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Rundtour über das Dach des Sauerlandes

Rundtour über das Dach des Sauerlandes
Winterberg, 9. Mai 2018

Abendblick vom Gipfel des Kahlen Asten über das Hochsauerland

Tag
6
Oben auf den Kahlen Asten treffen sich viele Wanderwege. Wenn man von dort los wandern möchte, hat man deshalb die Qual der Wahl. Ich entscheide mich für eine zwölf Kilometer lange Tour mit dem schönen Titel „Rundtour über das Dach des Sauerlandes“. Die will ich mit Doxi heute als Abendrunde laufen.

Vorbei am Astenturm geht es zunächst zu der rund dreihundert Meter entfernten Quelle der Lenne, wo Doxi erst einmal die Qualität des Quellwassers testet. Dort entspringt der Fluss auf einer Höhe von 830 Meter ü.N.N., um nach 130 Kilometern bei Hagen an der Hohensyburg in die Ruhr zu münden.

Dann laufen wir bergab und folgen ein Stück dem Rothaarsteig bis zum Hotel Astenrose auf freier Fläche am Ortsrand von Neuastenberg. Weiter bergab geht es durch die hübsche kleine Siedlung Lenneplätze. Dahinter erreichen wir den Wald und laufen in westlicher Richtung entlang des munter plätschernden Baches Balzsiepen hinunter ins Lennetal.

Als Nächstes führt uns die Tour ein Stück parallel zur Lenne bergauf. Wir umrunden die Westseite des Berges „Hinterster Hoher Knochen“ und kommen zur Westflanke des Kahlen Asten und zum Skigebiet „Sahnehang“. Dann laufen wir am Ostrand von Altastenberg entlang in nördlicher Richtung ein Stück auf dem Hochsauerland-Kammweg.

Am Ortsende drehen wir in östlicher Richtung ab und laufen über den Wanderweg „Winterberger Hochtour“ hinab ins romantische Bachtal der Renau. In dem Feuchtgebiet links und rechts des Baches blühen jetzt viele Wasserpflanzen. Auf Holzstegen über dem feuchten Untergrund folgen wir dem Lauf der Renau und bald bergauf zu ihrer Quelle am Fuße des Kahlen Astens.

Dort beginnt am Nordhang unser Wiederaufstieg auf den Gipfel, der uns durch die geschützten Heideflächen nördlich und westlich des Gipfels führt. Nach rund drei Stunden treffen wir kurz nach 20:00 wieder oben auf die Spitze des Kahlen Astens ein. Die meisten Besucher haben zu dieser Uhrzeit den Gipfel bereits wieder verlassen, sodass wir auf einer Bank ungestört den Sonnenuntergang über dem Gipfelpanorama des Hochsauerlands genießen können. Ein wunderschöner Tag auf dem Kahlen Asten geht damit langsam zu Ende.

( MITI )

Rund um Winterberg

Rund um Winterberg
Winterberg, 9. Mai 2018

Blick von der St.-Georg-Schanze auf Winterberg

Tag
6
Als erste Wanderung von unserem Stellplatz auf dem Kahlen Asten habe ich eine Tour nach Winterberg heraus gesucht, international bekannt als Austragungsort von Weltcuprennen des Bob- und Rennrodelsports sowie als Wintersportort. Winterberg liegt im Nordosten des Rothaargebirges im Hochsauerland auf der Winterberger Hochfläche und weist durch die Höhenlage überdurchschnittlich viele Schneetage im Jahr auf.

Ich hatte angenommen, dass hier nur im Winter touristisch sehr viel los sei, aber auch jetzt im Frühjahr sind die Straßen, Plätze und Cafés gut gefüllt. Viele Holländer sind unterwegs und nicht wenige Schilder an Geschäften und Plätzen sind in Deutsch und in Niederländisch gehalten.

Wir laufen zunächst hinunter in den Ort und drehen dort eine Runde durch das Zentrum, bevor es über ein Teilstück des Rothaarsteigs zurück zum Gipfel des Kahlen Astens geht. Überall entlang des Weges begegnen uns Lifte und Wintersportstätten wie das Biathlonstadion, die Skisprungschanze oder die Bob-/Rodelbahn.

Fast vier Stunden sind wir so in der starken Frühlingssonne unterwegs. Die Tour ist landschaftlich nicht übermäßig reizvoll, vermittelt aber einen sehr schönen Eindruck von der Stadt Winterberg und ihrer Fokussierung auf den Skisport. Sehr interessant, das alles einmal zu erleben.

