Rund um das Storchendorf Rühstädt kann man schön wandern: entlang der Elbe und durch die Felder im Hinterland.
Wie überall in der dünn besiedelten Prignitz ist es sehr ruhig. Wir genießen das nach den vielen Tagen „on-the-road“ und begegnen bei unseren Spaziergängen Rehen, Füchsen, riesigen Langohren und ganz vielen Schmetterlingen.
Auf den Feldern weiden Kühe und Pferde, die sich über ein wenig menschlichen Kontakt freuen. Richtig entspannt ist es hier. So können wir die Tour schön ausklingen lassen.
Farbenvoller Sonnenuntergang am Abend
Blick von unserem Schlafplatz am Morgen nach dem großen Regen
Bauernhaus am Ortstrand
hübscher Bauerngarten
Die Kirche von Rühstädt mit dem kleinen Friedhof
Kirchenportal
Schloss Rühstädt, Vorderseite
Aufgang zum Schloss
Schloss Rühstädt, Gartenseite mit Mammutbaum
Säule im alten Schlosspark
Hübscher Falter
Storchensäule
Tausende von Blüten an einer blühenden Linde – und überall Bienen, die Pollen sammeln
Doxi am Elbdeich
Wildblumen auf den trocken liegenden Überflutungsflächen der Elbe
In allen fünf Nestern auf dem Bild gibt es Nachwuchs
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz am Besucherzentrum
Ort:
Rühstädt
Adresse:
Neuhausstraße 9
19322 Rühstädt
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 2.07.2020)
Zusatzinfo:
Hübscher kleiner Platz am Orstrand im Grünen. Keine Infrastruktur, aber schön leise und ruhig und direkt bei den Störchen. Morgens hört man die Hähne krähen und die Störche klappern. Nur 1.500 Meter bis zur Elbe.
Die letzten zwei Tageunserer vierwöchigen Womo-Tour durch Mecklenburg-Vorpommern verbringen wir in Rühstädt (Brandenburg). In dem kleinen Dorf an der Elbebrüten jährlich rund 20 Storchenpaare, zumeist auf vorbereiteten Nistplätzen auf Scheunendächern.
Vor vier Jahren war ich schon einmal hier, da kam ich aber genau eine Woche zu spät: Alle Störche waren bereits ausgeflogen in Richtung ihrer Winterquartiere in Afrika und Asien.
Aber diesmal passt es: Fast alle Nester sind wieder belegt und der Nachwuchs – oft zwei oder drei Jungstörche – bereits so groß wie ihre Eltern.
Teilweise haben sie sich sogar schon mehr Gewicht angefuttert als ihre Alten, weil sie den ganzen Tag im Nest verbringen und nicht auf Futtersuche gehen.
Die Alten füttern ihren Nachwuchs zwar noch fleißig, verbringen aber bereits viel Zeit mit etwas Abstand zu ihren Nestern und schauen sich das Treiben des Nachwuchses aus einigen Metern Entfernung vom Dachfirst aus an.
Die jungen Störche fliegen noch nicht, breiten aber immer wieder ihre Schwingen aus und simulieren das Fliegen. Mitunter heben sie dabei bereits für einige Zentimeter aus ihren Nestern senkrecht nach oben ab, um gleich wieder zu landen. Putzig sieht das aus.
Bald werden sie das Fliegen lernen und dann im August bereits rund zwei Wochen vor ihren Eltern zu ihrer ersten großen Reise aufbrechen. Dies und noch viel mehr erfahren wir bei einem Besuch im NABU-Informationszentrum in Rühstädt. Prädikat: Sehr empfehlenswert.
Leider kann man die Störche aus der Entfernung mit dem Handy nicht so gut fotografieren. In meiner Verzweiflung halte ich mein Fernglas vor das Handy, aber das funktioniert auch nicht so richtig. Dennoch hier meine besten Aufnahmen von den Störchen in Rühstädt 2020.
