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Wanderpause nah am Himmel

Wanderpause nah am Himmel
Kahler Asten/Winterberg, 20.05.2020

Doxi stärkt sich aus der Quelle der Lenne, dreihundert Meter vom Gipfel des Kahlen Asten entfernt

Tag
6
Seit sechs Tagen sind wir mit dem Wohnmobil im Südosten von NRW unterwegs und dabei bereits deutlich mehr als 100 km gewandert. Deshalb haben wir uns heute mal einen Tag Wanderpause gegönnt – auf dem Kahlen Asten bei Winterberg, dem Dach des Sauerlands.

Wir stehen ganz oben auf dem höchsten Gipfel von NRW direkt neben dem berühmten Astenturm und genießen vom Wohnmobil aus wunderbare Fernblicke über die umliegenden Gipfel des Sauerlands. Zwischendurch drehen wir eine kleine Runde durch das Heide-Naturschutzgebiet oben auf dem Gipfel und suchen die Quelle der Lenne auf. Einfach mal nicht so viel laufen – das tut zur Abwechslung richtig gut.

( MITI )

Finnentrop – Heggen – Ahauser Stausee

Finnentrop – Heggen – Ahauser Stausee
Finnentrop, 19.05.2020

Am Ahauser Stausee – hier wird die Bigge wenige Kilometer hinter dem Biggesee erneut gestaut

Tag
5
Heute mal wieder eine recht lange Wanderung: Von unserem Stellplatz am Lennepark in Fintrop wandern wir bis zum Ahauser Stausee kurz vor Attendorn und wieder zurück – insgesamt 23 km bei mehr als 500 Höhenmetern. Fast sieben Stunden sind wir dafür unterwegs.

Finnentrop liegt an der Nordspitze des Kreises Olpe zwischen den Gebirgszügen des Ebbegebirges im Südwesten und der Homert im Nordosten. Im Ort mündet die Bigge in die Lenne.

Wir stehen auf dem kleinen Womo-Stellplatz am frisch errichteten Lennepark direkt am Fluss. Wasser und Strom sind kostenlos, aber dafür rauscht direkt hinter uns der Verkehr auf der viel befahrenen Bundesstraße 236 vorbei – eine sehr spezielle Erfahrung.

Eigentlich wollten wir deshalb nur eine Nacht bleiben, doch nach unserer langen Wanderung sind wir beide zu erschöpft, um noch weiter zu fahren und woanders einen Stellplatz zu suchen. Also basteln wir uns Ohrstöpsel und hoffen, dadurch nicht wieder um 5:00 vom anschwellenden Morgenverkehr geweckt zu werden.

( MITI )

Plettenberg um die Hohe Molmert

Plettenberg um die Hohe Molmert
Plettenberg, 18.05.2020

Die Lenne in Plettenberg

Tag
4
Ausgehend vom Freizeitbad AquaMagis an der Lenne in Plettenberg sind wir heute eine äußerst waldreiche Wanderung im Ebbegebirge gelaufen, die uns an den Rand des Hohen Molmerts geführt hat.

Wir laufen zunächst ein Stück an der Lenne entlang und unterqueren dabei die Fischbauchrücke, eine prächtige alte Eisenbahnbrücke aus dem 19. Jahrhundert. Dahinter passieren wir ein großes Wehr der Lenne, das über eine malerische Fischtreppe verfügt.

Kurz darauf erreichen wir den Plettenberger Wald und beginnen unseren steilen Aufstieg zum Jauberg. Die Sonne ist stark heute und so kommen wir beim Aufstieg ordentlich ins Schwitzen.

Hinter dem Jauberg geht es zunächst wieder steil bergab nach Jeutmecke, wo wir einen aufgelassenen Steinbruch erreichen. Hier wird uns ganz plastisch vor Augen geführt, wie stark sich das Grundgebirge aufgefaltet und gebogen hat.

Weiter geht es durch dichten Kiefernwald bis zur Hohen Molmert, dem höchsten Punkt unserer Wanderung. Am Rande des Gipfels liegt ein alter Bauernhof mit umliegenden Wiesen. Erstmals können wir dadurch Fernblicke in die Landschaft genießen. Nun erkennen wir erst richtig, wie hoch wir bereits aufgestiegen sind.

Dahinter beginnt unser langer Abstieg zurück nach Plettenberg vorbei am Dornberg und am Strickhagen. Die letzten Kilometer laufen wir am schönen Bach Bommecke entlang durch das Bommecketal. Doxi genießt es, immer wieder ihre Beine im kristallklaren Wasser zu kühlen und aus dem Bach zu trinken.

Als wir nach fünf Stunden wieder an unserem Womo-Stellplatz eintreffen, sind wir ordentlich erschöpft von den zahlreichen Höhenmetern der Tour und der prallen Sonne. Aber es war eine interessante Wanderung mit einem deutlich anderen Charakter als die in den vergangenen Tagen.

( MITI )

Auf der Burg Altena

Auf der Burg Altena
Altena, 17. Mai 2020

Blick hinauf zur Burg Altena

Tag
3
Am Ende unserer Höhenwanderung rund um Altena laufen wir vom Ortszentrum hinauf zur Burg Altena. Das Wahrzeichen der Stadt thront auf einem Bergsporn des Klusenberges oberhalb der Lenne. Dort wurde im unteren Burghof 1914 die erste ständige Jugendherberge der Welt eingerichtet. Die Originalräume sind heute ein Museum.

