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KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Kirchenfenster in der Gedenkstätte mit Häftlingsnummer und rotem Winkel
Flossenbürg, 3. August 2016

Kirchenfenster in der Gedenkstätte mit Häftlingsnummer und dem roten Winkel für politische Gefangene

Tag
3
Nach der schönen Wanderung durch das Waldnaabtal hat mich ein Hinweisschild auf der Autobahn zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg geführt.

Es ist lange her, dass ich das KZ Dachau bei München und später Buchenwald bei Erfurt besucht habe. Doch der Schrecken über das Elend und die Menschenverachtung der Nazis ist mir noch präsent.

Ich bin deshalb anfangs ein wenig überrascht, denn Flossenbürg wirkt auf den ersten Blick so harmlos: Die Kommandantur der SS am Lagereingang erinnert an ein schmuckes Verwaltungsgebäude aus den 1930er Jahren

Von den ehemaligen Häftlingsbaracken stehen nur noch weiß gestrichene Fundamente und der Steinbruch am Ende des Lagers, in dem Tausende zu Tode kamen, wirkt fast parkartig.

Außerdem reicht die heutige Wohnbebauung unmittelbar an das Lagergelände heran und ist von diesem nicht durch Bauelemente getrennt.

Doch die Dauerausstellung im ehemaligen Waschhaus des Lagers hat es in sich. Hier wird der ganze Horror der Nazi-Diktatur lebendig: Flossenbürg war von Anfang an als ein Konzentrationslager zur Ausbeutung von Zwangsarbeitern, als ein Lager zur „Vernichtung durch Arbeit“ geplant.

Der Terror richtete sich nicht mehr nur gegen politische Gegner, sondern auch gegen gesellschaftliche Randgruppen von Homosexuellen bis zu den Zeugen Jehovas.

Mehr als einhunderttausend Menschen sind durch diese Hölle gegangen, wurden zu einer Nummer degradiert, ausgebeutet, ausgehungert, erniedrigt und umgebracht. Es war die Generation unserer Großväter, die das verschuldet und verursacht hat. Man kann es nicht begreifen und man darf es nicht vergessen. Scheiß Nazis!

( MITI )

Einmal quer durch Bayreuth

Doxi vor dem Alen Scbloss in der Eremitage
Bayreuth, 4. August 2016

Doxi vor dem Alten Scbloss in der Eremitage

Tag
4
Heute hatte ich einen Werkstatttermin mit meinem Womo in Bayreuth. Das Radlager vorne rechts wurde erneuert und ein neuer Reifen hinten rechts aufgezogen. Dreieinhalb Stunden waren dafür veranschlagt.

In dieser Zeit habe ich mit Doxi eine ganz lange Runde durch Bayreuth gedreht.

Erst ging es durch die Innenstadt, dann zur aktuellen Landesgartenschau und weiter hinaus ins Umland zur berühmten Eremitage.

Im März waren wir schon einmal dort. Da waren alle Figuren im Park noch eingepackt und die Brunnen und Teiche leer. Nun erstrahlt alles in sommerlicher Pracht.

Nach einer Tour durch die Eremitage ging es auf einem etwas abweichenden Weg wieder retour – insgesamt 15 Kilometer.

So haben wir ganz schön viel von Bayreuth gesehen. Pünktlich um 12 Uhr mittags waren wir wieder an der Werkstatt und da war auch das Womo bereits fertig. Das hat gepasst.

( MITI )

Festungsstadt Amberg

Das Wahrzeichen von Amberg, die sogenannte "Bille" (Foto RobRoskopp)
Amberg, 5.08.2016

Das Wahrzeichen von Amberg, die sogenannte „Brille“ (Foto RobRoskopp | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Tag
5
Die Stadt Amberg in der mittleren Oberpfalz liegt rund 60 Kilometer östlich von Nürnberg an der Vils. Ihre Altstadt zählt zu den besterhaltenen mittelalterlichen Stadtanlagen Europas. Von Bayreuth kommend, mache ich mit Doxi hier für einen Tag Station.

Wie ich erfahre, kann man die Oberpfalz im historischen Rückblick als das Ruhrgebiet des Mittelalters beschreiben.

Zwischen dem 12. und dem 16. Jahrhundert war Amberg ein bedeutender Umschlagplatz für Eisen und Eisenerz. Das Erz wurde im Amberger Land abgebaut, verhüttet und als Eisen über die Vils nach Regensburg verschifft.

Auf der Rückfahrt waren die Schiffe mit Salz beladen und wurden von Pferden flussaufwärts getreidelt.

