Schlagwort-Archive: Bonn

Die Postmoderne (1967 – 1992)

Die Postmoderne (1967 – 1992)
Bundeskunsthalle Bonn, 12. Oktober 2023

Mitte der 1980er Jahre liebte man es geometrisch bunt

Mit einer interessanten Ausstellung versucht sich aktuell die Bundeskunsthalle Bonn der Postmoderne in Design, Kunst, Architektur und Lebensgefühl anzunähern. Dazu versammelt sie markante Exponate und Ereignisse aus dieser Zeit und stellt sie in einen größeren Kontext.

Auch wenn der Begriff „Postmoderne“ philosophisch schwer zu greifen und bis heute Gegenstand vielfältiger Diskussionen ist, kristallisieren sich in der Ausstellung zahlreiche Trends und Entwicklungen heraus, die für diese Zeit im Vergleich zu dem Davor und dem Danach prägend waren.

Als Kind dieser Epoche kommt mir vieles von dem Gezeigten bekannt vor. Einiges davon hat auch mich in dieser Zeit sehr angesprochen. Doch im Spiegel der Gegenwart wirkt vieles davon deutlich zu aufgetragen, zu „bold“, wie man im Englischen sagt. Doch genau das hat man in diesen Jahren geliebt. Die Moden sind eben weitergezogen …

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Herbst im Rheinauenpark

Herbst im Rheinauenpark
Bonn, 12. Oktober 2023

Blick in den Bonner Rheinauenpark

Auf der Rückreise an den Niederrhein mache ich noch für einen Tag in Bonn Station.

Der kostenlose Womo-Stellplatz der Stadt liegt an einer viel befahrenen Straße, aber auch direkt am schönen und großen Rheinauenpark, der sich bis hinunter zum Flussufer zieht.

Anders als bei Karlsruhe führt der Strom hier bereits wenig Wasser. Entlang des Ufers ziehen sich breite, trocken gefallene Kiesbänke. Von dort kann man in südlicher Richtung schön zum Siebengebirge blicken.

Nach zwei Wochen wunderbarem Altweibersommer im gesamten Westen Deutschlands ist es heute regnerisch und bedeckt. Und da sieht die Landschaft gleich nach Herbst aus. Ist es aber auch …

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Die Türen von Bonn

Sichtfenster aus Glas mit kunstvoll verzierten Gittern davor sind typisch für die Türen in Poppelsdorf

In Bonn-Poppelsdorf und den angrenzenden Stadtteilen Südstadt und Weststadt stehen noch viele prächtige Wohnhäuser mit gut erhaltenen Fassenden aus der Gründerzeit (ca. 1840 bis 1873) und dem Historismus (ca. 1870er bis 1910er Jahre) – die meisten davon mit aufwändig verzierten Türen und Portalen. Hier eine Auswahl.

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Wiebke Siem: Das maximale Minimum

Wiebke Siem: Das maximale Minimum
Bonn, 26. Juni 2023

Arbeit von Wiebke Siem

Das Kunstmuseum Bonn bietet mit seiner aktuellen Ausstellung einen spannenden Überblick über das plastische Werk von Wiebke Siem (*1954) von den 1980er-Jahren bis heute.

Die in Berlin lebende Künstlerin wurde in den 1990er-Jahren mit raumgreifenden Installationen bekannt. Zu ihrer Kunst gehört es, Alltagsgegenstände zu verfremden oder in überdimensionierte Objekte zu transformieren, darunter Kleidungs­stücke oder Spielzeug.

Auch skurrile, marionetten-artige Figuren aus Stoff spielen in Siems Werk eine wiederkehrende Rolle. In Verbindung mit Möbelstücken und Haushaltsgegenständen erschafft die Künstlerin einzigartige Installationen, die teilweise beklemmend, teilweise humorvoll wirken.

Ihre For­mensprache und Präsentationsweise lassen regelmäßig Bezüge zu ethnologischen Objekten und Sammlungen erkennen. Sie rücken damit die fragwürdigen Aneignungsstrategien von außereuropäischer Kunst im Zuge des Kolonialismus ins Blickfeld. Das macht ihr Werk heute aktueller denn je.

