In Wasserburg am Inn

In Wasserburg am Inn
Wasserburg am Inn, 10.10.2018

Blick von der Inn-Brücke auf die Altstadt von Wasserburg

Viele Menschen haben ja irgendwo im Hinterkopf einen ganz persönlichen Sehnsuchtsort, der mit starken Emotionen verbunden sind. Für mich ist Wasserburg am Inn ein solcher Ort. Vor vielen Jahren habe ich eine Dokumentation über den Inn und die Städte an seinen Ufern gesehen. Und weil Wasserburg damals so ganz besonders romantisch auf mich wirkte, hat mich das irgendwie zum Träumen gebracht.

Jetzt habe ich Wasserburg endlich einmal besucht – und ich bin nicht enttäuscht worden. Am Morgen lag noch eine dicke Nebeldecke über der Stadt und ließ alles grau erscheinen. Aber am Mittag kam die Sonne heraus und brachte die vielen farbig angestrichenen Häuser so richtig zum Strahlen.

Die Altstadt von Wasserburg liegt auf einer fast vollständig vom Inn umflossenen Halbinsel, die nur über eine schmale Landzunge erreichbar ist. Vom gegenüberliegenden Steilufer, der Innleiten, überblickt man aus 70 Meter Höhe die gesamte Altstadt mit ihrer bis ins Mittelalter zurückreichenden Bausubstanz.

Schon zur Römerzeit bildete der Inn eine wichtige politische und kulturelle Grenze. Im frühen Mittelalter entstand eine erste Burg oberhalb des Flusses. Durch den Salzhandel, die Innschifffahrt und die damit verbundenen Einnahmen gelangte die Siedlung am Fuße der Burg zu Wohlstand.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erhielt Wasserburg Stadtrechte. Zu deren Absicherung errichtete man eine Ringmauer mit Graben. Die strategisch günstige Lage sorgte dafür, dass die Stadt auch in den kriegerischen Wirren des Mittelalters nicht erobert oder zerstört wurde.

Die Halbinsel ist im Lauf der Jahrhunderte stetig nach Norden und Osten gewachsen, während der Inn das gegenüberliegende Steilufer abgetragen hat. Dieser Prozess kam erst mit der Befestigung der Ufer im Rahmen des Kraftwerksbaus am Inn in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Stillstand.

In der warmen Mittagssonne strahlen die vielen belebten Plätze und Cafés zwischen den bunten Häusern ein fast mediterranes Flair aus. Es herrscht ein geschäftiges Treiben. Wie schön das hier ist. Ich bin ganz begeistert.

( MITI )