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Am schönen Schliersee

Am schönen Schliersee
Schliersee, 5.10.2018

Blick von der Oberleitenalm hinunter auf den See und den Ort Schliersee

Tag
10
Von Bad Tölz sind wir an den Schliersee weitergefahren, wo es einen kleinen kostenlosen Womo-Stellplatz mitten im Ort gibt. Wir haben Glück, dass wir unmittelbar vor dem Beginn des Wochenendes noch einen der nur vier Stellplätze ergattern können. Man steht dort sehr eng und es gibt keine Infrastruktur, aber die Lage ist wunderbar – in vier Minuten ist man am See.

Der Schliersee liegt etwa 50 Kilometer südöstlich von München in den Bayerischen Voralpen, zwischen dem Tegernseer Tal und dem Inntal. Er hat eine Fläche von 2,3 km² und ist größtenteils von Bergen umgeben. Im See befindet sich die kleine Insel Wörth. Sie ist Teil eines massiven, in Ost-West-Richtung verlaufenden Querdamms, der den See in zwei Becken gliedert.

Früher hatte der See regelmäßig mit einer starken Algenblüte zu kämpfen, die das Wasser blutrot erscheinen ließ. Ursache war die windgeschützte Lage des Sees und seine lange Eisbedeckung im Frühjahr. Sie hemmten die natürliche Umwälzung des Wassers.

Anfang der 1980er Jahre installierte man deshalb in beiden Seebecken Druckluftleitungen, die das Seewasser in drei bis vier Tagen komplett umwälzen. Seitdem ist die Algenblüte verschwunden und das Wasser des Sees wieder vollkommen klar.

Am späten Nachmittag breche ich mit Doxi zu einer ersten Tour auf. Wir laufen zum Kurpark am See und folgen ein Stück weit dem Uferseeweg in südlicher Richtung. Am Ortsrand verlassen wir den See und beginnen unseren Aufstieg zur Alm Oberleiten. Dahinter befindet sich der Berg Hirschgrohrkopf, an dessen Fuße die Ruine der Burg Hohenwaldeck über dem See thront. Dort wollen wir hin.

Am schönen Schliersee

Zwei neugierige Kühe verfolgen uns

Doch erst einmal haben wir auf der Alm Oberleiten beim Weg durch die Wiesen Kontakt mit neugierigen Kühen. Zwei davon verfolgen uns und sind besonders an Doxi interessiert. Vorsichtig beschnuppert man sich. Als wir die Alm verlassen wollen, wird Doxi von einem Teil der Herde eingekreist. Das ist ihr ganz schön unheimlich – und mir auch. Doch mit einem kleinen Sprint gelingt es ihr, der Herde zu entwischen.

Hinter dem Weidezaun setzen wir ungestört von den Kühen unseren Weg zur Burgruine fort. Unsere Seeseite liegt noch voll in der langsam untergehenden Sonne, während die andere Seeseite bereits in den Schatten der Berge gehüllt ist. Je höher wir kommen, desto schöner wird der Rückblick hinunter zum See.

Nach dem Erreichen der Burgruine beschließe ich deshalb, nicht weiter den See zu umrunden und die schattige Seite auszulassen. Stattdessen laufen wir den gleichen Weg hinunter nach Schliersee zurück – diesmal jedoch ohne Kontakt mit den Kühen, die mittlerweile auf ihrer großen Almwiese weiter gezogen sind.

( MITI )

Vom Isartal nach Wackersberg

Vom Isartal nach Wackersberg
Bad Tölz, 5. Oktober 2018

Blick auf den Skihang und die Sommerrodelbahn am Blomsberg

Tag
10
Von unserem Stellplatz an der Isar in Bad Tölz haben wir heute morgen eine ganz bezaubernde Wanderung hinauf nach Wackersdorf unternommen. Das Dorf liegt auf einem langgestreckten Hügel oberhalb des Isartals, der sich während der letzten Eiszeit formte,

Bei herrlichem Sonnenschein konnten wir immer wieder wunderbare Fernblicke in die Voralpen und zu den Hausbergen von Bad Tölz genießen, dem Heigelkopf, dem Zwiesel und dem Blomberg.