Die Ausstellung zeigt auch die interaktive Installation „der Traum“, die in der Tradition der Konzeptkunst eines Franz Erhard Walther und anderen steht. Darin können die Besucher:innen eigenständig lebensgroße Figuren oder abstrakte Gebilde aus hölzernen Einzelteilen zusammenstellen, die von Wiebke Siem bereitgestellt wurden.

Die Besucher als Künstler: Das habe ich in diesem Rahmen vorher auch noch nirgendwo erlebt.

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Macke und die Rheinischen Expressionisten

Macke und die Rheinischen Expressionisten
Bonn, 25. Juni 2023

August Macke, „Gemüsefelder“ von 1911

August Macke (1887 – 1914) war einer der bekanntesten deutschen Maler des Expressionismus. Er wurde in Meschede geboren und lebte später in Bonn, wo das Kunstmuseum Bonn heute über eine der umfangreichsten Macke-Sammlungen mit Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen verfügt.

Macke wurde im Alter von nur 27 Jahren als Soldat im Ersten Weltkrieg an der Westfront getötet. Bis dahin hatte er bereits ein umfangreiches Werk geschaffen, das sich unter dem Einfluss der vielfältigen Kunstströmungen der Zeit stilistisch mehrfach wandelte.

Der heute als typisch für Macke empfundene Stil ist geprägt durch die Beschäftigung mit der Wirkung des Lichts und durch die Verwendung reiner, leuchtender, harmonierender Farben.

Seine Bilder wirken heiter und leicht. Sie zeugen von der Sehnsucht nach einer intakten Welt, in der der Mensch im Gleichklang mit den Dingen steht, die ihn umgeben.

Das Kunstmuseum präsentiert seine Werke im Kreis der Rheinischen Expressionisten dieser Zeit. Dazu zählen u.a. Franz M. Jansen, Helmuth Macke, Carlo Mense, Heinrich Nauen, Paul Adolf Seehaus und Hans Thuar.

Die Bilder zeugen von einem spannenden Aufbruch in die Moderne, Die Rahmungen aus dieser Zeit wirken teilweise noch „Kaiserlich“ verstaubt, doch die Bildinhalte und der Stil sind es bereits nicht mehr.

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Deutsche Kunst nach 1945

Deutsche Kunst nach 1945
Bonn, 24. Juni 2023

Raum mit großformatigen Werken im Obergeschoss des Kunstmuseums Bonn

Den Schwerpunkt der Sammlung des Kunstmuseums Bonn bilden Werke deutscher Künstler, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Die Sammlung zeichnet wichtige Strömungen der Kunstgeschichte nach.

Aus den Fünfzigerjahren stammen Werke von Fritz Winter, Willi Baumeister, Gerhard Hoehme, Emil Schumacher und Ernst Wilhelm Nay.

Auf sie folgte eine jüngere Generation mit Sigmar Polke, Gerhard Richter und Georg Baselitz, die in der Künstlergruppe ZERO engagiert waren.

Dem angestaubten Konzept der Skulptur verhalfen Joseph Beuys und Franz Erhard Walther durch radikale Impulse zu neuem Ansehen. Beuys-Schüler wie Blinky Palermo, Imi Knoebel und Anselm Kiefer wurden zu führenden Künstlern des Rheinlands.

In den frühen 1980er Jahren waren es die Neuen Wilden um Hans Peter Adamski, Werner Büttner, Walter Dahn und die Oehlen-Brüder, die Furore machen.

Außerdem sind in der umfangreichen Sammlung Werke von Rosemarie Trockel, Ulrich Rückriem, Hanne Darboven, Reinhard Mucha, Andreas Gursky, Georg Herold und Katharina Grosse vertreten.

Unter dem Titel „Raum für phantasievolle Aktionen“ werden zur Zeit viele Werke der Sammlung präsentiert. Sehr sehenswert finde ich das.

( MITI )