In der Yoga-Plätzchen-Bäckerei

In der Yoga-Plätzchen-Bäckerei
Büttgen, 7. Dezember 2025

Ausgestochen mit meinen bewährten Plätzchen-Formen aus dem 3D-Drucker

Weihnachtsplätzchen backen beim Fasten – ganz ohne Probieren. „Ja, wie geht das denn?“, höre ich immer wieder. Aber wenn man einem bewährten Rezept folgt und die Zutaten streng nach Vorgabe abwiegt, ist das gar kein Problem.

Acht Bleche mit Yoga-Keksen habe ich heute gebacken, mehr als 240 Einzelstücke aus allen erdenklichen Yoga-Stellungen ausgestochen und in den Ofen geschoben. Jetzt werden sie noch schokoliert und dann geht’s ab in die Geschenktüten. Ich hoffe, sie werden meinen Yoga-Freunden munden, und nicht nur denen. Aber da bin ich eigentlich ganz zuversichtlich. Möge der Keks-Frieden mit Euch sein. Om shanti.

( MITI )

Queere Moderne 1900 bis 1950

Queere Moderne 1900 bis 1950
Düsseldorf, 6. Dezember 2025

Nils Dardel, Der sterbende Dandy, 1918

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zeigt im K20 derzeit eine Ausstellung, die den bedeutenden Beitrag queerer Künstler*innen zur Moderne thematisiert. Zusätzlich hebt die Schau Kunstrichtungen hervor, die festgeschriebene Rollenmodelle jenseits des Cis-Modells prinzipiell hinterfragen, etwa den Surrealismus.

Erzählt werden Geschichten queeren Lebens in Zeiten von Krieg und Widerstand am Beispiel von Künstlern wie Claude Cahun, Hannah Höch, Jean Cocteau, Romaine Brooks, Marlow Moss oder Richmond Barthé. Aber auch heterosexuelle Kunstschaffende kommen mit ihren Arbeiten zu Wort, beispielsweise Max Ernst oder Rene Magritte.

Dass man sich mit einer solchen Ausstellung aus vielerlei Richtungen angreifbar machen kann, dokumentiert die Museumsleitung durch die Einbeziehung eines queeren Beirats. Er hat die Ausstellungsmacher kritisch beraten, Vermittlungssituationen konzipiert und Vorschläge zum Rahmenprogramm beigetragen. Mir scheint dieser Ansatz gelungen, denn als Besucher fühlte ich mich in der Ausstellung weder homosexuell bedrängt, noch hatte ich den Eindruck, hier würde etwas künstlich zurückgehalten oder verschwiegen.

Eine echte Neuentdeckung für mich waren die Werke von Anton Prinner, der 1902 als Anna Prinner in Budapest geboren wurde. Insbesondere die Arbeiten aus seiner konstruktivistischen Phase, die Malerei mit dreidimensionalen Holz- und Metallelementen verbinden, haben mir sehr gut gefallen.

( MITI )

Roncalli’s Weihnachtspromenade

Roncalli’s Weihnachtspromenade
Düsseldorf, 5. Dezember 2025

Roncalli’s Weihnachtspromenade startet am Burgplatz beim Riesenrad

Traditionelle Weihnachtsmärkte sind mir ein Graus. Die schmalzige Weihnachtsmusik, der penetrante Geruch nach Glühwein, dazu haufenweise kitschige Weihnachtsdekobrauche ich alles nicht.

Aber was Roncalli-Direktor Bernard Paul und sein Team in Düsseldorf an der Rheinuferpromenade als romantisch weihnachtliche Flaniermeile inszeniert haben, finde ich richtig nett. 

Der selbsternannte Bewahrer des Guten und Schönen hat als Sammler historischer Raritäten einen sehenswerten Fundus zusammengetragen, der vom nostalgischen Jahrmarktwagen, über seltene Requisiten bis hin zu alten Einkaufsläden reicht.

Im Mittelpunkt der Roncalli Weihnachtspromenade: Diverse historische Zirkusfahrzeuge aus Paul’s Sammlung, die zu Food-Trucks umfunktioniert wurden, sowie eine Reihe gläserner Pavillons („Orangerien“) als Verkaufsstände, Pop-Up-Restaurants und Biertheken – alle mit Blick auf den Rhein.

