Der Ostflügel von Schloss Wickrath in der Abendsonne
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz Schloss Wickrath
Ort:
Mönchengladbach-Wickrath
Adresse:
hinter Neukircher Weg 10 rechts
41189 Mönchengladbach
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 25.03.2022)
Zusatzinfo:
Stellplatz ohne Infrastruktur unmittelbar am Schlosspark Wickrath. Gleich hinter der Autobahn A61. Man hört ständig das Rauschen der Fahrzeuge im Hintergrund.
Tag 18Die letzte Station meiner zweieinhalbwöchigen Reise und Tourabschluss ist das Schloss Wickrath, wo die Stadt Mönchengladbach einen kostenlosen Womo-Stellplatz direkt am Schlosspark anbietet.
Allerdings befindet sich der Platz auch in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A61, sodass man konstant ein gewisses Rauschen im Hintergrund hat. Aber interessant, wie schnell das „eingepreist“ ist und man es kaum noch mehr wahrnimmt.
Ich bin hier, weil ich den Platz austesten und mit Doxi das Frühlingserwachen im Schlosspark bewundern möchte. Große Flächen mit Narzissen leuchten bereits wunderbar gelb und auch die juvenilen Kirschbäume südlich des Schlosses sind bereits erblüht. Da lohnt es sich doch, einen kurzen Zwischenstopp einzulegen.
Blick aus dem Womo auf den Flutgraben
Der Wickrather Flutgraben wird von der Niers gespeist
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 25.03.2022)
Zusatzinfo:
Schotterparkplatz mit Begrünung unmittelbar an der Ostseite der Sophienhöhe. Zufahrtsstraße breit, aber mit Schlaglöchern. Keine Infrastruktur. Einige wenige Wohnmobile stören dort nicht.
Tag 18Nach einer ruhigen Nacht in Düren am Wasserschloss Burgau fahre ich am Morgen weiter zu meinem Wohnmobil-Händler in Jülich. Anschließend stelle ich mich auf den Wanderparkplatz an der ehemaligen Höllermühle am Ostrand der Sophienhöhe, gleich neben Jülich.
Von dort reicht der Blick bis zu den Kohlekraftwerken bei Grevenbroich. Und dazwischen reiht sich Windkraftanlage an Windkraftanlage. Kaum eine Feldfläche, auf der es nicht in den Himmel „spargelt“, so wirkt es aus der Ferne.
Wir waren in den vergangenen Jahren mehrmals zum Wandern auf der schon länger rekultivierten Abraumhalde des angrenzenden Braunkohletagebaus Hambach. Doch heute bin ich mit Doxi in einem Bereich unterwegs, der erst in den letzten Jahren rekultiviert und für die Öffentlichkeit freigegeben wurde.
Ganz oben wird weiterhin Abraum aus dem Tagebau aufgetürmt. Dort wirkt die Landschaft total unwirklich, aber das können wir nur aus einiger Entfernung betrachten, denn diese Bereiche sind noch gesperrt.
Die Frühlingssonne knallt ordentlich auf uns hinab. Doxi hat Durst und sucht in jeder Kuhle nach Wasser, doch die Landschaft ist total trocken.
Endlich treffen wir auf einen kleinen „Bergsee“, den es offensichtlich schon länger gibt, denn er ist auf den Karten verzeichnet und die Ufer sind mit Schilf bewachsen. Hier kann sich Doxi stärken und ein wenig durch das kühle Nass stapfen. Und man sieht ihr die Freude dabei an.
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 24.03.2022)
Zusatzinfo:
Großer Parkplatz auf Schotter mit Rasenflächen und teilweise Schatten durch Bäume. Nachts ruhig. Keine Infrastruktur. Wohnmobile stören dort nicht.
Tag 17Von Leversbach sind wir weiter gefahren nach Düren, dem „Tor zur Nordeifel“. Die Stadt an der Rur etwa auf halbem Weg zwischen Köln und Aachen ist nicht unbedingt für ausgesprochenen Liebreiz bekannt.
Doch südlich des Stadtzentrums gibt es im Stadtteil Niederau ein hübsches Schloss mit Park, das viele Besucher anzieht, das Wasserschloss Burgau.
Dahinter befindet sich ein großer Wald, der ursprünglich genau wie weitere Besitzschaften zur Herrschaft Burgau gehörte.
Die frühesten Spuren des Wasserschlosses stammen aus der Zeit um 1100 n. Chr. Durch Vererbung und Verkauf kam das Schloss über die Jahrhunderte in den Besitz unterschiedlicher Familien. Seit dem Jahr 1900 war es nicht mehr bewohnt und verfiel zusehends.
Nach der Eingemeindung Niederaus in die Stadt Düren entstand eine Bürgerbewegung, die sich ab 1974 für den Wiederaufbau des Schlosses einsetzte. Bis 1991 war der Instandsetzung abgeschlossen.
