Viel zu lange schon war ich nicht mehr on the road. Vier dunkle Monate währte unsere Winterpause in diesem Jahr – von Ende Oktober bis Anfang März. Nun sitze ich wieder in meinem geliebten Wohnmobil bei lauschiger Wärme aus der Gasheizung und mit schönem Blick ins Grüne.
Fast schon traditionell beginne ich die Saison mit einigen Tagen auf dem Wohnmobil-Stellplatz von Karin Höfer am Kurpark von Gemünd im Nationalpark Eifel. Ich liebe diesen Platz und Doxi auch.Im letzten Jahr musste die Tour leider ausfallen, da war der Platz wg. Corona geschlossen. Und dann hat auch noch die Flut-Katastrophe im Juni 2021 den Ort schwer getroffen.
Alle denken immer an die Verwüstungen an der Ahr, doch auch im Tal von Urft und Olef hat das Jahrhundertereignis schlimme Verwüstungen hinterlassen.
Neun Menschen sind in Gemünd gestorben, viele Dutzend Häuser und Gewerbetriebe wurde schwer beschädigt. Einige mussten später abgerissen werden.
Die Haupteinkaufsstraße am Zusammenfluss von Olef und Erft stand komplett auf einer Höhe von bis zu 2 Metern unter Wasser.
Bis heute sind erst wenige Geschäfte wieder instand gesetzt. Viele im Besitz älterer Eigentümer werden wohl gar nicht mehr öffnen.
Überall sind die Schäden sichtbar, auch am Fluss, wo viele Bäume nun fehlen – weggeschwemmt von der Flut. Der Wohnmobil-Stellplatz liegt höher und blieb deshalb verschont.
Die Gemeinde schätzt, dass es acht bis zehn Jahre dauern wird, alle Schäden hinter sich zu lassen. Doch es geht wieder aufwärts, und ich freue mich, hier zu sein.