Die ersten Sonnenstrahlen der vergangenen zwei Wochen haben Heike und ich gestern genutzt, um der Weihnachtspromenade einen Besuch abzustatten. Im Dunkeln mit ganz viel Lichterglanz sehen die Stände sicher noch weihnachtlicher aus, aber ich musste nach bald zehn Tagen fasten einfach mal wieder raus ans Licht. Und die Sonne an der Rheinuferpromenade hat uns so richtig gut getan … Bitte mehr davon, gerne auch ohne Weihnachtszeit.

( MITI )

Nächster Halt: Autophagie

Nächster Halt: Autophagie
Büttgen, 3. Dezember 2025

Weil beim Fasten Nährstoffe ausbleiben, ernähren sich die Zellen von zurückgebliebenem Müll in ihrem Inneren

Die erste Fastenwoche ist geschafft, Kopfschmerzen und Tagträume von gutem Essen weitgehend in den Hintergrund getreten. Der Körper hat sich aufs Fasten eingestellt.

Jetzt beginnt die Autophagie, das Verbrennen von giftigen oder unverarbeiteten Rückständen in den Milliarden Zellen des menschlichen Körpers:  Alles, was bislang verschmäht wurde, kommt nun auf den Tisch. Einfach, weil sonst nichts mehr anderes da ist. Da schnappen sich die Kraftwerke in den Zellen, was sie gerade kriegen können: den ganzen alten „unverdauten“ Müll, der sich über die Zeit angesammelt hat.

Das ist der Mechanismus, der das Heilfasten nach Aussagen von Medizinern so gesund macht. Und der den Nahrungsentzug für eine Weile wie einen Jungbrunnen wirken lässt. Für diese Entdeckung hat ein japanischer Forscher 2016 sogar den Nobelpreis erhalten. Ich hoffe, die Mühen der Entsagung lohnen sich dafür. Denn so ganz ohne Anstrengung funktioniert das konsequente Fasten leider nicht.

( MITI )

Advent, Advent, der Himmel brennt

Advent, Advent, der Himmel brennt
Büttgen, 30. November 2025

Adventskalender 2025: Die Schöne und das Biest 🙂

Wie schön, dass man sich heute so einfach und für kleines Geld seinen eigenen, ganz individuellen Adventskalender basteln lassen kann. Nur leider bekomme ich mal wieder gar nichts vom leckeren Inhalt ab. Weil ich im Advent ja regelmäßig faste. So hat mein Schatz alle Schoko-Kügelchen für sich allein. Na, macht nichts. Wir wünschen auf jeden Fall allen einen gesegneten Advent und ein fröhliches Weihnachten 2025.

Advent, Advent, der Himmel brennt

Die Engel backen Plätzchen

( MITI )

Fastenkrise überwunden

Fastenkrise überwunden
Büttgen, 29. November 2025

Zu viel Schmacko im Kopf

Die ersten Tage beim Heilfasten sind nie ganz leicht. Es braucht ein wenig, bis der Körper akzeptiert hat, dass es jetzt erst einmal keine feste Nahrung mehr gibt.

Bei mir hat das in den vergangenen Jahren eigentlich immer gut geklappt, vielleicht auch, weil ich weder Raucher noch Kaffeetrinker bin. Doch in diesem Jahr hat mich die Umstellung erst einmal richtig schön lahmgelegt: Anhaltende Kopfschmerzen, Übelkeit im Magen, schlechte Gedanken im Kopf und der Körper total fröstelig. Vielleicht, weil es zu viel Schmacko gab, in letzter Zeit.

Eigentlich wollte ich ganz normal weiter studieren und wie gewohnt Yoga praktizieren, doch dafür ging es mir einfach zu schlecht. Das habe ich wirklich selten im Leben. Doch nun, nach rund 60 Stunden, ist die Fastenkrise vorüber: Keine Schmerzen mehr, kein Unwohlsein, und auch kein Hunger oder Verlangen nach Essen.

In unseren Genen steckt es eben noch drin, die Erfahrung von hunderttausenden von Jahren, in denen der Tisch nicht immer reich gedeckt war. Damit kommt unsere Biologie gut zurecht, sobald sie sich einmal darauf eingestellt hat. Ich hatte schon ein wenig Sorge, aber am vierten Tag des Fastens fühle ich mich wieder richtig gut. Gott sei Dank.

( MITI )