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Hatzenporter Laysteig

Blick Richtung Hatzenport
Hatzenport, 10.12.2016

Blick von der Hangkante Richtung Hatzenport

Hurra, die Farben sind in die Welt zurückgekehrt! Gestern habe ich mich noch über die Tristesse des winterlichen Einheitsgraus beschwert, doch heute ist die Sonne wieder da und taucht die Landschaft in ein malerisches Licht.

Von Brodenbach sind wir auf die andere Moselseite gewechselt und fünf Kilometer nach Westen in den malerischen Ort Hatzenport gefahren. Hier wollen wir heute dem Traumpfad „Hatzenporter Laysteig“ folgen.

Der Rundweg startet am Bahnhof von Hatzenport. Ein schmaler Pfad führt uns stetig bergauf. Auf Tuchfühlung mit den Weinstöcken geht es idyllisch weiter Richtung Osten, wobei sich fantastische Ausblicke auf das Moseltal, auf Hatzenport und auf die St. Johanniskirche am Ortsrand ergeben.

Nach wenigen Kilometern erreichen wir knapp unterhalb der Moselhöhen die markante Schutzhütte Rabenlay mit ihrer atemberaubenden Aussicht. Nun ändert sich das Landschaftsbild, da sich der Pfad vom Moseltal abwendet. Unser Blick schweift über weite Felder. In der Ferne erscheinen die Spitzen der Berge auf der anderen Moselseite.

Über die sanft gewellten Kuppen des Schromberger Thalsberges erreichen wir einen Wald mit knorrigen Krüppeleichen. Wir steigen hinab in das stille Schrumpftal und von dort wieder bergauf zu den Höhen des Maifeldes. Bald erreichen wir erneut die Hangkante und dort einen Startplatz für Gleitschirm- und Drachenflieger.

Das Wetter ist so schön, spontan entschließe ich mich, die Runde noch ein wenig zu verlängern. Bevor wir den Rückweg nach Hatzenport antreten, wandern wir auf den Moselhängen noch bis zum Ort Lasserg, um von dort durch den urwüchsigen Bischofsteinergraben zur schönen Burg Bischofstein abzusteigen.

Nach 17 Kilometern erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt. Leider steht die Sonne schon tief am Himmel, sonst würde ich am liebsten einfach noch zwei Stunden weiterwandern. Ein perfekter Tag.

( MITI )

Moselhänge im Morgennebel

Hatzenport im Nebel
Brodenbach, 10. Dezember 2016

Hatzenport im Nebel

Wir haben die Nacht in Brodenbach an der Mosel verbracht. Als ich am Morgen aufwache, liegt der Fluss voll im Nebel. Sichtweite unter 50 Meter. Doch der Dunst reicht nur bis zu halben Höhe der Moselhänge hinauf. Darüber lacht uns die Sonne vor einem blauen Himmel entgegen. Toll sieht das aus.

( MITI )

Advent, Advent, ein Riesenkerzlein brennt

Blick vom Marktplatz zur illuminierten Genovevaburg
Mayen, 8.12.2016

Blick vom Marktplatz zur illuminierten Genovevaburg

Auf Nachtspaziergang in Mayen. Die Einkaufsstraße und der Marktplatz sind schon weihnachtlich dekoriert. Überall leuchtet und glitzert es. Besonders auffällig: Der runde, 30 Meter hohe Bergfried der Genovevaburg. Er ist in der Dunkelheit wie eine überdimensionale Adventskerze illuminiert. Total romantisch sieht das aus.

( MITI )

Durch den vereisten Zauberwald

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Monreal, 7. Dezember 2016

Sieht das nicht bezaubernd aus?

Puh, die letzten Nächte hat es in der Eifel mehrmals heftig gefroren. Und wo die tief stehende Dezembersonne einzelne Wald- und Talabschnitte nicht mehr erreicht, ist der Raureif auf Wiesen und Bäumen auch tagsüber nicht getaut. So wurde es Nacht für Nacht mehr.

An manchen Stellen sieht es dadurch schon richtig winterlich aus. Besonders fasziniert hat mich ein karger Steilhang im Monrealer Wald, der mit nunmehr blattleeren und vom Frost in Weiß getauchten Krüppeleichen bewachsen ist. Wie in einem Zauberwald sieht es dort aus.