Tafeln an den Häusern informieren über den Bruterfolg in den jeweiligen Nestern
Auch auf dem alten Trafohäuschen befindet sich ein Nest
Die Jungstörche sind zwar schon so groß wie ihre Eltern, müssen aber weiterhin gefüttert werden
Eines der wenigen Wohnhäuser (und nicht Scheunen), auf denen ein Nest sitzt
Hier stolziert ein Storch bei der Nahrungssuche auf der Wiese vor unserem Stellplatz
Aufnahme mit dem Fernglas vor dem Handy
Stark vergrößerte Aufnahme, um den Storch heranzuholen
Da kommt einer angeflogen
Der Jungstorch auf dem Wasserturm simuliert schon einmal das Fliegen
Da waren sie noch da: die Störche von Rühstädt (Foto Matthias Trautsch | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz am NABU-Besucherzentrum
Ort:
Rühstädt
Adresse:
Neuhausstraße 9
19322 Rühstädt
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 8.09.2016)
Zusatzinfo:
Netter kostenloser Stellplatz am Ortsrand beim NABU-Besucherzentrum. Toll, wenn die Störche da sind. Zwei Kilometer weiter fließt die Elbe durch eine weitgehend unberührte Landschaft. Traumhaft!
Rühstädt liegt im nordwestlichen Brandenburg in der Prignitz, ca. 12 km südöstlich der Stadt Wittenberge, nahe der Havelmündung in die Elbe.
Die kleine Gemeinde mit rund 400 Einwohnern ist das storchenreichste Dorf Deutschlands. In manchen Jahren gibt es dort bis zu 40 brütende Storchenpaare. Dazu gesellen sich noch zahlreiche einzelne Störche.
Störche lieben die Gegend aufgrund der reich ausgestatteten Futterplätze in den naturbelassenen Elb- und Havelauen.
Bereits in den 1970er Jahren wurde damit begonnen, den natürlichen Storchenreichtum mit Hilfe von Nisthilfen zu unterstützen. Teilweise sind bis zu fünf Storchennester auf einem Dach zu sehen.
1996 bekam Rühstädt von der Stiftung Europäisches Naturerbe den Titel „Europäisches Storchendorf“ verliehen. Im selben Jahr nisteten 44 Storchenpaare im Ort.
Für jedes Nest wurde eine Informationstafel angebracht, die jährlich Auskunft gibt über das Eintreffen und den Abflug der jeweiligen Störche sowie die Zahl ihres Nachwuchses.
Spätestens seit dem offiziellen Titel ist in der Storchensaison zwischen April und Ende August in Rühstädt richtig was los: Pro Saison kommen 55.000 bis 65.000 Besucher wegen der Störche in den Ort. Der NABU unterhält extra ein großes Storchen-Informationszentrum.
Wir sind bei unserem Besuch in Rühstädt allerdings rund zehn Tage zu spät dran: Alle Störche sind schon ausgeflogen.
Viele Hausbesitzer haben die Storchennester auf ihren Dächern entweder abgebaut oder ausgedünnt, weil sonst auf Dauer zu viel Last auf die Dächer kommt. Denn ein Storchennest kann nach mehreren Jahren der kontinuierlichen Aufstockung bis zu einer Tonne wiegen.
Dennoch habe ich unseren Besuch in Rühstädt nicht bereut. Die Elbe ist hier noch ganz ursprünglich und still. Ein wunderbarer Ort zum Spaziergehen und zum Verweilen.
Wir laufen von Rühstädt zur Elbe
Der Titel, der Rühstadt überregional bekannt gemacht hat
Storchennest auf dem alten Wasserturm des Ortes
Storchentafel am Wasserturm: In diesem Jahr gab es im Ort 32 Nester mit 30 neugeborenen Jungstorchen
Replik eines Storchennests
Typisches Bauernhaus in Rühstadt
Weit und breit nur Elbe
Doxi testet die Wasserqualität der Elbe
Am anderen Ufer befinden sich ausgedehnte Sandbänke