Schlagwort-Archive: Potsdam

Park Babelsberg

Park Babelsberg
Babelsberg, 25. April 2019

Schloss Babelsberg von Süden aus gesehen

Einen Tag müssen wir noch in Potsdam ausharren, bis der bestellte Womo-Reifen da ist und aufgezogen werden kann. Erst danach können wir die Heimreise antreten.

Heute ist noch einmal ein richtig warmer, sonniger Frühlingstag mit bis zu 26 Grad, bevor es ab dem Wochenende kälter werden soll. Am Morgen starte ich mit Doxi zu einer 15 km langen Wanderung, die uns immer am Wasser entlang zur berühmten Glieniker Brücke führen soll – dort, wo früher das freie West-Berlin an die DDR grenzte und regelmäßig Agenten zwischen Ost und West ausgetauscht wurden.

Wir überqueren zunächst die Havel und laufen durch den Nuthe-Park mit schönem Blick auf die Innenstadt von Potsdam in Richtung Nordosten. Hinter der großen Autobrücke der B1 über die Havel beginnt der Park Babelsberg.

Der 120 Hektar große, von zahlreichen Hügeln durchzogene Park grenzt an den Tiefen See der Havel und den Glienicker See und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

In seinem Mittelpunkt steht auf einer Anhöhe das Schloss Babelsberg, das ab 1833 im Stil der englischen Gotik als Sommersitz für Prinz Wilhelm, den späteren Kaiser Wilhelm I., und seine Gemahlin errichtet wurde.

Im Schloss und im angrenzenden Park fand am 22. September 1862 das Gespräch zwischen König Wilhelm I. und Bismarck statt, das mit der Ernennung Bismarcks zum Ministerpräsidenten und Außenminister endete.

Auf dem Weg zum Schlosshügel hat man einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Potsdam. Und von den Terrassen des Schlosses aus sieht man direkt auf die Glieniker-Brücke herab.

Wir laufen hinunter nach Klein-Glienike und zum Glieniker Schloss und wechseln anschließend an der Glieniker-Brücke in den Schlosspark Glienike. Nun befinden wir uns bereits auf Berliner Stadtgebiet, im Ortsteil Wannsee des Bezirks Steglitz-Zehlendorf, d. h. wir haben die frühere Deutsch-deutsche Grenze überschritten.

Schloss Glienicke war das Sommerschloss des Prinzen Carl von Preußen. Der Bau im Stile einer klassizistischen italienischen Villa ist im Vergleich zu den umliegenden Schlössern unspektakulär. Markant ist jedoch die Südseite des Schlosses mit der Löwenfontäne und den goldenen, sogenannten Medici-Löwen.

Für uns geht es weiter durch den schönen Glieniker Park bis zum Wirtshaus Moorlake. Noch zwei Kilometer weiter und wir würden die Fähre zur berühmten Pfaueninsel erreichen, doch das ist mir an diesem Morgen zu weit.

Also drehen wir um und laufen auf etwas anderen Wegen erneut durch den Glieniker Park und den Park Babelsberg zurück ins Zentrum von Potsdam. Viereinhalb Stunden waren wir am Ende unterwegs – praktisch immer im Grünen und die meiste Zeit mit Sicht auf das Wasser. Eine tolle Tour!

( MITI )

Die Türen von Potsdam

Die Türen von Potsdam
Potsdam, 24. April 2019

Portal einer Villa am Griebnitzsee

In Potsdam ist alles ein wenig edler als im Rest des Landes Brandenburg oder im angrenzenden Berlin – auch die Haustüren. Hier eine kleine Auswahl:

( MITI )

Auf der Freundschaftsinsel

Auf der Freundschaftsinsel
Potsdam, 24. April 2019

Blumenbeete auf der Freundschaftsinsel

Heute sind wir schon ganz schön viel durch Potsdam gelaufen. Trotzdem mache ich mich am Abend mit Doxi auf zu einem Spaziergang über die Freundschaftsinsel, die nur wenige hundert Meter von unserem Stellplatz am Neuen Lustgarten entfernt liegt.