Wir streifen durch eine liebliche, leicht hügelige Landschaft, vorbei an Bauernhöfen, Wiesen und Weideflächen. Am Fuße des Blombergs laufen wir am Skilift und der Sommerrodelbahn vorbei.

Dahinter geht es durch eine kleine Ferienhaussiedlung mit dem schönen Namen „Nirwana“ über den Buchberg zum Hof Hanbauer, von wo man bereits wieder nach Bad Tölz hinunter blicken kann.

Nach knapp vier Stunden und 14 Wanderkilometern erreichen wir schließlich wieder unseren Ausgangspunkt an Isar. Das war doch schon einmal ein schöner Tagesauftakt. Nun geht es weiter an den Schliersee.

( MITI )

In Bad Tölz

In Bad Tölz
Bad Tölz, 4.10.2018

Blick vom Isarufer zur Altstadt von Bad Tölz

Tag
10
Als nächstes Reiseziel nach Garmisch-Partenkirchen habe ich Bad Tölz herausgesucht. Irgendwie sagt mir der Name der Stadt etwas, aber ich weiß nicht so recht was … Bis ich auf der Suche nach dem großen Wohnmobilstellplatz an der Isar an einem cineastischen Denkmal vorbeikomme. Na, klar, „Der Bulle von Tölz“, die Krimireihe mit Ottfried Fischer. Habe ich zwar nie gesehen, aber der Titel ist mir geläufig.

Bad Tölz ist eine Kur- und Kreisstadt an der Isar, rund 50 Kilometer südlich von München. Sie ist für ihre Altstadt, die Nähe zu den Bergen und die Tölzer Leonhardifahrt bekannt. Von der großen Isarbrücke blickt man hinauf zu den Kirchen auf dem Kalvarienberg und auf die steil ansteigende Marktstraße, die das Zentrum der Altstadt bildet.

Nachdem wir heute in Garmisch bereits mehr als sechs Stunden gewandert sind, lasse ich Doxi im Wohnmobil und unternehme mit dem Fahrrad eine erste Erkundungsfahrt durch die Stadt. Morgen früh soll es dann auf eine große Wanderung zu den Bergen bei Wackersberg gehen, die sich am anderen Ufer der Isar weithin sichtbar hinter der Stadt erheben.

( MITI )

Von Partenkirchen zum Eibsee

Von Partenkirchen zum Eibsee
Grainau, 4. Oktober 2018

Blick vom glasklaren Eibsee hinauf zur Zugspitze

Tag
9
Heute habe ich mit Doxi bei herrlichem Sonnenschein eine fast 30 km lange Wanderung von Partenkirchen zum Eibsee und zurück unternommen.

Eigentlich hatte ich geplant, mit der Zugspitzbahn hinauf auf die Zugspitze zu fahren. Doch nach dem Seilbahnabenteuer vorgestern wollte Doxi partout nicht mehr in den Bus und den Zug einsteigen. Sie hat vor Angst so sehr gezittert, dass ich das Vorhaben abgebrochen habe.

Stattdessen sind wir durch eine herrliche Wiesen- und Berglandschaft bis zum Fuße der Zugspitze am Eibsee gewandert, immer die Berge links und rechts des Partnach-Tals im Blick. Etwas mehr als dreieinhalb Stunden haben wir jeweils für den Hin- und den Rückweg benötigt.

Am Ufer des glasklaren Eibsees haben wir dann eine Rast mit Blick auf die Zugspitze eingelegt. Es dauert nicht lange, da kamen ein paar Enten angeflogen und landeten vor meinen Füßen im Wasser, in der Hoffnung, etwas von meiner Brotzeit abzubekommen. Einfach traumhaft, dieser Blick über den See und auf die Berge. Schöner wird’s nimmer.

