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Le Havre in besserem Licht

Le Havre in besserem Licht
Le Havre (F), 23. Februar 2023

Über Nacht ist ein großes Kreuzfahrtschiff eingelaufen

Ein neuer Morgen in Le Havre beginnt ohne Regen, und bevor die aufsteigende Sonne wieder hinter Wolken verschwindet, streife ich mit Doxi noch einmal durch das Zentrum.

Tatsächlich können wir einige Motive in schönem Licht einfangen, auch solche, die ich gestern noch gar nicht entdeckt hatte, wie die Docks.

Am frühen Morgen ist wieder eine große Fähre aus England gekommen, und ein riesengroßes Kreuzfahrtschiff ist ein der Nacht eingelaufen. Immer was los, im Hafen hier.

( MITI )

Die Türen von Le Havre

Die Türen von Le Havre
Le Havre (F), 23. Februar 2023

Na, ich dachte schon, mit historischen Haustüren und Portalen, das wird nichts in Le Havre: Zu viele Nachkriegsbauten mit schmucklosen Türen.  Doch außerhalb des im Krieg zerstörten Stadtzentrums bin ich fündig geworden.

( MITI )

Abends in Le Havre

Abends in Le Havre
Le Havre (F), 22. Februar 2023

Sonnenuntergang über dem Fischereihafen bei Ebbe

Als gerade die Sonne untergehen will, hört endlich der Starkregen auf. Sofort mache ich mich mit Doxi zu einer Abendrunde durch Le Havre auf. Und mit mir haben wohl viele Hundebesitzer auf diesen Moment gewartet – die Hafenpromenade ist voll mit Vierbeinern.

Heute Morgen war Flut, jetzt ist Ebbe, und ich hätte nicht gedacht, dass der Unterschied so groß ist – bestimmt fünf oder sechs Meter. Die Fischerboote im Hafen liegen beinahe auf dem Trockenen. Und die große England-Fähre ist auch verschwunden, vermutlich käme sie bei dem niedrigen Wasserstand jetzt auch gar nicht mehr weg.

( MITI )

Le Havre im Regen

Le Havre im Regen
Le Havre (F), 22.02.2023

Das von Oscar Niemeyer errichtete Kulturzentrum, umgangssprachlich bekannt als „le volcan“

Jetzt bin ich so richtig am Wasser angekommen, in Le Havre an der Mündung der Seine – hier 5 km breit – in den Ärmelkanal. Leider ist heute ein absolut grauer und verregneter Tag, aber das gehört auf einer längeren Reise natürlich auch dazu.

Um die Deutsche Wehrmacht aus der Stadt zu vertreiben, wurde das Stadtzentrum von Le Havre im Zweiten Weltkrieg von Alliierten Bomberstaffeln in Schutt und Asche gelegt. Deshalb musste ein riesiges Areal im Herzen der Stadt nach dem Krieg neu aufgebaut werden.

Man übertrug diese Aufgabe dem Architekten Auguste Perret, der mit einem Team von 60 Architekten eine markante farbige Betonarchitektur entwickelte, die es neben Brasilia als einziges Stadtensemble des 20. Jahrhunderts auf die Liste des UNESCO-Welterbes gebracht hat.

Richtig amsprechend wirken die Bauten auf mich nicht, sondern ein wenig wie die DDR in ihren besten und tatsächlich gelungenen Wiederaufbauprojekten (z.B. in Neubrandenburg).

Aber man muss das Ganze natürlich vor dem Hintergrund seiner Zeit sehen: Die Mittel waren beschränkt, es musste schnell gehen und im Vergleich zum Überkommenen war das Neue im Hinblick auf Komfort, Geräumigkeit und Helligkeit der Wohnungen ein riesiger Fortschritt. Es wirkt nur ein wenig uniform.

Le Havre im Regen

Container-Skulptur an der Hafenpromenade

Tatsächlich war später auch einer der maßgeblichen Architekten von Brasilia an diesem Projekt beteiligt. In den 1970er Jahren wurde von Oscar Niemeyer ein Kulturzentrum errichtet, das in seiner bionischen Form an einen abgeschnittenen Vulkankegel erinnert. Bei den Einwohnern der Stadt ist es deshalb als „le volcan“ bekannt.

Weil der einzige offizielle Womo-Stellplatz von Le Havre weit außerhalb des Zentrums liegt, habe ich mir einen schönen kostenfreien Parkplatz im Hafengebiet gesucht. Keine 5 Fußminuten von der City entfernt, stehe ich direkt am Wasser.

Der Hafen von Le Havre ist der zweitgrößte in Frankreich (nach Marseille) und der fünftgrößte in Europa. Neben dem Containerumschlag spielt die Petrochemische Industrie eine wichtige Rolle. Am Rande des Hafens reihen sich kilometerweit große Ölspeicher aneinander.

Mein Blick aus dem Womo geht in den Fischerei- und Fährhafen zur „Normandie“, einem riesigen Fährschiff von Brittany Ferries, das regelmäßig die Strecke Southampton – Le Havre befährt. 160 Meter lang, 10 Stockwerke hoch und mit Platz für 600 Autos und mehr als 2000 Passagiere, macht der Pott ordentlich was her. Vor allem, wenn der Kapitän die Schiffssirene erklingen lässt – das brummt vielleicht.

( MITI )