Endlich einmal für drei Tage keine Wolken und kein Regen, sondern richtiges Hochdruckwetter mit Sonnenschein und Frost. Das hatten wir in diesem Winter noch gar nicht so richtig.
Eigentlich wollen wir den herrlichen Tag nutzen, um nach Renesse (NL) ans Meer zu fahren. Doch dort blies heute bei -3 Grad ein stürmischer Ostwind mit 60 km/h. Nicht sehr einladend.
Als Alternative hatte ich eine Eifel-Wanderung bei Schleiden vorbereitet. Aber dort waren es heute Morgen eisige -9 Grad. Auch nicht so toll.
Also sind wir zu Hause geblieben und haben vor der Haustür bei „nur“ -1 Grad eine schöne Runde rund um Zons gedreht.
Auch wenn dort das Rheinhochwasser in den letzten Tagen spürbar gefallen ist: Die Uferwiesen sind immer noch überschwemmt und stellenweise bereits gefroren.
Vor der historischen Kulisse der Festung Zons boten uns die grünen Wiesen, die spiegelnden Wasserflächen am Rhein in Verbindung mit dem strahlend blauen Himmel und den winterlich kahlen Weidenbäumen einen wunderbaren Kontrast.
Warum also in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah …
Kath. Pfarrkirche St. Martinus
Mühle auf der Stadtmauer
Südtor der Festung Zons
Südseite der Festung mit „Eisbrecher“ (rechts)
Blick aus den Rheinauen auf die Südseite der Festung
Judeturm
Schloss Friedestrom
Gastronomie mit der „Pfefferbüchse“ (rechts)
Blick aus den Rheinauen auf die Ostseite der Festung
Nach unserem tollen Museumsbesuch in der Picasso-Liebermann-Ausstellung laufen wir mit Doxi noch ein wenig durch Wuppertal. Von der Wupper geht es über Treppen und Stiegen hinauf zum Botanischen Garten mit dem ehrwürdigen Bismarck-Turm.
Das Areal befindet sich mitten in der Stadt auf dem westlichen Ausläufer des Parkgebietes der Hardt. Er liegt auf einer Höhe zwischen 195 und 220 Metern über NN und somit etwa 90 Meter über dem Tal der Wupper.
Der Botanische Garten wurde im Jahre 1890 als Schulgarten auf der Hardt angelegt und im Jahr 1910 wegen Platzmangels auf das in der Nähe gelegene Gelände der Ellerschen Villa verlegt.
Jetzt Ende Dezember blüht im Botanischen Garten naturgemäß im nicht mehr viel, aber in den beheizten Gewächshäusern erfreuen sich die exotischen Pflanzen ihres behaglichen Winterdaseins. Besonders die Sukkulenten. Schön sieht das aus.
Pablo Picasso, Zwei Kaufende Frauen am Strand, 1922
Jetzt haben wir es kurz vor Torschloss doch noch geschafft, die große Picasso-Beckmann-Ausstellung im Von der Heydt-Museum in Wuppertal zu besuchen. Was für ein Glück, denn sonst hätten wir richtig was verpasst.
Picasso war in seinem künstlerischen Schaffen ja unglaublich produktiv, doch so viele Picasso-Gemälde und Zeichnungen habe ich noch nirgendwo gesehen. Und von Max Beckmann ebenfalls nicht.
Besonders spannend ist den Ausstellungsmachern die Gegenüberstellung der beiden Künstler geglückt. Beiden waren Kinder einer Epoche des Aufbruchs und der Zerstörung. und wurden in ihrer Zeit zu Schlüsselfiguren der Moderne.
Für die Ausstellung haben sich das Von-der-Heydt-Museum Wuppertal und das Sprengel-Museum Hannover mit ihren umfangreichen Beständen zusammengetan.
Das Von-der-Heydt-Museum war das erste Museum weltweit, das bereits 1911 ein Gemälde von Pablo Picasso erworben hat. Und das „Selbstbildnis als Krankenpfleger“, eines der Schlüsselwerke Max Beckmanns von 1915, wurde schon 1925 für den öffentlichen Kunstbesitz in Wupertal angekauft.