Durch den Bergbau reich geworden, leistete sich Amberg eine gigantische Stadtbefestigung, die noch heute an vielen Stellen erhalten ist.

Über 100 Türme und mehrere Kilometer zweireihige Stadtmauern beschützten die Amberger. Die ganze Stadt wurde durch den stets gefüllten und aufgestauten Stadtgraben zu einer Wasserfestung.

In einer Chronik von 1564: heißt es „München seyn die schönst, Leipzig die reichist, Amberg die festeste Fürstenstatt“. So kommt es, dass Amberg bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs niemals von fremden Truppen eingenommen werden konnte. Beeindruckend, finde ich.

( MITI )

Kallmünz – wo Naab und Vils zusammen kommen

Blick über die Naab nach Kallmünz und hinauf zur Burg
Kallmünz, 6.08.2016

Blick über die Naab nach Kallmünz und hinauf zur Burg

Tag
6
Am sechsten Tag unserer Tour durch die Oberpfalz sind wir an einem ganz bezaubernden Ort angelangt; Kallmünz am Zusammenfluss von Naab und Vils gilt als die „Perle des Naabtals“.

Der kleine Ort liegt rund 25 Kilometer nördlich von Regensburg. Die Häuser der Altstadt schmiegen sich eng an den „Schlossberg“, auf dessen Spitze sich die Ruinen der alten Burg Kallmünz befinden. Die Burg stellt eine markante Landmarke im Naabtal dar.

Von Kallmünz aus wandere ich mit Doxi durch das malerische Vilstal. Wir folgen dabei dem Jurasteig entlang steiler Abbrüche der Kalkfelsen, die der Fluss in das Tal gegraben hat.

Am Ort Rohrbach verlassen wir die Vils und steigen zunächst den Meilerberg hinauf und anschließend über den Himmelsberg. Dort können wir in rund 12 Kilometer Entfernung die ersten Berge des Bayerischen Waldes ausmachen.

Dem Kamm des Himelsberges folgend, gelangen wir zu einem herrlichen Aussichtspunkt auf den Höhen über dem Naabtal. Von dort ist es nicht mehr weit zur Burgruine Kallmünz. Nun geht es einen steilen Weg von der Burg hinab ins Dorf und zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Eine herrliche Wanderung bei perfektem Wanderwetter. Schöner gehts nicht.

( MITI )

Im Oberpfälzer Seenland

Auf dem Damm zwischen dem Steinberger See und dem Knappensee
Steinberg am See, 6.08.2016

Auf dem Damm zwischen dem Steinberger See und dem Knappensee

Tag
6
Vom Fluss an den See. Nach unserer Wanderung bei Kallmünz sind wir in den Kreis Schwandorf weitergefahren.

Südlich von Wackersdorf ist nach dem Ende des Braunkohletagebaus Anfang der Achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts durch Flutung und Rekultivierung eine Seenlandschaft mit hohem Freizeitwert entstanden.

Wir stehen mit dem Wohnmobil auf dem künstlichen Damm, der den großen Steinberger See vom kleineren Knappensee trennt.

Während der flache Knappensee still und ruhig daliegt, ist auf dem bis zu 50 Meter tiefen Steinberger See ordentlich was los. Hier wird gesegelt, geschwommen, getaucht, und gepaddelt.

An einer großen Wasserskianlage am Nordufer pflügen Wasserskifahrer durch die Wellen und springen kunstvoll über Schanzen. Es macht Spaß, dabei zuzuschauen.

( MITI )

Regensburg im Renovierungsrausch

Blick über die Donau zur steinernen Brücke und Altstadt (Foto HH58)
Regensburg, 7.08.2016

Blick über die Donau zur Steinernen Brücke und Altstadt (Foto HH58 | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Tag
7
Sonntagmorgen 7:30 in der Altstadt von Regensburg: Wir sind früh unterwegs, um ungestört Fotos aufnehmen zu können. Außer uns sind um diese Uhrzeit nur die Obdachlosen, Junkies und Bettler schon auf der Straße.

Schnell wird deutlich: In Regensburg wird gerade heftig saniert und restauriert. Ob der Dom, die Straßen am Markt oder die berühmte Steinerne Brücke über die Donau: Alles eingerüstet, gesperrt und verhängt.

Drei große Reisebusse mit dem Ortskennzeichen PAN haben sich an einer der vielen Baustellen festgefahren. Die Busfahrer kommen auf mich zu, nein, ich weiß leider auch nicht, wie sie hier wieder rauskommen.

( MITI )