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Auf Burg Linn

Auf Burg Linn
Krefeld, 21. Oktober 2017

Burg Linn

Burg Linn am Südrand von Krefeld liegt an meiner alten Fahrradtrainingsstrecke von Kaarst-Büttgen über Meerbusch und Krefeld-Uerdingen nach Düsseldorf.

Oft bin ich diese Strecke gefahren, aber immer war ich zu sehr in Eile, um mir die Burg einmal genauer anzuschauen. Heute habe ich das endlich nachgeholt.

Die liebevoll restaurierte Burg mit Wassergraben und großem Park geht auf einen Wohn- und Wehrturm der Edelherren Otto und Gerlachus von Lynn aus dem 12. Jahrhundert zurück.

Ursprünglich betrug die Größe der Anlage gerade einmal 8,5 × 14,5 Meter. Doch im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg immer mehr erweitert, bis sie schließlich zu den größten Wasserburgen am Niederrhein zählte.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden die Burg zusammen mit der angrenzenden Stadt Linn durch Erdwälle und Gräben zu einer einheitlichen Befestigungsanlage mit fünf Bastionen zusammengefasst.

Im 18. und 19. Jahrhundert verfiel die Burg und gelangte später in Privatbesitz. 1928 wurde die mittlerweile verwilderte und komplett überwucherte Burg von der Stadt Krefeld gekauft und nach dem Zweiten Weltkrieg vollständig restauriert und instand gesetzt.

Heute verkörpert Burg Linn das klassische Bild einer mittelalterlichen Burg mit Bergfried, Türmen, Zinnen, Burgverlies, Kapelle, Palas, Wassergraben und einer intakten Vorburg.  Jährlich findet vor der mittelalterlichen Burgkulisse der überregional bekannte Flachsmarkt statt, der größte mittelalterliche Handwerkermarkt in Deutschland. Ein wirklich sehenswertes Ensemble.

( MITI )

Mosenberg und Lieserpfad bei Manderscheid

Mosenberg und Lieserpfad bei Manderscheid
Manderscheid, 18. Oktober 2017

Die Oberburg und die Niederburg bei Manderscheid in der Vulkaneifel

Heute war ich mit Doxi bei wunderbarem Herbstwetter rund um Manderscheid in der Vulkaneifel unterwegs und ich muss sagen, viel schöner kann eine Wanderung kaum sein.

Die Tour 43 aus dem Rother Wanderfüher „Eifel“ führt zunächst aus Manderscheid hinaus und hinunter zur Heldsmühle. Dort beginnt der lange Anstieg zum Mosenberg.

Knapp unterhalb des Gipfels begegnen wir einer großen Schafherde, die von einem zutraulichen Esel bewacht wird. Zweihundert Augenpaare starren gebannt auf Doxi, aber die ist ganz entspannt,

An dieser Stelle macht die Tour zunächst einen Abstecher zum malerischen Windsbomkrater, bevor wir das letzte Stück zum Gipfel des Mosenbergs erklimmen. Dort befindet sich eine Schutzhütte mit herrlichem Panoramablick.

Unterhalb des Gipfels laufen wir an mächtigen Felswänden aus Vulkangestein vorbei – ein Zeugnis der bewegten vulkanischen Vergangenheit dieser Region.

Nun beginnt der Abstieg über Felder und durch herbstlich bunten Mischwald hinunter in die Wolfsschlucht, die von der Kleinen Kyll durchflossen wird. Am Ausgang des Tales haben wir den tiefsten Punkt der Wanderung erreicht. Ab jetzt geht es auf dem Lieserpfad oberhalb der Lieser stetig leicht aufwärts in Richtung Manderscheid.

Der schmale Weg schmiegt sich an die Steilhänge über der Lieser an und ist an einigen Stellen gesichert, weil es daneben steil und tief hinabgeht. An mehreren Punkten sind Schutzhütten errichtet, die tolle Blicke in das Liesertal gestatten.

