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Im Hainich

Im Hainich
Eisenach, 11.05.2018

Auf dem Baumgipfel-Pfad im Hainich (Foto J.-H. Janßen | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Tag
1
Unsere erste Station in Thüringen ist der Nationalpark Hainic,. die größte nutzungsfreie Waldfläche in Deutschland. Der Hainich ist ein bewaldeter Höhenrücken westlich des Thüringer Beckens. Er befindet sich etwa in der Mitte Deutschlands im Dreieck der Städte Eisenach, Mühlhausen und Bad Langensalza.

Mit einer Gesamtfläche von etwa 16.000 Hektar ist der Hainich das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands. Zentrale Bereiche des Nationalparks Hainich wurden von der UNESCO 2011 zum Weltnaturerbe erklärt.

Wir steuern das Nationalparkzentrum an der Thiemsburg an. Dort befindet sich der weltweit in seiner Art einzigartige Baumkronenpfad Hainich. Leider ist dort heute so viel los, dass ich auf einen Besuch verzichte. Stattdessen wandere ich mit Doxi drei Stunden durch den Hainich und die angrenzenden Freiflächen bis zum Gänsekropf, einem idyllisch gelegenen Hügel, an dem früher ein Forsthaus existierte.

Der Waldboden dort ist zurzeit mit blühendem Bärlauch übersät, der intensiv nach mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch duftet. So weit der Blick reicht, überall Bärlauch. Ein toller Anblick.

( MITI )

Bezauberndes Bad Langensalza

Bezauberndes Bad Langensalza
Bad Langensalza, 11.05.2018

Straße in Bad Langensalza

Tag
1
Eine große positive Überraschung auf dieser Tour ist Bad Langensalza am Ostrand des Hainich. Die Stadt war mir bislang kein Begriff, doch nach meinem Besuch dort bin ich ein echter Fan!

Die Kurstadt im Unstrut-Hainich-Kreis gehört zu den historisch bedeutendsten Städten im Thüringer Becken. Nach Erfurt und Mühlhausen verfügt sie über die drittgrößte Altstadt in Thüringen mit einer reichhaltigen historischen Bausubstanz, die seit der Wiedervereinigung zu einem großen Teil restauriert wurde.

Durch die Nähe zum Hainich war Bad Langensalza im Mittelalter sehr wohlhabend. Davon zeugen große Kirchen und eine mächtige Stadtmauer mit zahlreichen Türmen.  Viele historische Gebäude wurden aus Langensalzaer Travertin errichtet, der direkt im Südwesten der Altstadt abgebaut wurde.

Später wurden in der Stadt Heilquellen erschlossen, die bis heute dem Kurbetrieb dienen. Damit einher ging die Anlage mehrerer Parks, wie Rosengarten, Aboretum, Magnoliengarten und Japanischer Garten.

Ich stehe mit dem Wohnmobil am Rande der Friederiken Therme, in der ich am Abend in die Sauna gehe. Bad Langensalza tut gut. Hier war ich bestimmt nicht zum letzten Mal.

( MITI )

So ein süßes Arboretum

So ein süßes Arboretum
Bad Langensalza, 11. Mai 2018

Lila Puscheln

Tag
1
Am frühen Abend besuche ich das Arboretum von Bad Langensalza. In dem großen Garten wachsen zahlreiche einheimische und exotische Gehölze. Hier die schönsten Bilder.

( MITI )

Bei meinen lieben Verwandten in Erfurt

Bei meinen lieben Verwandten in Erfurt
Erfurt, 13. Mai 2018

Blick hinauf zum Dom (links) und der St. Serveri Kirche (rechts)

Tag
2
Von Bad Langensalza bin ich nach Erfurt weitergefahren, wo mich meine Verwandten väterlicherseits bereits erwarten. Mit ihnen verbringe ich ein schönes Wochenende in der thüringischen Landeshauptstadt. Wir erzählen viel, gehen spazieren und genießen das schöne Wetter in ihrer Gartenlaube. Ich werde mit köstlichem Spargel verwöhnt und Doxi mit ganz vielen Leckerchen.

Zwischendurch setzte ich mich auf mein Fahrrad und drehe eine große Runde durch die Stadt. Ich versuche, alle populären Sehenswürdigkeiten anzusteuern, den Dom, die Krämerbrücke, den Anger, die Zitadelle Petersberg und noch vieles mehr.

Da Erfurt im Zweiten Weltkrieg nur wenig zerstört wurde und nach der Wiedervereinigung viele Bundesmittel in die Stadt geflossen sind, herrscht an schönen und liebevoll wieder hergerichteten historischen Bauten kein Mangel.