( MITI )

Mittelalterliches Monreal

Blick von der Elzbrücke Richtung Monreal
Monreal, 6. Dezember 2016

Blick von der Elzbrücke Richtung Monreal

Heute Nachmittag war ich mit Doxi in dem hübschen Städtchen Monreal im Tal der Elz unterwegs. Oberhalb des mittelalterlichen Ortskerns erheben sich die Ruinen der Löwen- und Philippsburg – eine total romantische Kulisse.

Die ältesten erhaltenen Siedlungsspuren in Monreal stammen aus vorchristlicher Zeit. Urkundlich erstmals erwähnt wird es 1193 als „Cunisberch“ (Königsberg).

Anfang des 13. Jahrhunderts weiteten die Grafen von Virneburg ihren Einflussbereich auf die kleine Siedlung aus. Der Mode der Zeit entsprechend verwendeten sie von nun an den französischen Namen „Monroial“ (= Königsberg). Später wurde daraus der heutige Name „Monreal“.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand im Ort eine bedeutende Tuchindustrie, gestützt auf die Wolle der großen Schafherden in der Eifel. Viele Fachwerk- und Bruchsteinhäuser zeugen noch heute vom einstigen Wohlstand der Monrealer Tuchmacher.

1988 wurde Monreal Ziel einer Aktion des Satiremagazins Titanic. Deren Redakteure gaben sich als Team einer Produktionsfirma aus und erklärten, auf der Suche nach einem geeigneten Drehort für eine große ZDF-Serie zu sein.

Es gelang ihnen, den Bürgermeister und weitere Amtsträger zu einer Neugestaltung des Ortes zu überreden. Dazu wurde ein ganzer Hügel gerodet, eine „störende“ Telefonzelle abgerissen und der Ausblick auf die Löwenburg durch eine Fabrikfassade verstellt. Was für ein Streich.

Im Jahr 2009 wurde Monreal dann tatsächlich zum Drehort für die deutsche Fernsehkrimiserie „Der Bulle und das Landei“. Insgesamt wurden bisher sechs Folgen der Serie in Monreal gedreht und von 2010 bis April 2016 im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt.

( MITI )

Im Kloster Bebenhausen

Kloster Bebenhausen
Bebenhausen, 4.11.2016

Kloster Bebenhausen mit Nebegebäuden von Westen gesehen

Auf dem Weg von Tübingen nach Böblingen sind wir durch ein sehr schönes Waldgebiet gefahren, den Naturpark „Schönbuch“, wie ich später herausgefunden habe.

Am Rande der Landstraße tauchte dabei ein historischer Baukomplex auf, der nach Burg oder Kirche aussah, und mich neugierig gemacht hat.

Auf dem Rückweg machen wir deshalb dort halt. Es handelt sich um den Ort Bebenhausen und das gleichnamige, perfekt restaurierte Kloster. Der Parkplatz unterhalb des Klosters ist gut gefüllt und nach unserem Besuch dort kann ich das gut verstehen.

Die ganze Anlage ist wirklich total hübsch und total mittelalterlich und noch dazu ein wunderbarer Ausgangspunkt für Wanderungen im „Schönbuch“. (siehe unten).

Das Kloster Bebenhausen wurde um 1183 von Pfalzgraf Rudolf von Tübingen am Ort einer älteren Burg als Familiengrablege gegründet. Am Ende des 13. Jahrhunderts umfasste der Konvent bereits über 60 Mönche sowie 130 Konversen.

Seine Wirtschaftskraft stieg durch zahlreiche Zuwendungen, sodass es 1301 Stadt und Burg Tübingen kaufen und für kurze Zeit innehaben konnte.

Nach der Einführung der Reformation 1535 durch Herzog Ulrich von Württemberg wurde der Konvent vertrieben.

Nach 1800 nahmen die Wirtschaftsgebäude das Oberforstamt Tübingen auf, die Konventsgebäude dienten als königliches Jagdschloss. Hier wohnten nach seiner Abdankung als König im Jahre 1918 Herzog Wilhelm von Württemberg und seine Frau.

Heute ist die gesamte Anlage nach liebevoller Restauration als Museum zugänglich und beherbergt darüber hinaus das Forstamt der Stadt Tübingen. Ein ganz tolles Ensemble, in dem man sich sofort wie im Mittelalter fühlt. Wenn plötzlich ein Mönch oder ein Ritter um die Ecke käme, man würde sich nicht wundern.

( MITI )