Glockenstadt Gescher

Glockenstadt Gescher
Gescher, 3.03.2022

Fabrikantenvilla auf der Hauptstraße vor der Kirche

Von Velen fahre ich weiter nach Gescher, der Glockenstadt des Münsterlandes. Hier gibt es keinen offiziellen Womo-Stellplatz, aber einen ruhig gelegenen Schotterplatz beim Freibad nahe der Berkel, wo Wohnmobile nicht stören.

Die Berkel ist ein 115 km langer Nebenfluss der Ijssel, die 20 km westlich von Münster entspringt und über die Städte Billerbeck, Coesfeld, Gescher, Stadtlohn und Vreden bis zur niederländischen Grenze fließt.

In den Niederlanden passiert der Fluss die Städte Eibergen, Borculo und Lochem, um bei Zutphen in die Ijssel zu münden.

Links und rechts der Gescher siedelten im heutigen Stadtgebiet von Gescher ursprünglich die germanischen Stämme der Brukterern und Chamaven.

Um das Jahr 1000 n. Chr. entstand die erste Kirche und mit ihr eine Siedlung, die über die Jahrhunderte wuchs, aber 1570 fast vollständig niederbrannte.

Prägend für die Region war im 19. und 20. Jahrhundert die Textilindustrie, die aus der in Heimarbeit zu leistenden Verarbeitung von Flachs zu Leinen hervorging. Diese Industrie ist längst weiter gezogen, doch die Villen erfolgreicher Textilfabrikanten säumen die Straßen im Zentrum der Stadt noch immer.

1790 siedelte sich in Gescher die Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock an, die bis heute besteht. Ihr verdankt Gescher seinen Ruf als „Glockenstadt“.

1980 wurde das westfälische Glockenmuseum eröffnet. Eine der wohl berühmtesten und größten Glocken aus Gescher ist die Weltjugendtagsglocke „Johannes Paul II“ im Geläut der Kölner Basilika von St. Aposteln.

( MITI )