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Bummel durch Partenkirchen

Bummel durch Partenkirchen
Garmisch-Partenkirchen, 2. Oktober 2018

Hübscher Bauerngarten vor der Kirche

Tag
7
Nach unserer Besteigung des Wank schaue ich mir erst einmal Garmisch-Partenkirchen an. Die Stadt liegt inmitten eines weiten Talkessels am Zusammenfluss der aus Tirol kommenden Loisach und der im Wettersteingebirge entspringenden Partnach.

Im Nordwesten wird der Talkessel vom Ammergebirge begrenzt, im Osten vom Estergebirge und dem Wettersteingebirge. Im Südwesten befindet sich Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze.

Wie schon in Oberammergau springen mir die vielen Häuser mit Lüftlmalerei ins Auge, außerdem die große Olympiaschanze, die sich weithin sichtbar über dem Ort erhebt. Man spürt, dass Garmisch vom Tourismus lebt. Jetzt, am Nachmittag, ist in der Einkaufsstraße richtig viel los.

( MITI )

In der Partnachklamm

In der Partnachklamm
Garmisch-Partenkirchen, 3. Oktober 2018

Laut tosend stürzt das Wasser der Partnach durch die Klamm. Auf der linken Seite befindet sich der künstlich angelegte Steg.

Tag
8
Neben der Zugspitze ist die Partnachklamm die größte Touristenattraktion in Garmisch-Partenkirchen. Mehr als 300.000 Menschen besuchen jährlich die enge, 700 Meter lange Schlucht, in der sich die wilde Partnach bis zu 80 Meter tief in das Gestein eingeschnitten hat.

In den Spitzenzeiten sind ganze Menschenmassen vom Parkplatz an der Olympiaschanze zum Eingang der Klamm unterwegs. Wir sind jedoch so früh dran, dass wir das Naturschauspiel gemeinsam mit einem japanischen Ehepaar für uns allein haben.

Die Schlucht wurde schon im 18. Jahrhundert von Einheimischen begangen, die unter Lebensgefahr gefällte Bäume und Brennholz aus dem Reintal auf dem Wasser der Partnach nach Partenkirchen transportierten. Beim Lösen verkeilter Baumstämme sind immer wieder Männer ums Leben gekommen. Davon berichten Bildtafeln an einem Wegkreuz zwischen dem Olympiastadion und dem Eingang zur Klamm.

Seit 1912 ist die Schlucht touristisch erschlossen. Sofern kein Hochwasser nach starken Regenfällen oder der Schneeschmelze den Weg versperrt, kann sie zu festgelegten Öffnungszeiten begangen werden.

Der Weg führt immer am linken Ufer der Partnach entlang, wenn man stromaufwärts blickt. Er wurde teilweise als Tunnel in den Fels gesprengt und ist selten mehr als 1,8 Meter hoch. An vielen Stellen ist es darin richtig dunkel. Daneben rauscht die Partnach unter unglaublichem Getöse talwärts.

Mehrfach schon habe ich TV-Dokumentationen über die Klamm gesehen, aber das Naturschauspiel live zu erleben, ist doch noch etwas anderes. Die Wildheit des Wassers, die Geräuschkulisse und der Regen, den Bäche von oben in die Klamm herabstürzen lassen, machen die Durchquerung zu einem richtigen Erlebnis. Gut, dass wir dafür so früh aufgestanden sind.

( MITI )

Reintal – Laubenhütte – Partnachalm

Reintal – Laubenhütte – Partnachalm
Reintal, 3. Oktober 2018

Blick von der Partnachalm in das Wettersteingebirge

Tag
8
Es ist mal wieder „Tag der Deutschen Einheit“ und wir sind unterwegs vom Womo-Stellplatz unterhalb des Wank in das Reintal am Oberlauf der Partnach.

Wir laufen zunächst durch Partenkirchen zum Olympiastadion der Winterspiele von 1933. Große Teile des Stadions verschwinden derzeit hinter Baugerüsten, doch was darunter hervorlugt, versprüht unübersehbar den martialischen Charme der Nazi-Architektur dieser Epoche.

Dann geht es bergaufwärts entlang der Partnach und durch die wilde Partnachklamm. Hinter der Klamm folgen wir weiter der Partnach in das Reintal, wie der Bereich zwischen der Partnachklamm und dem Zugspitzplatt genannt wird.

Massive Bergstürze oberhalb der Partnach haben hier große Schotterfelder geschaffen, die sich bis hinunter in das Tal ziehen. In den ansonsten dicht bewaldeten Bergflanken steht in diesen Flächen kein Baum und kein Strauch mehr. So etwas habe ich noch nie gesehen.

Eigentlich hatte ich gehofft, mich auf diesem Wege der Zugspitze nähern zu können, doch die Wanderwegweiser belehren mich eines Besseren: Bis zur Zugspitze sind es von dort noch 10 Stunden. Und dabei sind wir schon mehr als zweieinhalb Stunden unterwegs.

Also verlassen wir das Reintal und steigen hinauf über die Laubhütte zur Partnachalm oberhalb der Partnachklamm. Von dort geht es wieder hinab nach Partenkirchen in die Nähe des Olympiastadions.