Die von den Einwohnern im Zentrum von Potsdam gerne zur Erholung genutzte Insel erstreckt sich zwischen zwei Armen der Havel, der Alten und der Neuen Fahrt. Gleich gegenüber befindet der Alte Markt mit der Nikolaikirche, das wiedererrichtete Potsdamer Stadtschloss, sowie der Hauptbahnhof von Potsdam.

Ihren Namen verdankt die Freundschaftsinsel einem Gasthaus auf der Insel. Bekannt ist sie vor allem durch die zwischen 1937 und 1940 angelegten Schau- und Lehrgärten, die allerdings im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört wurden.

Anlässlich der Bundesgartenschau 2001 wurde die Gartenanlage umfassend restauriert und der Rest der Freundschaftsinsel umgestaltet. Auf der Insel befinden sich heute eine Freilichtbühne, ein Spielplatz, ein Sonnencafé, ein Bootsverleih und ein Ausstellungspavillon.

Die Gartenlandschaft vereint mehr als 1000 verschiedene Staudensorten und über 250 Schwertliliensorten in einem Wassergarten. Kein Wunder, dass an diesem sonnig-warmen Frühlingsabend im Park total viel los ist, denn es ist einfach wunderschön hier.

( MITI )

Schloss Cecilienhof

Schloss Cecilienhof
Neuer Park, Postdam, 24. April 2019

Frontseite von Schloss Cäcilienhof

Am Morgen habe ich mit Doxi zu Fuß das Zentrum von Potsdam und den Park Sanssouci erkundet. Am Nachmittag mache ich mich mit dem Fahrrad auf zum etwas entfernteren Neuen Garten im Norden Potsdams am Heiligen See.

Der Park wurde unter Friedrich Wilhelm II. angelegt. Er sollte sich bewusst von den tradierten Formen des barocken Zier- und Nutzgartens von Friedrich dem Großen im Park Sanssouci abheben, die in dieser Epoche nicht mehr als zeitgemäß galten. Als Vorlage für den Neuen Park dienten vielmehr die berühmten englischen Landschaftsgärten des Gartenreichs Dessau-Wörlitz.

Im Park befinden sich verschiedene Bauten, unter anderem das von Friedrich Wilhelm II. in den Jahren 1787–179 errichtete Marmorpalais, das ich bei meinem Besuch dort aber irgendwie verpasse 🙂

Dafür schaue ich mir intensiv das Schloss Cecilienhof an, ein Gebäudeensemble im englischen Landhausstil, das als letzter Schlossbau der Hohenzollern in den Jahren 1913–1917 errichtet wurde. Er diente als Wohnsitz für den Sohn von Kaiser Wilhelm II., Kronprinz Wilhelm und dessen Gemahlin Cecilie.

Nach der Eroberung von Potsdam durch die Rote Armee im Jahre 1945 legten sowjetische Soldaten im Innenhof des Schlosses einen roten Stern aus Blumen an, der so gar nicht zum restlichen Erscheinungsbild der Anlage passen will, aber bis heute kultiviert wird. Putzig sieht das aus.

( MITI )

Potsdam, Perle vor Berlin

Potsdam, Perle vor Berlin
Potsdam, 24. April 2019

Evngelische St. Nikolaikirche am Alter Markt

Nachdem ich mir den Schlosspark Sanssouci angeschaut habe, laufe ich mit Doxi noch zwei Stunden durch das historische Zentrum von Potsdam. Ich bin total überrascht und begeistert, dass so viele schöne klassizistische Bauten den Zweiten Weltkrieg und die sich anschließende DDR überdauert haben bzw. nach 1990 wiederaufgebaut wurden.

Potsdam ist heute die Hauptstadt des Landes Brandenburg mit rund 175.000 Einwohnern. Die von der Havel und zahlreichen weiteren Wasserflächen umgebene Stadt war einst die Residenzstadt der Könige von Preußen.

