Heute habe ich mit Doxi eines der ältesten Bergwerke nördlich der Alpen besucht, das Mayener Grubenfeld am nordöstlichen Rand der Stadt Mayen.
Schon seit der Jungsteinzeit wurde hier das poröse Basaltgestein abgebaut, das bei einem Vulkanausbruch vor rund 12.000 Jahren entstanden ist.
Genutzt wurde der Basalt vor allem zur Herstellung von Reib- und Mühlsteinen, sowie als Baustoff (Pflastersteine, Schotter) und für bildhauerische Tätigkeiten.Früher wurden Grabsteine im Rheinland fast ausschließlich aus diesem Material gefertigt. Auch die Mühlen in meinem Heimatdorf Büttgen wurden über mehrere Jahrhunderte mit Mühlsteinen aus dem Basalt dieses Grubenfeldes betrieben.
Für die Erschließung des Basalts wurden zahlreiche offene Steinbrüche, aber auch fast 500 Schächte und untertägige Stollen angelegt. Nach dem Ende des untertägigen Abbaus ab etwa 1840 nutzten örtliche Brauereien die entstandenen Stollen als Felsenkeller für die Lagerung von Bier, weshalb sich in der Region zahlreiche Brauereien ansiedelten.
Nachdem auch die übertägigen Steinbrüche in den 1970er-Jahren ihren Betrieb eingestellt haben, hat die Natur das Gelände zurückerobert. Dadurch bietet das Grubenfeld zahlreichen bedrohten Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum, etwa als Überwinterungsquartier für Fledermäuse.
Ich finde es total faszinierend, dass hier seit fast 7.000 Jahren Steine abgebaut werden. Schon lange vor den Römern haben die Menschen mit diesen Steinen ihr Getreide gemahlen. Einige alte Krananlagen und verrostete Schienenstränge auf dem Gelände zeugen davon, dass sich diese Nutzung bis in die Neuzeit fortgesetzt hat.