( MITI )

Auf dem Kahlen Asten

Auf dem Kahlen Asten
Winterberg, 9.05.2018

Hotel-Restaurant und Astenturm auf dem Gipfel des Kahlen Asten

Tag
6
Wir sind auf dem Kahlen Asten angekommen, dem mit 841,9 Meter ü.N.N. „höchsten Berg in NRW“, wie er oft genannt wird (obwohl der zehn Kilometer entfernte Langenberg tatsächlich noch anderthalb Meter weiter in den Himmel ragt). Der Gipfel des Kahlen Asten erhebt sich 3 km südwestlich der Innenstadt von Winterberg zwischen den Ortsteilen Altastenberg Neuastenberg und Lenneplätze.

Da wir früh dran sind, können wir uns den Parkplatz am Gipfel aussuchen. Wir wählen eine Position mit wunderbarem Fernblick über die Gipfel des Rothaargebirges. und bleiben so einen ganzen Tag und eine Nacht stehen.

Der Kahle Asten ist Standort einer Wetterwarte und des Astenturms mit angegliedertem Hotel-Restaurant.  Über den Gipfel verläuft die Rhein-Weser-Wasserscheide. Nahe des Gipfels liegt die Lennequelle auf einer Höhe von 825 Meter. Ihr Wasser fließt in Richtung Westen zur Ruhr und darüber in den Rhein und in die Nordsee. Es ist die höchstgelegene Quelle Nordwestdeutschlands.

Aufgrund der Höhenlage liegt die Temperatur auf dem Kahlen Asten im Schnitt um 4 bis 5 Grad unter den Werten im Tiefland. Im Winter fallen die Niederschläge daher meist als Schnee. Durchschnittlich liegt an 120 Tagen im Jahr eine Schneedecke,

Auf dem Gipfel befindet sich das höchst gelegene Naturschutzgebiet von NRW – eine Zwergstrauchheide. Die Vegetation besteht vorwiegend aus Heidekraut, Borstgras und Zwergsträuchern, darunter Heidelbeeren und Ginster.

Die Zahl der Besucher auf dem Kahlen Asten liegt bei mehr als eine Million pro Jahr. Neben den Besuchern, die mit dem Auto anreisen, kommen viele Wanderer zu Fuß. Es gibt mehr als 20 Wanderwege, von denen wir heute nur zwei laufen können. Aber wir kommen in der Zukunft bestimmt noch einmal wieder, denn es ist wirklich sehr schön hier oben.

( MITI )

Am Diemelsee

Am Diemelsee
Waldeck, 8.05.2018

Panoramablick vom Eisenberg auf den Diemelsee

Tag
5
Ein neuer Tag, ein neuer Stausee. Von Meschede fahren wir am Morgen über Olsberg und Willingen zum Diemelsee an der Grenze zwischen dem nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis und dem hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Der Diemelsee liegt in den Nordostausläufern des Rothaargebirges, dem Nordostteil des Rheinischen Schiefergebirges. Er wurde in den 1920er Jahren errichtet und dient mit seiner Staumauer der Wasserstandsregulierung der Weser und des Mittellandkanals, dem Hochwasserschutz und der Wasserkrafterzeugung.

Außerdem ist er ein beliebtes Erholungsgebiet und Revier für Wassersportler. Der Stausee wird von der Diemel durchflossen und von deren Zufluss Itter gespeist.  Jeweils rund 15 Kilometer entfernt befinden sich die Städte Marsberg, Korbach und Brilon.

Wir kommen an einem großen Womo- und PKW-Stellplatz am Westufer des Sees unter. Hier gibt es keinerlei Infrastruktur, weder Strom noch Wasser oder Entsorgungsmöglichkeiten, aber das passt für uns wunderbar.

Gleich nach der Ankunft breche ich mit Doxi zu einer 17 Kilometer langen Rundwanderung um den See auf, die größtenteils dem offiziellen Diemelseerundweg folgt. Das Wetter ist weiterhin frühsommerlich, deshalb kommt es uns sehr gelegen, dass ein großer Teil des Uferweges Baum-gesäumt ist und dadurch zumindest teilweise im Schatten liegt.

Wir umrunden den Westteil des Sees, überqueren die Itter und wandern auf der Nordseite bis zur Staumauer. Gleich dahinter geht es auf schmalen Pfaden hinauf zur Spitze des angrenzenden Eisenbergs. Dort machen wir Rast und genießen den herrlichen Panoramablick auf den Stausee.

Durch den einzigen Seeort Heringhausen laufen wir anschließend bis zur Seebrücke, über die wir wieder ans andere Ufer und bald zu unserem Stellplatz gelangen. Aufgrund der zahlreichen Höhenmeter und ausgedehnter Passagen in der Sonne sind Doxi und ich doch ein wenig geschafft. Sie verzieht sich gleich unters Wohnmobil, ich nehme erst einmal eine kalte Dusche, um mich abzukühlen. Und dann gibt es ein feines Calippo-Wassereis aus dem Gefrierfach. Das habe ich mir jetzt verdient 🙂

( MITI )

Von Meschede auf den Vogelsang

Von Meschede auf den Vogelsang
Meschede, 7. Mai 2018

Fernblick nahe dem Vogelsang-Gipfel

Tag
4
Nach unserer herrlichen Morgenwanderung am Hennesee sind wir an unserem Stellplatz oberhalb von Meschede geblieben. Von dort starten wir am späten Nachmittag zu unserer Abendtour auf den Vogelsang, den mit 595 M. ü.N.N. höchsten Berg der Umgebung.