Bevor wir nach 14 Wanderkilometern und 460 Höhenmetern wieder unseren Startpunkt in Manderscheid erreichen, wartet noch ein weiteres Highlight auf uns: Der grandiose Blick auf die zwei Burg-Ruinen von Manderscheid: Die Oberburg und die Niederburg, die in der herbstlich warmen Nachmittagssonne um die Wette strahlen.

Vor zwei Jahren wollten wir diese Tour schon einmal laufen. Damals war fürchterliches Wetter und wir sind nach einem kurzen Stopp in Manderscheid wieder abgedreht. Heute hat alles gepasst. Ein wunderbarer Tag!

( MITI )

Von Vossenack durch das Kalltal

Von Vossenack durch das Kalltal
Vossenack, 14. Oktober 2017

Blick hinunter nach Simonskall im Kalltal

Eifel statt Schwarzwald. Eigentlich wollte ich gerade zwei Wochen im südlichen Schwarzwald unterwegs sein. Doch aufgrund eines Defekts meines Wohnmobils bin ich nach nur 36 Stunden zurück im Rheinland. Das Wetter ist so schön heute, da fahren wir halt mit dem PKW in die Eifel zum Wandern.

Und zwar ins Kalltal, wo wir die 16 km lange Tour 2 aus dem Rother Wanderführer „Eifel“ von Vossenack über Simonskall zur Mestrenger Mühle laufen.

Das ist eine sehr schöne Tour entlang der Kall und durch viel Wald oberhalb des Tales, mit wunderbaren Fernblicken. Kaum zu glauben, dass in dieser Gegend kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch mehr als 60.000 deutsche und amerikanische Soldaten bei der Schlacht im Hürtgenwald starben.

( MITI )

Abendtour durch Straßburg

Abendtour durch Straßburg
Straßburg, 12. Oktober 2017

Die Ill im historischen Stadtkern

Nach meinem Besuch des Straßburger Münsters schaue ich mir den sehenswerten Stadtkern von Straßburg an. Die Stadt mit 270.000 Einwohnern ist die Hauptstadt der Region „Grand Est“ sowie Sitz der Präfektur des Départements „Bas-Rhin“.

Darüber hinaus residiert hier das Europaparlament, der Europarat, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und das Eurokorps. Daher schmückt sich Straßburg gern mit dem Titel „Hauptstadt Europas“.

Die Stadt liegt am Fluss Ill, der sich im Stadtgebiet verzweigt und früher zahlreiche Mühlen antrieb. Auf der von beiden Illarmen umflossenen Großen Insel („Grande Île“) liegt die historische Altstadt.

Die östlichen Stadtteile mit dem Hafen grenzen an den Rhein. Am gegenüberliegenden östlichen Rheinufer liegt auf deutscher Seite die Stadt Kehl.

Im Mittelalter gehörte Straßburg zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Davon zeugen noch heute die vielen Fachwerkhäuser in der Altstadt, die im Süddeutschen-Alemannischen Stil errichtet wurden, sowie die mittelalterlich klingenden deutschen Straßennamen, die auf vielen Straßenschildern unter den modernen französischen Straßennamen aufgeführt werden.

1770/71 studierte Johann Wolfgang Goethe in Straßburg. In diesen Jahren wurde die Stadt ein Anziehungspunkt für die Dichter der „Sturm und Drang“-Bewegung. In der Zeit der Französischen Revolution ließen sich viele Deutsche Republikaner in der Stadt nieder.

Um die Altstadt herum gruppieren sich Viertel, die in den verschiedenen Perioden französischer Herrschaft entstanden sind. Dort gibt es viele repräsentative Bauten im klassizistischen Stil, darunter das Theater, die Universität und die Regionalpräfektur.  Insgesamt ergibt sich so ein interessanter Stilmix, der Straßburg zu einem beliebten Ausflugsziel macht. Auch ich war bestimmt nicht zum letzten Male hier.

( MITI )

Im Garten der zwei Ufer

Im Garten der zwei Ufer
Kehl, 12. Oktober 2017

Die Brücke „Passerelle des Deux Rives“ verbindet die beiden Seiten des Parks auf deutscher und französischer Seite

Am Rheinufer zwischen Kehl und Straßburg ist es besonders schön. Hier verbindet der Garten der zwei Ufer („Jardin des deux rives“) auf beiden Seiten des Flusses die zwei Länder miteinander.