( MITI )

Die Steine des Alpenraums

Die Steine des Alpenraums
Garmisch-Partenkirchen, 3. Oktober 2018

Geologischer Lehrpfad an der Partnach in Garmisch-Partenkirchen

Tag
8
Auf dem Rückweg vom Reintal zu unserem Womo-Stellplatz komme ich in Partenkirchen an einem interessanten geologischen Lehrpfad vorbei, der mehr als 60 verschiedene Gesteinsarten aus zwölf Regionen in den fünf Alpenländern Frankreich, Italien, Schweiz, Österreich und Deutschland zeigt.

Der Lehrpfad verläuft auf 1,6 km Länge entlang der Partnach zwischen Bahnhofstraße und Olympia-Skistadion und stellt auch viele geologische Besonderheiten des Werdenfelser Landes und der angrenzenden Regionen aus. So wurde der „Mittenwalder Marmor“ Jahrhunderte lang für repräsentative Bauten in München verwendet.

Dank der letzten Eiszeit findet man in Isar, Loisach und den Zulaufbächen „zugereiste“ Steine aus dem Alpenhauptkamm. Markante Fundstellen des seltenen und sehr farbigen Mesozoischen Radiolarits der Alpen gibt es am Kramer und im Ammergebirge. Die ältesten Steine sind mehr als 500 Mio. Jahre alt.

Alle Gesteinsarten haben ihre ganz eigene Entstehungsgeschichte, Merkmale und Eigenschaften, Härtegrade, Erscheinungsformen und Verwendungszwecke. Ich hätte gar nicht gedacht, dass es überhaupt so viele verschiedene Gesteinsarten im Alpenraum gibt. Was für ein Wunder der Natur. Ganz toll!

( MITI )

Reintal – Laubenhütte – Partnachalm

Reintal – Laubenhütte – Partnachalm
Reintal, 3. Oktober 2018

Blick von der Partnachalm in das Wettersteingebirge

Tag
8
Es ist mal wieder „Tag der Deutschen Einheit“ und wir sind unterwegs vom Womo-Stellplatz unterhalb des Wank in das Reintal am Oberlauf der Partnach.

Wir laufen zunächst durch Partenkirchen zum Olympiastadion der Winterspiele von 1933. Große Teile des Stadions verschwinden derzeit hinter Baugerüsten, doch was darunter hervorlugt, versprüht unübersehbar den martialischen Charme der Nazi-Architektur dieser Epoche.

Dann geht es bergaufwärts entlang der Partnach und durch die wilde Partnachklamm. Hinter der Klamm folgen wir weiter der Partnach in das Reintal, wie der Bereich zwischen der Partnachklamm und dem Zugspitzplatt genannt wird.

Massive Bergstürze oberhalb der Partnach haben hier große Schotterfelder geschaffen, die sich bis hinunter in das Tal ziehen. In den ansonsten dicht bewaldeten Bergflanken steht in diesen Flächen kein Baum und kein Strauch mehr. So etwas habe ich noch nie gesehen.

Eigentlich hatte ich gehofft, mich auf diesem Wege der Zugspitze nähern zu können, doch die Wanderwegweiser belehren mich eines Besseren: Bis zur Zugspitze sind es von dort noch 10 Stunden. Und dabei sind wir schon mehr als zweieinhalb Stunden unterwegs.

Also verlassen wir das Reintal und steigen hinauf über die Laubhütte zur Partnachalm oberhalb der Partnachklamm. Von dort geht es wieder hinab nach Partenkirchen in die Nähe des Olympiastadions.

Nach fünf Stunden und 24 Wanderkilometern erreichen wir schließlich wieder unseren Wohnmobil-Stellplatz. Diese Wanderung war nicht ganz so anstrengend wie der Aufstieg zum Wank gestern, aber für einen Feiertag doch ganz ordentlich. Jetzt haben wir uns erst einmal eine ordentliche Pause verdient.

( MITI )