Dazu müssen wir erst einmal von der Talsperre hinunter ins Tal nach Meschede laufen. Dort angekommen, geht es auf der anderen Seite der Stadt wieder hinauf in Richtung des Vogelsangs. Die starke Nachmittagssonne treibt uns dabei von einer Straßenseite zur anderen, immer dorthin, wo Schatten ist.

Wir erreichen den Waldrand und beginnen unseren Aufstieg zum Vogelsang über schmale Trampelpfade durch schattigen Kiefernwald. Bald erreichen wir die 2012 renovierte Gränserichkapelle unterhalb des Gipfels.

Noch einmal geht es steil bergan. Im Rückblick erscheint nun auch der Hennesee in einiger Entfernung. Deutlich kann man den in der Sonne glitzernden See und die Staumauer erkennen.

Kurz bevor wir den bewaldeten Gipfel erreichen, passieren wir einen sehr schönen Aussichtspunkt, der den Blick in südlicher Richtung zum Tannenberg und zum Bracht freigibt. Dort machen wir für einen Augenblick Rast.

Nun geht es langsam, aber stetig abwärts in einer großen Runde um den Vogelsang zurück zum Startpunkt unserer Wanderung am Rande von Meschede. Von dort sind es noch einmal fast vier Kilometer zurück zu unserem Womo-Stellplatz nahe der Staumauer. Glücklich, aber auch ein wenig erschöpft, treffen wir dort kurz vor dem Einsetzen der Abenddämmerung wieder ein.

Ein sehr schöner Wandertag am Hennesee geht damit zu Ende. Morgen wollen wir weiter fahren zum Diemelsee, der nächsten Station auf unserer kleinen Sauerländer-Seen-Tour. Ich bin schon gespannt, was uns dort erwartet. Das Wetter soll auf jeden Fall noch einmal sommerlich heiß werden.

( MITI )

Am schönen Hennesee

Am schönen Hennesee
Meschede, 7.05.2018

Doxi auf den Wiesen oberhalb des Hennesees

Tag
4
Weiter geht es auf unserer kleinen Sauerländer-Seen-Tour. Vom Möhnesee fahren wir am Morgen rund 40 Kilometer weiter östlich nach Meschede. Oberhalb der Stadt wird die Henne im Hennestausee bereits seit 1905 aufgestaut. 200 Meter hinter der alten, baufällig gewordenen Staumauer wurde in den 1950er Jahren eine neue errichtet, die das Fassungsvermögen des Stausees deutlich erhöht hat.

Die Hennetalsperre befindet sich bereits im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge, wo wir am Morgen eine wunderschöne 10 Kilometer lange Wanderung am Ostufer des Sees hinauf zum beliebten Landgasthof Xaver’s Ranch unternehmen. Die an Wochenenden stark frequentierten Uferwege sind an diesem frühen Montagmorgen nahezu leergefegt.

Wir laufen zunächst über die 370 Meter lange Staumauer, die einen schönen Blick hinunter nach Meschede bietet. Auf halber Länge passieren wir die 2015 eingeweihte „Himmelstreppe“, die vom Fuße des Staudamms geradewegs über 328 Stufen hinauf zur Dammkrone führt.

Dann folgen wir in südlicher Richtung ein Stück dem Uferweg, wobei es sich Doxi natürlich nicht nehmen lässt, die Wasserqualität des Stauesees zu testen. Auf dem See sind zu dieser Uhrzeit nur ganz wenige Segelboote und einige Angler unterwegs. Plötzlich ertönt eine laute Schiffssirene. Es ist das Ausflugsschiff „MS Hennesee“, das von Ostern bis Ende Oktober auf dem See verkehrt und Platz für 400 Personen bietet.

Bald steigen wir durch den Wald auf die Höhen östlich des Sees auf. Immer wieder eröffnen sich uns dabei herrliche Blicke auf den See und die umgebende Landschaft des Naturparks. Das Wetter ist einfach göttlich und die Frühlingsblüte hier oben in 500 Metern Höhe noch in vollem Gange. Schöner geht’s fast nicht.

Ich überlege, ob  ich nach der Wanderung mein Faltboot auspacken soll, um den bezaubernden Hennesee auch vom Wasser aus zu erkunden. Aber ich habe von meinen ausgiebigen Touren auf dem Möhnesee in den letzten Tagen einen ganz ordentlichen Muskelkater in den Armen und den Schultern davon getragen. Na, mal sehen …

( MITI )