Obstweg Leichlingen

Obstweg Leichlingen
Leichlingen, 3. Mai 2019

Jungvieh vor Obstbäumen auf dem Obstweg bei Leichlingen

Vor drei Wochen bin ich mit Doxi den wunderbaren Obstweg bei Leverkusen gelaufen. Damals blühten die Kirschen- und die Pflaumenbäume bereits in voller Pracht. Die Äpfel- und Birnenbäume hielten sich hingegen noch zurück.

Heute nun ein ganz anderes Bild, als wir den Obstweg bei Leichlingen laufen: Mittlerweile haben auch die Äpfel- und Birnenbäume geblüht. Einige wenige Blüten sind noch zu erkennen, doch das Grün der frischen Blätter dominiert bereits.

Die Tour beginnt auf den ersten Hügeln des Bergischen Landes im Ortsteil Bergerhof mit einem fantastischen Panoramablick hinunter ins Rheinland. Auf der rechten Seite erscheint im Nordwesten die Skyline von Düsseldorf mit dem Funkturm, den verschiedenen Hochhäusern und den Rheinbrücken.

In der Mitte geht der Blick in Richtung Westen zum großen Braunkohlekraftwerk Niederaußem bei Bergheim mit dem Ville-Höhenzug dahinter. Und auf der linken Seite des Blickfelds erscheint im Südwesten Leverkusen mit den Schornsteinen des großen Bayer-Chemiewerks vor der Skyline von Köln mit dem Dom, dem Colonius und weiteren Hochhäusern.

So geballt habe ich meine Heimat noch nie auf einen Blick gesehen. Schade, dass die Städte zu weit entfernt sind, um sie mit der Handykamera gut einfangen zu können.

Obstweg Leichlingen

Infotafel am Obstweg

Von unserem Startpunkt führt der Weg zunächst in Richtung Westen hinunter nach Leichlingen, dreht dann aber schnell wieder ins Bergische ab. Es geht durch Täler und über Hügel inmitten einer reizvollen und abwechslungsreichen Landschaft. Hauptattraktion sind die Streuobstwiesen mit den zahlreichen alten und neu angepflanzten Obstbäumen.

Der Weg schlängelt sich durch Wälder, vorbei an typischen bergischen Dörfern, und bietet immer wieder schöne Ausblicke ins Bergische Land. Die Anfänge des Obstanbaus in dieser Region reichen nachweislich bis in das Jahr 1192 zurück. Früher sprach man ganz selbstverständlich von der „Bergischen Obstkammer“.

Waren um das Jahr 1900 noch an die tausend Apfelsorten bekannt, beschränkt sich das heutige Marktangebot auf einige wenige Sorten. Erst jetzt beginnt man wieder zu schätzen, dass die frühere Vielfalt auch eine Bereicherung für die Sinnes- und Gaumenfreuden bedeutete. Insbesondere die alten Sorten wie Jacob Lebel, Weißes Seidenhemdchen, Kaiser Wilhelm, Rheinischer Krummstiel und andere werden wieder vermehrt angebaut, wie Infotafeln entlang des Weges verraten. Sehr interessant das alles und vor allem: wunderschön anzusehen.

( MITI )