühlfeldkirche
Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Skulptur an der Isarbrücke
Blick vom Rathaus in Richtung Wackersberg
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