Pablo Picasso (1881 – 1973) und Max Beckmann (1884 – 1950) stehen für die Neudefinition der Möglichkeiten und der Aufgaben gegenständlicher Malerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Trotz unterschiedlicher künstlerischer Auffassungenberühren sich die Sichtweisen der beiden Künstler auf die bewegte Zeit vor und zwischen den Weltkriegern immer wieder. Und das, obwohl sich Beckmann und Picasso niemals persönlich begegnet sind.
Doch in ihrem Bestreben, der gegenständlichen, auf den Menschen und sein Weltverhältnis ausgerichteten Malerei eine neue Richtung zu geben, agierten sie Schulter an Schulter und kamen zu parallelen Auffassungen. Das zeigt die Ausstellung auf bislang einmalige Weise.
Tatsächlich fühlte Beckmann sich von Picassos beispiellosem Erfolg in der internationalen Kunstwelt lebenslang herausgefordert und angespornt. Von Picasso wiederum ist überliefert, dass er Beckmanns Werk schätzte. Beide schufen Werke, die in ihrer Intensität noch heute berühren, auch wenn sich die Kunstvorstellungen seitdem stark weiterentwickelt haben.
Aufgang zur Ausstellung
Pablo Picasso, Stilleben mit Stierschädel, 1942
Max Beckmann, Mittelalterliches Paar, 1903
Max Beckmann, Folge „Stadtnacht“, 1922
Max Beckmann, Folge „Stadtnacht“, 1922
Pablo Picasso, Sitzende Frau mit gefalteten Händen, 1960
Pablo Picasso, Die Erschrockene, 1947
Max Beckmann, Bad im August, 1937
Pablo Picasso, Das Atelier, 1956
Pablo Picasso, Mann zwei Pferde führend, 1939
Pablo Picasso, Der Maler bei der Arbeit, 1969
Max Beckmann, Fastnacht, 1922
Max Beckmann, Prometheus (Der Hängengebliebene), 1942
Pablo Picasso, Frau im Lehnstuhl I, 1949
Pablo Picasso, Venus und Amor, 1967
Pablo Picasso, Liegender Akt, 1934
Max Beckmann, Der Brief: Liegender Halbakt, 1945
Pablo Picasso, Gemälde (Guitarre, Flasche und Obstschale), 1921
Pablo Picasso, Aus der Suite „Vollard“, 1930
Pablo Picasso, Schlafende und Skulpturen, 1933
Pablo Picasso, ohne Titel, 1971
Max Beckmann, Messingstadt, 1944
Max Beckmann, Großes Variete mit Zauberer und Tänzerin, 1942
Pablo Picasso, Der Maler bei der Arbeit, 1964
Max Beckmann, Der verlorene Sohn, 1949
Pablo Picasso, Der Raub der Sabinerinnen (nach Davic), 1962
Max Beckmann, Golden Arrow: Blick aus dem D-Zug-Fenster, 1930
Max Beckmann, In der Eisenbahn: Nordfrankreich, 1938
Pablo Picasso, Hummer und Siphon, 1948
Max Beckmann, Aus der Folge „Die Hölle“, 1919
Max Beckmann, Aus der Folge „Die Hölle“, 1919
Max Beckmann, Aus der Folge „Die Hölle“, 1919
Max Beckmann, Aus der Folge „Die Hölle“, 1919
Pablo Picasso, Die weinende Frau, 1937
Pablo Picasso, Bacchantische Szene mit Minotaurus, 1933
Max Backmann, Auferstehung, 1918
Max Beckmann, Mann im Dunkeln, 1931
Pablo Picasso, Mann mit Zeitung in einem Sessel sitzend, 1916
Pablo Picasso, Die Frau mit dem Haarnetz, 1949
Max Beckmann, Luftakrobaten, 1928
Pablo Picasso, Frau mit Tamburin, 1938
Pablo Picasso, Liegender Frauenakt mit Katze, 1964
Max Beckman, Siesta, 1924
Pablo Picasso, Aus dem Fenster blickende Frau, 1959
Mit einer zauberhaften Weihnachtsfee an meiner Seite wirke sogar ich fotogen 🙂 In diesem Jahr haben wir es endlich geschafft, schöne Weihnachtsfotos von uns zu erstellen. Als Grüße an alle Freunde und Bekannten. Und ums uns selbst ein wenig auf Weihnachten einzustimmen. Wie die Bilder zeigen, haben wir dabei richtig Spaß gehabt.