Kein Wunder, dass die Stadt viele Touristen anzieht, denn es ist wirklich schön hier. Und die von mir sehr geschätzte Häkel-Guerilla war auch schon da, wo ich an verschiedenen Stellen in der Stadt beobachten kann.

Ich bekomme fast ein wenig Heimatgefühle, da mich meine Besuche hier zu DDR-Zeiten immer sehr beeindruckt und als Kind bzw. Jugendlicher auch in gewisser Weise geprägt haben. Schön ist das, mal wieder bei meinen Leuten zu sein, noch dazu bei diesem herrlichen Wetter. Schade, dass mein Vater nicht mehr erleben kann, wie schön seine alte Heimatstadt wieder geworden ist.

( MITI )

Am Schlosspark in Gotha

Am Schlosspark in Gotha
Gotha, 14.05.2018

Blick vom Schlosspark auf die Orangerie

Tag
4
Mit Erfurt habe ich die östlichste Station meiner aktuellen Womo-Tour erreicht. Jetzt arbeite ich mich langsam wieder nach Westen vor. Die nächste Station ist Gotha, rund 30 Kilometer westlich von Erfurt.

Die fünftgrößte Stadt des Freistaats Thüringen befindet sich im Westthüringer Berg- und Hügelland am Übergang zwischen dem Thüringer Becken und dem Einzugsgebiet des Thüringer Waldes. Sie war von 1640 bis 1825 Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg und ab 1826 Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha.

Das herzogliche barocke Schloss Friedenstein dominiert bis heute das Stadtbild. Es ist der größte frühbarocke Feudalbau in Deutschland und verfügt über den ältesten Englischen Garten auf dem europäischen Kontinent. Am Schlosspark befinden sich das Winterpalais, das Prinzenpalais sowie das Herzogliche Museum.

In Gotha wurde im Jahre 1820 mit der Gothaer Versicherung auf Gegenseitigkeit das deutsche Versicherungswesen begründet. Und hier gründete sich 1875 die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands, die heutige SPD. Ich befinde mich also an einem geschichtsträchtigen Ort.

Am Vormittag drehe ich mit Doxi bei prächtigem Wetter eine große Runde durch die Stadt. Wir laufen zunächst zum Schloss und von dort mit prächtigem Blick auf die Stadt und die sogenannte „Wasserkunst“ hinunter in die Altstadt zum Markt mit dem Alten Rathaus.

Über den alten Markt verlief die bedeutende mittelalterliche Handelsstraße Via Regia. Sie kreuzte in Gotha mit einer wichtigen Verbindung von Mühlhausen über Bad Langensalza nach Oberhof als Übergang über den Thüringer Wald. So wurde Gotha bereits frühzeitig zu einem wichtigen Marktplatz und Etappenstation auf diesen Handelswegen.

Wir schauen uns die zahlreichen gut erhaltenen Kauf- und Patrizierhäusern in der Altstadt an und laufen dann zur Orangerie mit ihrem schönen Park und den sich daran anschließenden englischen Landschaftsgarten. Eigentlich wollte ich heute noch weiter nach Mühlhausen fahren, aber es gefällt mir wirklich ausnehmend gut hier. Ich glaube, wir bleiben noch etwas in Gotha.

( MITI )

Über den Hundsrücken zum Bürgerturm

Über den Hundsrücken zum Bürgerturm
Gotha, 14. Mai 2018

Der 35 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Galberg

Tag
4
Nachdem wir den heißen Nachmittag in Gotha ausgesessen haben, starten wir nach 18:00 zu einer Abendrunde in Richtung des Galbergs nordwestlich von Gotha. Dort steht der 2009 errichtete Bürgerturm, ein 35 Meter hoher stählerner Aussichtsturm mit weitem Blick auf Gotha und in das Thüringer Land.

Wir laufen zunächst rund zwei Kilometer durch Gotha bis zum Ortsrand und dann stetig bergauf durch Buchenwald zum Galberg.

Bald passieren wir das beliebte Ausflugslokal „Berggarten“, dessen Biergarten an diesem lauen Frühlingsabend gut gefüllt ist. Und dann taucht auch schon der Bürgerturm auf einer Lichtung im Wald auf.

Ich leine Doxi unten am Turm an und steige die 158 Stufen der Wendeltreppe zur Spitze auf. Jede Stufe tragen die Namen ihrer Spender.

Oben erwartet mich ein fantastischer Rundblick. Die Aussicht reicht im Norden weit über das Thüringer Becken hinaus. Im Süden kann ich am Horizont den Kamm des Thüringer Waldes erkennen. Dieser Aufstieg hat sich auf jeden Fall gelohnt.

( MITI )