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Eifelblicke zw. Rodt und Zemmer

Eifelblicke zw. Rodt und Zemmer
Rodt / Zemmer, 29.01.2024

Blick von der Spitze des Aussichtsturm Richtung Süden

Tag
3
Gerne wäre ich noch ein paar Tage an der Mosel geblieben, aber hier ist es im Moment einfach zu nebelig. Man muss immer erst 150 Meter auf die umliegenden Höhen steigen, um die Sonne zu Gesicht zu bekommen. Unten im Tal bleibt es dagegen diesig bis zum späten Nachmittag. Kein Wunder, dass die Womo-Stellplätze am Fluss alle noch geschlossen sind.

Deshalb mache ich mich wieder auf in Richtung Norden und suche mir ein sonniges Plätzchen in der Südeifel bei Rodt am Rande des Buntsandsteinhöhenzugs des Meulenwalds.

Weit sichtbares Wahrzeichen Rodts ist der 20 Meter hoher hölzerner Aussichtsturm, an dem die 14. Etappe des Fernwanderwegs Eifelsteig vorbeiführt.

Dort parke ich mit dem Wohnmobil und unternehme mit Doxi eine zweistündige Wanderung durch den Wald zur Nachbargemeinde Zemmer.

Rodt und Zemmer gehören zur sogenannten „Fidei“ und befanden sich bis in die Neuzeit Besitz der Trierer Abtei St. Irminen. Die Abtei setzt Vögte zur Verwaltung des Gebiets ein, daher auch der Name „Fidei“ als Ableitung von „Vogtei“.

Es ist eine waldreiche Gegend, hoch gelegen und daher mit vielen schönen Ausblicken in die umliegende Landschaft bis hin zur Mosel. Vom Turm aus ganz besonders.

( MITI )

Eifelstadt Bitburg

Eifelstadt Bitburg
Bitburg, 29.01.2024

Reste der römischen Stadtmauer, eingebettet in das Rathaus

Tag
3
Bitburg in der Südeifel ist vielen Menschen durch die Bitburger Brauerei ein Begriff. In meinem Bewusstsein ist die Stadt zum ersten Mal in den Achtziger Jahren aufgetaucht, als sich François Mitterrand und Helmut Kohl auf einem Soldatenfriedhof bei Bitburg symbolträchtig die Hand zur Versöhnung reichten.

Tatsächlich wurde die alte Römerstadt Bitburg an der antiken Fernstraße von Trier nach Köln im Zweiten Weltkrieg zu 85% zerstört. Von dem römischen und mittelalterlichen Erbe blieb praktisch nichts erhalten.

Die Amerikaner wollten Bitburg bereits zur „toten Stadt“ und für unbewohnbar erklären, doch die Bürger erzwangen den Wiederaufbau.

Die Stadt ist deshalb heute durchzogen mit Hinweisschildern auf ihr historisches Erbe, von denen jedoch nichts mehr sichtbar ist. Vor allem von der kreisrunden und mit meterdicken Mauern und vielen Türmen gut gesicherten Römerkastell am höchsten Punkt der Stadt.

So richtig sehenswert ist die 15.000-Einwohner-Stadt deshalb nicht. Trotzdem bin ich froh, hier Station gemacht zu haben. Nur über Nacht bleiben, das wollte ich nicht unbedingt. Deshalb bin ich nach unserm Stadtrundgang weiter gefahren in das wenige Kilometer entfernte Rittersdorf.

( MITI )

Die Ritter von Rittersdorf

Die Ritter von Rittersdorf
Rittersdorf bei Bitburg, 29.01.2024

Die Wasserburg Rittersdorf aus dem 13. Jahrhundert

Tag
3
Meine letzte Station heute ist das kleine Dorf Rittersdorf an der Nims, wenige Kilometer außerhalb von Bitburg. Im Herzen des Orts steht die gut erhaltene Wasserburg Rittersdorf, die Besucher aus nah und fern anzieht.

Rittersdorf wurde erstmals im Jahre 962 urkundlich erwähnt. Die Herrschaft Rittersdorf stand bis Ende des 18. Jahrhunderts unter luxemburgischer Landeshoheit.

Die Wasserburg existiert seit dem 13. Jahrhundert. Als Erbauer kommt ein Theoderich von Rittersdorf als Untervogt der Grafen von Luxemburg in Betracht.

Die Aufgabe der Burg war es wohl, die alte Römerstraße von Trier über Bitburg und Prüm nach Köln zu sichern.

