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Durch den vereisten Zauberwald

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Monreal, 7. Dezember 2016

Sieht das nicht bezaubernd aus?

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Puh, die letzten Nächte hat es in der Eifel mehrmals heftig gefroren. Und wo die tief stehende Dezembersonne einzelne Wald- und Talabschnitte nicht mehr erreicht, ist der Raureif auf Wiesen und Bäumen auch tagsüber nicht getaut. So wurde es Nacht für Nacht mehr.

An manchen Stellen sieht es dadurch schon richtig winterlich aus. Besonders fasziniert hat mich ein karger Steilhang im Monrealer Wald, der mit nunmehr blattleeren und vom Frost in Weiß getauchten Krüppeleichen bewachsen ist. Wie in einem Zauberwald sieht es dort aus.

( MITI )

Traumpfad Monrealer Ritterschlag

In Monreal am Ufer der Elz
Monreal, 7.12.2016

In Monreal am Ufer der Elz

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ir sind weiterhin in der Region um Mayen unterwegs. Heute bin ich mit Doxi den Traumpfad „Monrealer Ritterschlag“ gewandert, der im Jahre 2011 mit dem prestigeträchtigen Titel „Deutschlands schönster Wanderweg“ ausgezeichnet wurde.

Die rund 14 Kilometer lange Strecke beginnt im idyllischen Ort Monreal an der Elz und führt über schöne Waldschluchten- und Bergrückenpfade mit zahlreichen Eifelpanoramen und wunderbaren Blicken in die Bachtäler von Elz und Thürelz.

Am Ende der Wanderung warten dann noch die romantischen Burgruinen der Philipps- und der Löwenburg oberhalb von Monreal.

Einige Abschnitte der Tour auf engen und steinigen Pfaden waren aufgrund des nassen, gefrorenen Bodens heute nicht ganz einfach zu laufen.

Aber dafür changierte die Landschaft immer wieder ganz malerisch zwischen gefrorenem Weiß und feuchtsattem Grün. Und die Streckenführung ist wirklich super! Eine ganz tolle Tour, die wir in rund vier Stunden bewältigt haben.

( MITI )

Im Mayener Grubenfeld

Blick in einen der Basaltsteinbrüche
Mayen, 7.12.2016

Blick in einen der Basaltsteinbrüche

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Heute habe ich mit Doxi eines der ältesten Bergwerke nördlich der Alpen besucht, das Mayener Grubenfeld am nordöstlichen Rand der Stadt Mayen.

Schon seit der Jungsteinzeit wurde hier das poröse Basaltgestein abgebaut, das bei einem Vulkanausbruch vor rund 12.000 Jahren entstanden ist.

Genutzt wurde der Basalt vor allem zur Herstellung von Reib- und Mühlsteinen, sowie als Baustoff (Pflastersteine, Schotter) und für bildhauerische Tätigkeiten.

Früher wurden Grabsteine im Rheinland fast ausschließlich aus diesem Material gefertigt. Auch die Mühlen in meinem Heimatdorf Büttgen wurden über mehrere Jahrhunderte mit Mühlsteinen aus dem Basalt dieses Grubenfeldes betrieben.

Für die Erschließung des Basalts wurden zahlreiche offene Steinbrüche, aber auch fast 500 Schächte und untertägige Stollen angelegt. Nach dem Ende des untertägigen Abbaus ab etwa 1840 nutzten örtliche Brauereien die entstandenen Stollen als Felsenkeller für die Lagerung von Bier, weshalb sich in der Region zahlreiche Brauereien ansiedelten.

Nachdem auch die übertägigen Steinbrüche in den 1970er-Jahren ihren Betrieb eingestellt haben, hat die Natur das Gelände zurückerobert. Dadurch bietet das Grubenfeld zahlreichen bedrohten Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum, etwa als Überwinterungsquartier für Fledermäuse.

Ich finde es total faszinierend, dass hier seit fast 7.000 Jahren Steine abgebaut werden. Schon lange vor den Römern haben die Menschen mit diesen Steinen ihr Getreide gemahlen. Einige alte Krananlagen und verrostete Schienenstränge auf dem Gelände zeugen davon, dass sich diese Nutzung bis in die Neuzeit fortgesetzt hat.

( MITI )

Kunst aus Basalt

Kunst aus Basalt
Mayen, 7. Dezember 2016

Plastiken im ehemaligen Steinbruch

Tag
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Am Rande des Mayener Grubenfeldes sind zahlreiche bildhauerische Werke aus Basalt im Skulpturenpark Lapidea ausgestellt.

Zwischen 1985 und 2006 veranstaltete der Verein „Förderkreis Natursteine Mayen“ alle drei Jahre ein mehrwöchiges Symposion für Steinmetze und Steinbildhauer aus aller Welt.