Einmal im Herbst müssen Heike und ich mit Doxi die schöne Erftrunde von Wevelinghoven zum Tierpark Grevenbroich laufen. Am besten, wenn das Herbstbunt gerade auf dem Höhepunkt ist. Doch dieser Moment ist schwer zu erwischen.
Auch heuer sind wir vielleicht fünf oder zehn Tage zu früh dran, aber das ist nicht weiter tragisch. War trotzdem ein schöner Spaziergang, weil es endlich mal wieder einen halben Tag nicht geregnet hat. Und das haben wir in diesen Wochen selten.
Manchmal denke ich ja, mit der Kunst des 20. Jahrhunderts, da kenne ich mich mittlerweile ein wenig aus. Aber dann tauchen große Künstler auf, von denen ich noch nie gehört habe. Und dann weiß ich wieder, dass ich eigentlich nichts weiß 🙂
Chaim Soutine (1893-1943) ist ein solcher Künstler, der in Frankreich und den USA wohl bekannt ist, hierzulande aber außerhalb von Künstlerkreisen bislang wenig Aufmerksamkeit erfahren hat.
Als zehntes Kind eines armen jüdischen Flickschneiders in einem kleinen weißrussischen Stetl geboren, studierte Soutine gegen den ausdrücklichen Willen seiner Eltern Kunst in Minsk und ging 1913 nach Paris.
Dort besuchte er einige Monate die Staatliche Hochschule der schönen Künste und schlug sich anschließend viele Jahre als mittelloser Künstler durch. Zu seinem engsten Freund wurde in dieser Zeit der später weltberühmte Amedeo Modigliani.
Dorftrottel, 1920
Soutine malte figurativ, expressiv und gegen den Srom. Dadurch blieb er in der Künstlerszene von Paris stets ein Außenseiter.
Seine Gemälde wirken auf uns sensibel und drastisch zugleich, in ihren Motiven und durch die explosiven Farbkompositionen mit dickem Farbauftrag.
Mit wankenden Landschaften, mitfühlenden Porträts von gesellschaftlichen Außenseitern und der Darstellung geschlachteter Tiere, schafft Soutine Bilder, die den Zuschauer nicht unberührt lassen.
Internationale Wertschätzung erfuhren seine Werke aber erst 20 Jahre nach seinem Tod. 1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta III in Kassel gezeigt. Seitdem ging es mit den Preisen für seine Werke stetig aufwärts. Sein Gemälde Le Bœuf von 1923 erzielte 2015 im Auktionshaus Christie’s 28 Millionen US-Dollar.
Gezeigt werden in Düsseldorf jetzt Werke aus den Jahren 1918 bis 1928. Es sind ausdrucksstarke Gemälde, die in Erinnerung bleiben. Einige so drastisch, dass ich sie hier gar nicht wiedergeben mag.
Häuser, 1920
Dorfplatz in Ceret, 1920
Hügel in Ceret. 1921
Grotesk, 1922
Die alte Schauspielerin, 1922
Stilleben mit Rochen, 1923
Landschaft in Cagnes, 1923
Landschaft in Cagnes, 1923
Das Dorf, 1923
Bildhauer Oscar Miestchaninoff, 1923
Gerupfter Hahn mit Tomaten, 1924
Frau in Blau, 1924
Page, 1925
Hängender Truthahn, 1925
Hängendes Geflügel, 1925
Page im Maxim, 1927
Chorknabe, 1927
Das rote Kleid, 1928
Großer Baum in Vence, 1929
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