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Rotweinweg und Seltenbachschlucht

Rotweinweg und Seltenbachschlucht
Erlenbach, 12. Mai 2022

Enger Pfad durch die Seltenbachschlucht

Unsere Abendwanderung führt uns heute am Mainufer entlang vom Womo-Stellplatz nach Erlenbach, die nördlich gelegene Nachbarstadt von Klingenberg.

Erlenbach wird als Tor zu den Weinterrassen bezeichnet, denn vom Ortsrand kann man in die südwestlich ausgerichteten Steillagen der Weinberge zwischen Erlenbach und Klingenberg oberhalb des Mains aufsteigen.

Die Winzer haben dort in Jahrhunderten eine einzigartige Kulturlandschaft geschaffen. Die Kombination aus mediterranem Mikroklima und Buntsandstein lässt vollmundige Rotweine, aber auch hervorragende Weißweine reifen.

Entlang des Rotweinwanderwegs durch die Weinberge informieren Schilder über die gebietstypische Fauna und Flora, Sehenswürdigkeiten, Naturdenkmäler, Weinbergslagen und historische Flurnamen.

Kurz vor Klingenberg steigen wir noch etwas weiter auf in den Wald oberhalb der Weinberge und wenden uns Richtung Mechenhard. Von dort gelangen wir zum Einstieg in die Seltenbachschlucht, die hinunter nach Klingenberg zum Main führt.

Die Schlucht bildet ein enges Kerbtal mit steil aufragenden Wänden. Diese sogenannte Klinge verlieh der Clingenburg und später der Stadt Klingenberg ihren Namen.

In der Schlucht sind rote, gelbe und weiß gestreifte Gesteine aus der Zeit des Mittleren Buntsandstein aus der Erdgeschichte vor ca. 250 Millionen Jahren aufgeschlossen.

In der Eiszeit vor etwa zwei Millionen Jahren schnitt sich der Main in die flache Landschaft ein. Dadurch gruben sich auch die seitlichen Nebenbäche wie der Seltenbach ein. Enge und steile Schluchten entstanden, fast wie bei einer Klamm.

Heute ist die Seltenbachschlucht nicht nur eine Touristenattraktion, sondern auch ein Naturschutzgebiet, in dem Molche und Feuersalamander leben. Die Laubbäume in der Schlucht sind mit Moosen und Efeu bewachsen. Ein uriger Anblick ist das.

( MITI )

Rund um Klingenberg

Rund um Klingenberg
Klingenberg, 12.05.2022

Blick vom Weinberg hinunter nach Klingenberg

Wir arbeiten uns Schritt für Schritt entlang das Mains nach Norden voran. Heute machen wir am Bayerischen Main im unterfränkischen Klingenberg nahe der Landesgrenze zu Hessen Station.

Die Landschaft auf unserer Seite des Flusses gehört noch zum Spessart. Drüben beginnt der Odenwald.

Über der hübschen kleinen Altstadt von Klingenberg erheben sich malerisch zwei Weinberge mit terrassenförmigen Steillagen, an denen vorwiegend Rotwein angebaut wird, Spätburgunder und Portugieser.

Über den Weinbergen sitzt die Ruine der staufischen Clingenburg, die 1177 von Conradus Colbo erbaut wurde, dem kaiserlichen Mundschenk von Kaiser Barbarossa. Sie ist das erste Ziel unserer heutigen Morgenwanderung. Wir folgen dabei der Tour 47 aus dem Rother Wanderführer „Spessart“.

Von der Altstadt geht es über zahllose Stufen hinauf zur Burg. Dahinter laufen wir in südlicher Richtung durch die Weinberge und genießen malerische Blicke auf den Main.

Noch mehr weitet sich das Panorama, als ich den 1906 errichteten Aussichtsturm oberhalb des Burgareals erklimme: Wasser, Weinberge und Wälder soweit das Auge reicht.

Rund um Klingenberg

Beschützer der Burg

Dahinter geht es durch den frisch ergrünten Buchenwald abwärts und über lauschige Hohlwege ins wiesengrüne Rollbachtal mit der Paradiesmühle, einem Hotel und Restaurant.

Wir folgen ein Stück dem Bach durchs Tal und steigen dann wieder auf naturnahen und teils mit umgestürtzen Bäumen übersäten Waldwegen wieder hinauf in Richtung des alten Bergwerks  (eine Tongrube) im Wald über Klingenberg.

Oberhalb der Klingenberger Schlucht, in der sich der Seitenbach tief ins Bundsansteingebirge eingegraben hat, laufen wir anschließend wieder hinunter nach Klingenberg, wo wir nach knapp 4 Stunde und 14 Wanderkilometern wieder eintreffen.

Dafür, dass es heute eigentlich den gesamten Tag bewölkt sein sollte, hatten wir ganz schön viel Sonne auf dieser Tour. Und das hat richtig gut getan.

( MITI )