Wir stehen mit dem Wohnmobil auf einem großen Parkplatz zwischen dem Schloss und den örtlichen Sportanlagen. Von dort drehe ich am späten Nachmittag eine kleine Runde mit Doxi zum Schloss und durch den Stadtteil Niederau zur Rur. Das Schloss und der Park gefällt mir wirklich sehr gut. Schön, das einmal gesehen zu haben.
Blick hinunter nach Obermauchbach und zum Staubecken
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Parkplatz Engelsblick (kein offizieller SP)
Ort:
Kreuzau OT Leversbach
Adresse:
Mausauel
52372 Kreuzau
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 24.03.2022)
Zusatzinfo:
Asphaltparkplatz zwischen Wohnbebauung und Wald, zehn Fußminuten vom Aussichtspunkt Engelsblick entfernt. Keine Infrastuktur. Nachts ruhig. Anwohner und Wanderer parken dort. Wohnmobile stören nicht.
Tag 17Unsere nächste Station ist Leversbach, kurz hinter Nideggen, aber schon zu Kreuzau gehörend. Das Dorf liegt am Rand eines großen Waldes, der steil zum Staubecken der Rur bei Obermaubach abfällt.
Als ich mit Doxi den Wald durchquere und auf das Staubecken blicke, wird mir klar: Hier war ich im vergangenen Jahr schon einmal auf einer längeren Tour, nur kam ich da von Kreuzau und bin erst zum See und dann hinauf in den Wald gewandert.
Damals schien mir der Wald so dicht und endlos, dass ich gar nicht damit gerechnet hatte, dass nur wenige hundert Meter weiter Richtung Westen ein Dorf liegt. Aber genau dort stehen wir nun mit dem Wohnmobil. Lustig, wie sich die Eindrücke manchmal zusammenfügen.
Und im Anschluss gibt’s erst einmal eine Packung Grünkohl, die ich schon seit fast zwei Wochen im Womo im Gefrierfach habe, mit Kartoffeln und Mettwurst. Aber an den Grünkohl meiner Mom mit gekochter Bratwurst kommt er natürlich nicht heran. Hatte ich mir fast schon gedacht …
In meinem Womo blühen schon die Tulpen
Kiefernwald am Aussichtspunkt Engelsblick
Der Engelsblick zur Staumauer Obermaubach
Blick Richtung Kreuzau
Blick hinunter zum Staubecken
Waldblick hinunter zur Rur
So kommt der Grünkohl aus dem Gefrierfach
Und so sieht er nach der Zubereitung aus
Panoramabild von der Landschaft zwischen Obermaubach und Kreuzau
Tag 17Nach 17 Tagen in Gemünd mache ich mich langsam auf dem Heimweg. Aber einen Moment will ich noch in der Nordeifel verweilen.
Oberhalb von Kommern möchte ich am Rande des Dorfs Eicks auf einem Wanderparkplatz Halt machen, um dort zu wandern. Doch dieser Platz erweist sich als zu eng für ein Wohnmobil. Das wird also nichts.
Trotzdem schaue ich mir kurz das Wasserschloss Eicks an. Erst von hinten und dann von der Seite.
Ein hübsches Schloss denke ich, aber als ich zur Vorderseite komme, trifft mich der Schlag: Hier war ich doch schon mindestens zwei Mal auf Wanderungen von Bürvenich kommend. Das gibt’s doch gar nicht.
Die Herrschaft Eicks wurde 1344 erstmals erwähnt. An Stelle des heutigen Schlosses bestand im Mittelalter ein burgartiger Fronhof. Nach Aussterben des Grafengeschlechts Eicks wechselte die Burg durch Erbteilung und Verkauf häufig ihre Besitzer, doch seit über 500 Jahren befindet sie sich im Besitz der Sybergs. Es wird heute noch von Nachfahren der Familie bewohnt.
Blick Richtung Urfttal mit dem Turm der Burg Vogelsang im Hintergrund
Tag 16Ohne Doxi, die sich den linken Vorderlauf vertreten hat, bin ich heute Abend 7 km von Gemünd in das Naturschutzgebiet des Horrenbachtals gelaufen.
Nach dem Aufstieg durch das Bachtal auf die Höhen südlich von Herhahn erwartete mich dabei ein farbintensiver Sonnenuntergang mit herrlichen Fernblicken auf den Kermeter.
Unterwegs habe ich einen Podcast des bekannten Buchautors Peter Wohlleben über die Zukunft des deutschen Waldes gehört, was irgendwie passend war, aber auch recht wenig optimistisch.
In zehn bis zwanzig Jahren sind alle Fichtenplantagen und damit fast 40 % des deutschen Waldes tod, sagt er voraus.
Die große Holzlücke kommt und mit ihr eine enorme Knappheit an Holz, weil es dauert, bis die abgestorbenen oder abgeholzten Flächen wieder einen Holzertrag liefern werden. Alles ganz schön düster.