An der Burg gibt es einige kostenlose Parkplätze, sodass man hier im Womo mit einem prima Burgblick übernachten kann.

Bevor die Dunkelheit einbricht, drehe ich mit Doxi noch eine kleine Runde entlang der Nims und über die Höhen rund um Rittersdorf. Schön ländlich ruhig ist es hier.

( MITI )

Durch die Schönecker Schweiz

Durch die Schönecker Schweiz
Schönecken, 30.01.2024

Blick ins Tal des Altburger Bachs mit Wald und Kalkmagerrasen

Tag
4
Heute bin ich in Schönecken, einem Dorf in der Westeifel im Landkreis Bitburg-Prüm. Der Ort liegt an der Nims und ist Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Wanderungen durch die angrenzende Schönecker-Schweiz.

Schönecken befindet sich inmitten der Prümer Kalkmulde, einer weitgehend unberührten Karstlandschaft. Hoch über dem Dorf thront weithin sichtbar die Ruine der Burg Schönecken, die auch als „Bella Costa“ oder „Clara Costa“ bekannt ist.

Die 1230 errichtete Burg stand auf dem niedrigsten Bergrücken inmitten eines Talkessels. Die Anlage ist nach allen Seiten von höheren Bergen schützend umgeben. Mit einer Länge von 120 m und einer Breite von 60 war sie eine der größten mittelalterlichen Wehranlagen in der Westeifel.

Im Laufe der Zeit wechselte die Burg und die Herrschaft über Schönecken mehrfach die Besitzer, bis sie 1480 in das Eigentum des Kurfürstentums Trier überging.

Die Burg liegt am Rande der Schönecker Schweiz, dem größten Naturschutzgebiet im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Dort gibt es markante Felsformationen, Kalkmagerrasen, sowie seltene Insekten und Orchideenarten.

Auf der 14 km langen Wanderung mit Doxi begegnen uns zunächst eine 13-köpfige Wildschwein-Rotte, später Rehe und sogar ein Frettchen bei der Jagd, während in der Ferne immer wieder die schrillen Rufe von Raubvögeln zu hören sind.

Leider ist es heute ganz grau, sonst wären die Ausblicke in die Landschaft sicher noch eindrucksvoller gewesen. Aber dafür waren wir heute auf weiter Flur allein unterwegs, während das Gebiet sonst von Wanderern stark frequentiert ist.

( MITI )

Panoramaweg Schönecken

Panoramaweg Schönecken
Schönecken, 30. Januar 2024

Doxi findet immer einen Grund zum Abrollen

Tag
4
Der Ort Schönecken ist reich an interessanten Wanderwegen. Nach unserer ausgiebigen Morgenrunde laufe ich am Nachmittag mit Doxi den „nur“ 6 km langen Panoramaweg über die südöstlichen Höhenzüge rund um den Ort.

Von dort hat man einen freien Blick hinunter in den Talkessel von Schönecken. Leider ist die Fernsicht heute nicht ganz so gut, wie sie bei Hochdruckwetter mit Sonne und trockener Luft sein könnte.

Aber egal, ist trotzdem eine schöne Runde mit ordentlich Höhenmetern.

( MITI )

Gerolsteiner Felsenpfad

Gerolsteiner Felsenpfad
Gerolstein, 31. Januar 2024

Die Kesselburg oberhalb von Gerolstein

Tag
5
Vor zehn Jahren war ich zum ersten Mal mit Doxi in den Gerolsteiner Dolomiten in der Vulkaneifel. Damals war Doxi gerade einmal 1,5 Jahre alt. Heute wird sie bald schon 11 und ist immer noch freudig dabei, wenn es ans Wandern geht,

Wir starten an der gut erhaltenen Kesselburg auf dem Hochplateau oberhalb von Gerolstein und folgen dem ausgeschilderten Felsenpfad.

Er erschließt das Zentrum der Gerolsteiner Kalkmulde mit Auberg, Munterley, Hustley und Papenkaule.

Darin kann man fossilienführende Sedimentschichten und Dolomitfelsen bestaunen, die sich vor 380–320 Millionen Jahren als Kalkriff in einem tropischen devonischen Flachmeer bildeten.

In der 36 Meter langen Karsthöhle „Buchenloch“ unterhalb der Munterley haben nachweislich seit der Altsteinzeit Menschen gelebt. Dort siedelten sich später Kelten und Römer an, die auf dem Hochplateau Tempel und Heiligtümer errichteten.

( MITI )