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Das Schloss auf dem Siegberg

Das Schloss auf dem Siegberg
Siegen, 23. Mai 2020

Blick aus dem Park zur Ostseite des Oberen Schlosses

Zum Abschluss unseres Stadtbummels durch Siegen steigen wir hinauf auf den 307 Meter hohen Siegberg mit dem Oberen Schloss, der ehemaligen Residenz der Grafen von Nassau. Aus dem schönen Park rund um das Schloss hat man einen hervorragenden Blick auf die Stadt und die umgebenden Höhen.

Es ist wohl nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass das Schloss die zerstörerischen Luftangriffe auf Siegen am Ende des Zweiten Weltkriegs weitgehend unbeschadet überstanden hat.

Die Anlage geht auf eine mittelalterliche Höhenburg zurück, die sich anfangs in gemeinschaftlichem Besitz der Erzbischöfe von Köln und der Grafen von Nassau befand. Später ging sie vollständig in nassauischen Besitz über.

Die Errichtung der Burg wird für die Zeit um das Jahr 1200 vermutet. Im Spätmittelalter wurde die Anlage ausgebaut und stärker mit Wehrtürmen und Mauern befestigt. Seit 1670 wird die Anlage „Altes Schloss“ beziehungsweise „Oberes Schloss“ genannt,

Damit grenzte man den Besitz vom „Unteren Schloss“ in der Innenstadt von Siegen ab, das ursprünglich ein Franziskanerkloster war. Nach einer religiös-motivierten Spaltung des Hauses Nassau-Siegen wurde das Obere Schloss im 17. Jahrhundert Residenz der katholischen Linie, während die protestantische Linie im Unteren Schloss residierte.

Heute wird das Obere Schloss durch das Siegerlandmuseum genutzt, ein Museum für die regionale Geschichte. Dort sind auch einige bedeutende Werke von Peter-Paul Rubens ausgestellt. Der blumenreiche Park mit zahlreichen Skulpturen ist öffentlich zugänglich und dient der Naherholung.

Auch wir verweilen hier einen Moment unter schattigen Bäumen und genießen den weiten Ausblick in das Tal der Sieg. Dafür hat sich der Aufstieg auf jeden Fall gelohnt.

( MITI )

Stadtbummel durch Siegen

Stadtbummel durch Siegen
Siegen, 23.05.2020

Hübsch bemalte Stromkästen sieht man überall in der Stadt – hier in der Altstadt unterhalb des Oberen Schlosses

Die letzte Station auf unserer zehntägigen Womo- und Wander-Tour durch das südöstliche NRW ist Siegen nordwestlich des Dreiländerecks Nordrhein-Westfalen – Hessen – Rheinland-Pfalz. Siegen ist eine bedeutende Universitätsstadt und Geburtsstadt des berühmten Barockmalers Peter Paul Rubens, weshalb man sich gerne als „Rubensstadt“ bezeichnet.

Die Stadt liegt in einem langgestreckten und verzweigten Talkessel der oberen Sieg. Nördlich schließt sich das Sauerland an, im Nordosten das Wittgensteiner Land im Rothaargebirge, südlich der Westerwald und im Westen das Wildenburger Land.

Wir stehen mit dem Wohnmobil auf einem kleinen asphaltierten Womo-Stellplatz am Ortsrand im Grünen direkt am Flüßlein Alche. Neben uns eine beliebte Skateranlage, vor uns das gut besuchte „Café del Sol“.

Von dort sind es rund zwei Kilometer Fußweg bis zur Innenstadt, in der man die großen Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs erahnen kann:  Ende 1944 wurden 80 Prozent des Stadtgebiets bei einem schweren britischen Luftangriff unwiederbringlich zerstört.

Von den mittelalterlichen und barocken Schlössern, Festungsbauten und Bürgerhäusern, die Siegen einst zu einer prächtigen Stadt machten, ist nur ein Bruchteil erhalten geblieben. Stattdessen trifft man auf viel funktionale und teils hässliche Nachkriegsarchitektur.

Dennoch macht die Stadt einen quirligen, bunten und lebendigen Eindruck. Das liegt vielleicht auch an der vielen Kunst im öffentlichen Raum: Ob Streetart, Skulpturen oder die überall präsente liebevolle Bemalung von Strom- und Telefonkästen – die Stadt hat etwas.

( MITI )