Teilnehmer waren unter anderem die zeitgenössischen Künstler Thomas Resetarits, Wilfried Behre, Jinmo Kang, Susanne Specht, Heike Schaefer, Peter Rübsam, Elisabeth Juan, Yoshimi Hashimoto, Colin Foster, Jon Barlow Hudson, Luciano Massari, Peter Roller, Georg Miks, Tanja Preminger und Bernd Bodechtel.

Ein Teil der seinerzeit entstandenen Werke wurden mittlerweile verkauft oder an anderer Stelle in Mayen ausgestellt. Viele Werke sind jedoch nach wie vor hier zu sehen.

Eine beeindruckende Sammlung vor der grandiosen Kulisse des von der Natur überwucherten Grubenfeldes. Hier einige der Werke, die mir besonders gefallen haben.

( MITI )

Mittelalterliches Monreal

Blick von der Elzbrücke Richtung Monreal
Monreal, 6. Dezember 2016

Blick von der Elzbrücke Richtung Monreal

Tag
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Heute Nachmittag war ich mit Doxi in dem hübschen Städtchen Monreal im Tal der Elz unterwegs. Oberhalb des mittelalterlichen Ortskerns erheben sich die Ruinen der Löwen- und Philippsburg – eine total romantische Kulisse.

Die ältesten erhaltenen Siedlungsspuren in Monreal stammen aus vorchristlicher Zeit. Urkundlich erstmals erwähnt wird es 1193 als „Cunisberch“ (Königsberg).

Anfang des 13. Jahrhunderts weiteten die Grafen von Virneburg ihren Einflussbereich auf die kleine Siedlung aus. Der Mode der Zeit entsprechend verwendeten sie von nun an den französischen Namen „Monroial“ (= Königsberg). Später wurde daraus der heutige Name „Monreal“.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand im Ort eine bedeutende Tuchindustrie, gestützt auf die Wolle der großen Schafherden in der Eifel. Viele Fachwerk- und Bruchsteinhäuser zeugen noch heute vom einstigen Wohlstand der Monrealer Tuchmacher.

1988 wurde Monreal Ziel einer Aktion des Satiremagazins Titanic. Deren Redakteure gaben sich als Team einer Produktionsfirma aus und erklärten, auf der Suche nach einem geeigneten Drehort für eine große ZDF-Serie zu sein.

Es gelang ihnen, den Bürgermeister und weitere Amtsträger zu einer Neugestaltung des Ortes zu überreden. Dazu wurde ein ganzer Hügel gerodet, eine „störende“ Telefonzelle abgerissen und der Ausblick auf die Löwenburg durch eine Fabrikfassade verstellt. Was für ein Streich.

Im Jahr 2009 wurde Monreal dann tatsächlich zum Drehort für die deutsche Fernsehkrimiserie „Der Bulle und das Landei“. Insgesamt wurden bisher sechs Folgen der Serie in Monreal gedreht und von 2010 bis April 2016 im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt.

( MITI )

Mittags in Mayen

Blick von der Genovevaburg auf den Marktplatz von Mayen
Mayen, 6.12.2016

Blick von der Genovevaburg auf den Marktplatz von Mayen

Tag
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Wir sind unterwegs zwischen Vulkaneifel und Mosel. Heute stehen wir auf dem kostenlosen Womo-Stellplatz am alten Viehmarkt in Mayen. Die Stadt liegt am Übergang zwischen dem Neuwieder Becken und der Geländestufe der Eifel und schmückt sich deshalb mit dem Titel „Mayen, das Tor zur Eifel“.

Die Siedlung existiert bereits seit der Römerzeit und lag seinerzeit an der bedeutenden Römerstraße von Trier nach Andernach.

Vom Ende des 3. Jahrhunderts bis ins Mittelalter waren hier zahlreiche Töpfereien angesiedelt. Deren Produkte fanden in ganz Mitteleuropa Verbreitung und verhalfen der Region zu einem gewissen Wohlstand.

Mayen wurde 1041 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt am 29. Mai 1291 die Stadtrechte. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die zu Kurtrier gehörende Stadt besetzt und stark zerstört, aber später wiederaufgebaut.

Schlimmer waren jedoch die Verwüstungen im Zweiten Weltkrieg. Bei Luftangriffen im Dezember 1944 und Januar 1945 wurde die Stadt zu 90 Prozent zerstört. Erst durch eine besondere Abstimmung unter den Bürgern wurde der Wiederaufbau beschlossen.

Den Mittelpunkt der Stadt bildet der Marktplatz mit dem alten Rathaus von 1717 und der Genovevaburg aus dem 13. Jahrhundert. Heute ist in der Burg das Eifelmuseum mit dem Deutschen Schieferbergwerk untergebracht. Hier gibt es eine Menge Interessantes über die Eifel zu entdecken.

( MITI )