Keine zwanzig Kilometer von Burg Anholt entfernt befindet sich Schloss Moyland mit seinem bekannten Kunst-Museum der Brüder van der Grinten, in dem u. a. zahlreiche Werke von Joseph Beuys ausgestellt sind.
Der Name des Wasserschlosses bei Bedburg-Hau im Kreis Kleve leitet sich von den niederländischen Worten „mooi land“ ab, die „schönes Land“ bedeuten. Das Schloss zählt zu den wichtigsten neugotischen Bauten in Nordrhein-Westfalen.
Das zweigeschossige Hauptgebäude aus Backstein präsentiert sich im historisierenden Tudorstil mit einem Zinnenkranz auf Kragsteinen.Die vier Geschosse des einstigen Bergfrieds an der Südost-Ecke des Hauptschlosses werden seit 2008 durch einen polygonalen Helm mit Laterne bekrönt.
An den drei übrigen Ecken des Schlosses stehen hufeisenförmige Türme mit drei Geschossen.
1696 kam das Schloss in den Besitz des damaligen brandenburgischen Kurfürsten und späteren preußischen König Friedrich I. Dieser nutzte Moyland vornehmlich als Jagdschloss. Sein Nachfolger Friedrich II. traf hier im Jahr 1740 mit dem Philosophen Voltaire zusammen.
Im Jahre 1766 kam die Anlage in den Besitz der niederländischen Familie von Steengracht und blieb es, bis die Familie die äußerst baufällige Anlage im Jahr 1990 der Stiftung „Museum Schloss Moyland“ schenkte. Der entscheidende Anstoß dafür kam von den Brüdern Franz Joseph und Hans van der Grinten, die einen Standort für ihre private Sammlung moderner Kunst suchten.
Am 24. Mai 1997 konnte das bis dahin vollständig renovierte Gebäude samt Gartenanlagen wiedereröffnet werden. Heute ist die Anlage ein beliebtes Ausflugsziel am Niederrhein. Oft schon bin ich an den Hinweisschildern an der Autobahn A57 vorbeigefahren. Jetzt war ich endlich einmal da und ich muss sagen: Ich bin total begeistert von dieser Mischung aus barocker Architektur und moderner Kunst.