Nach fünf Stunden und 24 Wanderkilometern erreichen wir schließlich wieder unseren Wohnmobil-Stellplatz. Diese Wanderung war nicht ganz so anstrengend wie der Aufstieg zum Wank gestern, aber für einen Feiertag doch ganz ordentlich. Jetzt haben wir uns erst einmal eine ordentliche Pause verdient.

( MITI )

Die Steine des Alpenraums

Die Steine des Alpenraums
Garmisch-Partenkirchen, 3. Oktober 2018

Geologischer Lehrpfad an der Partnach in Garmisch-Partenkirchen

Tag
8
Auf dem Rückweg vom Reintal zu unserem Womo-Stellplatz komme ich in Partenkirchen an einem interessanten geologischen Lehrpfad vorbei, der mehr als 60 verschiedene Gesteinsarten aus zwölf Regionen in den fünf Alpenländern Frankreich, Italien, Schweiz, Österreich und Deutschland zeigt.

Der Lehrpfad verläuft auf 1,6 km Länge entlang der Partnach zwischen Bahnhofstraße und Olympia-Skistadion und stellt auch viele geologische Besonderheiten des Werdenfelser Landes und der angrenzenden Regionen aus. So wurde der „Mittenwalder Marmor“ Jahrhunderte lang für repräsentative Bauten in München verwendet.

Dank der letzten Eiszeit findet man in Isar, Loisach und den Zulaufbächen „zugereiste“ Steine aus dem Alpenhauptkamm. Markante Fundstellen des seltenen und sehr farbigen Mesozoischen Radiolarits der Alpen gibt es am Kramer und im Ammergebirge. Die ältesten Steine sind mehr als 500 Mio. Jahre alt.

Alle Gesteinsarten haben ihre ganz eigene Entstehungsgeschichte, Merkmale und Eigenschaften, Härtegrade, Erscheinungsformen und Verwendungszwecke. Ich hätte gar nicht gedacht, dass es überhaupt so viele verschiedene Gesteinsarten im Alpenraum gibt. Was für ein Wunder der Natur. Ganz toll!

( MITI )

Von Partenkirchen zum Eibsee

Von Partenkirchen zum Eibsee
Grainau, 4. Oktober 2018

Blick vom glasklaren Eibsee hinauf zur Zugspitze

Tag
9
Heute habe ich mit Doxi bei herrlichem Sonnenschein eine fast 30 km lange Wanderung von Partenkirchen zum Eibsee und zurück unternommen.

Eigentlich hatte ich geplant, mit der Zugspitzbahn hinauf auf die Zugspitze zu fahren. Doch nach dem Seilbahnabenteuer vorgestern wollte Doxi partout nicht mehr in den Bus und den Zug einsteigen. Sie hat vor Angst so sehr gezittert, dass ich das Vorhaben abgebrochen habe.

Stattdessen sind wir durch eine herrliche Wiesen- und Berglandschaft bis zum Fuße der Zugspitze am Eibsee gewandert, immer die Berge links und rechts des Partnach-Tals im Blick. Etwas mehr als dreieinhalb Stunden haben wir jeweils für den Hin- und den Rückweg benötigt.

Am Ufer des glasklaren Eibsees haben wir dann eine Rast mit Blick auf die Zugspitze eingelegt. Es dauert nicht lange, da kamen ein paar Enten angeflogen und landeten vor meinen Füßen im Wasser, in der Hoffnung, etwas von meiner Brotzeit abzubekommen. Einfach traumhaft, dieser Blick über den See und auf die Berge. Schöner wird’s nimmer.

( MITI )

In Bad Tölz

In Bad Tölz
Bad Tölz, 4.10.2018

Blick vom Isarufer zur Altstadt von Bad Tölz

Tag
10
Als nächstes Reiseziel nach Garmisch-Partenkirchen habe ich Bad Tölz herausgesucht. Irgendwie sagt mir der Name der Stadt etwas, aber ich weiß nicht so recht was … Bis ich auf der Suche nach dem großen Wohnmobilstellplatz an der Isar an einem cineastischen Denkmal vorbeikomme. Na, klar, „Der Bulle von Tölz“, die Krimireihe mit Ottfried Fischer. Habe ich zwar nie gesehen, aber der Titel ist mir geläufig.

Bad Tölz ist eine Kur- und Kreisstadt an der Isar, rund 50 Kilometer südlich von München. Sie ist für ihre Altstadt, die Nähe zu den Bergen und die Tölzer Leonhardifahrt bekannt. Von der großen Isarbrücke blickt man hinauf zu den Kirchen auf dem Kalvarienberg und auf die steil ansteigende Marktstraße, die das Zentrum der Altstadt bildet.

Nachdem wir heute in Garmisch bereits mehr als sechs Stunden gewandert sind, lasse ich Doxi im Wohnmobil und unternehme mit dem Fahrrad eine erste Erkundungsfahrt durch die Stadt. Morgen früh soll es dann auf eine große Wanderung zu den Bergen bei Wackersberg gehen, die sich am anderen Ufer der Isar weithin sichtbar hinter der Stadt erheben.

( MITI )