Eine architektonisch sehr ansprechende Brücke mit dem Titel „Passerelle des Deux Rives“ ermöglicht seit 2004 einen bequemen Übergang von Ufer zu Ufer.

In den Parks gibt es Wasserspiele, Skulpturengärten und auf deutscher Seite den 44 Meter hohen „Weißtannenturm“.  Dessen Aussichtsplattformen bieten einen fantastischen Blick über Kehl und hinüber nach Straßburg.

Der Turm besteht aus drei einzelnen, riesigen Stämmen, die aus einem Forst im Schwarzwald stammen und von einem filigranen Stahlnetz stabilisiert werden.

Musste ich natürlich gleich hochlaufen und ein paar Bilder schießen. Nach Westen ist im Hintergrund das Straßburger Münster zu sehen, auf der anderen Seite sieht man bei schönem Wetter die Höhen des Schwarzwaldes. Toll ist das.

( MITI )

Auf der Halde Haniel

Auf der Halde Haniel
Bottrop, 17. September 2017

Heute waren Doxi und ich rund um die Halde Haniel in Bottrop an der Grenze zu Oberhausen unterwegs. Die Halde ist ein Panorama der Route der Industriekultur und bietet eine herrliche Aussicht über das nordwestliche Ruhrgebiet. Wir folgten dabei der Tour 31 aus dem Rother-Wanderführer „Ruhrgebiet“.

Die Halde gehört mit einer Höhe von 159 Metern zu den höchsten des Ruhrgebiets. Sie wurde durch den Abraum der danebenliegenden Steinkohlezeche Prosper-Haniel in Form zweier Spiralen aufgetürmt.

Im Norden schließt sich die Halde Schöttelheide an. Der auf den Halden abgeladene Abraum stammt aus den Schichten des Karbon und enthält daher teilweise fossile Abdrücke von Pflanzen aus diesem Erdzeitalter vor 300 Millionen Jahren.

Auf unserer 13 km langen Tour stiegen wir vom Fuß der Halde über zahlreiche Serpentinen zunächst bis zu ihrer Spitze auf.

Auf dem Plateau der südlichen Spirale erhebt sich das Gipfelkreuz, das anlässlich des Besuches von Papst Johannes Paul II. am 2. Mai 1987 angefertigt wurde.

Es ist Teil eines Kreuzwegs mit 15 Stationen, der eine Verbindung zwischen menschlicher Arbeit und dem Leidensweg Christi herstellt. Der Kreuzweg wird durch einen Bergbaulehrpfad mit typischen Maschinen und Geräten aus dem Bergbau ergänzt.

Unterhalb der Haldenspitze befindet sich die Bergarena, ein Amphitheater mit 800 Plätzen. Dort finden regelmäßig Kultur- und Theaterveranstaltungen statt. Von der Bergspitze hat man einen beeindruckenden Blick hinunter in die Anlage.

Nach dem Abstieg von der Halde passierten wir zunächst das Gelände der ehemaligen Zeche Prosper-Haniel mit seinem markanten Förderturm und bogen dann in das Naturschutzgebiet Köllnischer Wald ein. Am Rande des Waldes liefen wir entlang der Halden und umrundeten diese. Im Bereich des Fernewaldes ging es ein Stück weit über feuchten Waldboten quer durch den Wald. Hier beschreibt die Tour einen Weg, den es offensichtlich nicht mehr gibt.

Am Freizeitzentrum Grafenmühle stießen wir auf zahlreiche Biker, die in der „Chopperbar“ zum Sonntagsfrühstück eingekehrt waren. Kurz darauf erreichten wir nach etwas mehr als drei Stunden wieder unseren Startpunkt. Eigentlich war die Tour nicht sehr anspruchsvoll, dennoch war ich am Ende durchaus erschöpft, denn heute ist mein fünfter Fastentag, aber egal 🙂

( MITI )