Aus dieser Zeit stammen die vielen einzigartigen Schloss- und Parkanlagen, sowie die zahllosen historischen Bauten in der Kernstadt. Im Jahre 1990 wurden weite Teile der Potsdamer Kulturlandschaft zum UNESCO-Welterbe ernannt.

Mehr als 20 Gewässer befinden sich in und rund um in Potsdam. Im urbanen Zentrum sind dies unter anderem der Heilige See, der Aradosee, der Templiner See, der Tiefe See und der Griebnitzsee. In den ländlich geprägten Außenbereichen befinden sich unter anderem der Sacrower See, der Lehnitzsee, der Groß Glienicker See, der Fahrlander See und der Weiße See.

Potsdam entwickelte sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem europäischen Wissenschaftszentrum. Heute sind drei öffentliche Hochschulen und mehr als 30 Forschungsinstitute in der Stadt ansässig.

Das in Potsdam 1912 als erstes großes Filmatelier der Welt gegründete Filmstudio Babelsberg zählt heute zu den modernsten Zentren der Film- und Fernsehproduktion in Deutschland und Europa. Eine wirklich aufregende Stadt.

( MITI )

Wunderschöner Park Sanssouci

Wunderschöner Park Sanssouci
Potsdam, 24.04.2019

Blick hinauf zum Schloss Sanssouci

Am Ende einer stürmischen Nacht in Werder/Havel fahre ich mit Doxi am frühen Morgen nach Potsdam weiter, rund 20 km von Werder entfernt. Nach unserer Reifenpanne auf der Autobahn gestern hat sich der Stress ein wenig gelegt. Aber wir müssen weiter in der Region bleiben, um auf einen Ersatzreifen zu warten.

Der Stellplatz am Lustgartenwall in Potsdam erweist sich als Glücksgriff: Direkt an einem Park gelegen, in unmittelbarer Nähe des Zentrums und mit Blick zur imposanten St. Nicolai-Kirche am Alten Markt.

Als Erstes laufe ich mit Doxi zum Schlosspark Sanssouci. Vor vier Jahren war ich schon einmal dort. Doch damals hatte ich nur wenig Zeit. Diesmal will ich mir alles einmal in Ruhe anschauen.

Fast drei Stunden verbringen wir bei schönstem Frühlingswetter im Park und es ist einfach nur herrlich: Die prächtigen und ganz unterschiedlichen Bauten, die frisch ergrünte Natur und die weiten Wiesenflächen, auf denen sich Doxi bei der Jagd nach Stöcken richtig austoben kann. So gelingt es mir, nach und nach die Schrecken des vergangenen Tages beiseite zu schieben.

Die Keimzelle des weitläufigen Parks bildet das Schloss Sanssouci (dt: ohne Sorge) mit seinen berühmten Weinbergterrassen, das der preußische König Friedrich II. in den Jahren 1745 bis 1747 nach eigenen Skizzen errichten ließ. Heute wird das kleine Sommerschloss im Stil des Rokoko gerne als „preußisches Versaille“ bezeichnet.

Wunderschöner Park Sanssouci

Skulptur des Erbauers von Schloss Sanssouci:: König Friedrich II. von Preußen

In Sanssouci komponierte, musizierte und philosophierte der Monarch, der das Land Preußen 46 Jahre regierte. Und hier wurde er 1786 neben seinen geliebten Hunden auch in einer Gruft beigesetzt.

Unterhalb der Terrassen, im Parterre, entstand ab 1745 ein Ziergarten im barocken Stil mit Rasenflächen, Blumenbroderien und flankierenden Bosketten.

Über die Jahrhunderte wurden rund um den Park und das Schloss Sanssouci weitere, teils noch viel größere repräsentative Bauten errichtet. Seit 1990 stehen sie als Welterbe unter dem Schutz der UNESCO. Traumhaft finde ich das alles. Ein richtiger Balsam für meine Seele.

( MITI )