Die Geschichte der Burg reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Um 1108 sollen die späteren Grafen von Berg von Kaiser Heinrich V. Land im märkischen Sauerland erhalten haben. Auf dem Berg Wulfseck bauten sie eine Burg, die sie anfangs Wulfeshagen, später Altena nannten.

Nach einer wechselvollen Geschichte war die Burg im 19. Jahrhundert nur noch eine Ruine und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts auf Betreiben eines Burgvereins wieder hergerichtet.

Heute befindet sich die Burg im Besitz des Märkischen Kreises und ist eine der Attraktionen des Sauerlands, die Menschen von nah und fern anzieht. Im Rahmen des Förderprojekts „Regionale 2013“ wurde sogar ein Aufzug errichtet, der 60 Meter senkrecht durch den Fels hinauf zum Burghof führt.

Wir lassen es uns dennoch nicht nehmen, zu Fuß zur Burg hinauf zu laufen, um dabei den Ausblick hinunter zur Lenne und einigen prächtigen Gründerzeitbauten im Zentrum von Altena zu genießen. Ganz bezaubernd sieht das aus.

( MITI )

Höhenweg rund um Altena

Höhenweg rund um Altena
Altena, 17.05.2020

Blick hinunter auf das Zentrum von Altena an der Lenne

Tag
3
Am Morgen haben wir unseren schönen Stellplatz in Hemer verlassen und sind nach Altena weiter gefahren. Wir sind angenehm überrascht, als wir dort am Wohnmobil-Stellplatz an der Sauerland-Halle eintreffen. Unmittelbar vor uns liegt die Lenneschleife, hinter uns der Einstieg in den schönen Höhenweg rund um Altenau.

Und so machen wir uns gleich auf zu einer fünfstündigen Wanderung, die uns wunderbare Fernblicke bis zum Südrand des Ruhrgebiets in rund 40 Kilometern Entfernung bieten wird.

Zunächst geht es auf bequemen Waldwegen steil hinauf auf die Spitze des Bergs Pragpaul, der von einem riesigen Mobilfunkmast überragt wird.

Weiter laufen wir durch ausgedehnte Pferdewiesen zu den Höhen des Wixbergs mit fantastischen Fernsichten nahezu in alle Richtungen.

Am Flugplatz Altena-Hegscheid beginnt schließlich unser Abstieg zurück nach Altena, wobei wir ein Stück entlang der alten Landwehr laufen. Der rund 1,5 Meter tiefe Graben ist auch nach mehreren Jahrhunderten immer noch deutlich in der Landschaft zu erkennen.

Nach knapp 17 Wanderkilometern erreichen wir schließlich wieder unser Wohnmobil, ein wenig erschöpft von den langen Passagen in der prallen Sonne, aber auch begeistert von der abwechslungsreichen Tour und den tollen Fernblicken.

( MITI )

Im Felsenmeer Hemer

Im Felsenmeer Hemer
Hemer, 16. Mai 2020

Panoramasteige auf zwei Ebenen im Felsenmeer

Tag
2
Von unserem Stellplatz in Hemer laufen wir am Abend zum Felsenmeer, ein bundesweit einmaliges bewaldetes Geotop mit stark zerklüftetem Untergrund und zahlreichen markanten Felsformationen.

Das Felsenmeer hat seinen Ursprung im Erdzeitalter des Tertiär.  Es umfasst ca. 35 ha bei einer Länge von 600 Meter und 200 Meter Breite. Im Nordwesten erstreckt sich das „große Felsenmeer“, im Süden das „kleine Felsenmeer“ und im Südosten das sogenannte „Paradies“.

Das Geotop besteht aus Riffkalkstein aus dem mittleren Devon, der vor rund 380 Millionen Jahren in einem tropischen Flachmeer entstand. Heute ziehen sich diese devonischen Riffkalke am Südrand des Ruhrgebietes von Wuppertal über Hagen und Iserlohn bis ins Hönnetal.

Vor 20 bis 30 Millionen Jahren entstand unter warm-feuchten Klimabedingungen durch die teilweise Lösung des Kalksteins an der Erdoberfläche eine bizarre Kegelkarstlandschaft mit schroffen Felsen, die durch tiefe Schlotten voneinander getrennt sind.

In den so entstandenen Höhlen wurde schon ab dem 8. Jahrhundert n. Chr. Eisenerz abgebaut. Im Felsenmeer konnte der derzeit älteste Abbau von Eisenstein in Westfalen nachgewiesen werden.

Eine Sage erzählt, dass sich in grauer Vorzeit Zwerge unter dem König Alberich in diesem Gebiet niedergelassen hatten, um dort nach Gold, Silber und Edelsteinen zu schürfen. Als die benachbarten Riesen von diesem Reichtum erfuhren, machten sie sich auf, die Felsenburg der Zwerge zu plündern.

Die Zwerge konnten sich jedoch in den hintersten unterirdischen Gängen ihrer Felsenburg verstecken. Dann sprach Alberich einen Zauberspruch, woraufhin die Decke der Felsenhalle auf die Riesen stürzte. Seitdem befindet sich an dieser Stelle das Felsenmeer.

( MITI )