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Allein im Watt

Allein im Watt
Schillig, 3. Juli 2018

Doxi draußen im Watt mit Stöckchen.

Heute Abend war ich nach der Yogastunde und dem Abendessen im Hause Yoga Vidya noch mit Doxi im Watt vor Schillig. Als wir den Strand erreichten, war es bereits nach acht und niemand mehr draußen im Watt unterwegs.

Es war drei Stunden vor dem Höhepunkt der Ebbe, und das Meer hatte sich bereits fast einen Kilometer vom Strand zurückgezogen. Dadurch konnten wir ganz weit hinauslaufen. Ich hatte extra einen Stock mitgebracht, damit Doxi schön durch das Watt und entlang der Wasserlinie sprinten und sich richtig austoben konnte.

Wir sind erst ein Stück entlang der Wasserlinie nach Süden gelaufen, in Richtung Hooksiel. Anschließend ging es zurück und dann noch ein Stück weiter in nördlicher Richtung auf das Minsener Oog zu. Mehrmals stellten sich uns Priele in den Weg, doch die zu durchwaten war kein Problem.

Allein im Watt

An vielen Stellen, die gerade trocken gefallen waren, spritzten ganz kleine Fontänen aus dem Sand, jeweils kaum mehr als zwei oder drei Zentimeter hoch, doch das in großer Zahl. Ich nehme an, das waren Muscheln im Sand, die einen Rest Wasser ausgespuckt haben. Das sah auf jeden Fall ganz putzig aus.

Der Abend war lau und das Licht der untergehenden Sonne durch die Wolken sehr ausdrucksstark. Doxi hat sich nach ihren Ausflügen ins Meer immer wieder schön im Sand gewälzt, sodass ich sie bei unserer Rückkehr an den Strand erst einmal ordentlich abspritzen musste.

Wahnsinn, welche Mengen an Sand aus ihrem Fell hinaus quollen. Und das war längst noch nicht alles, wie ich am nächsten Morgen im Wohnmobil feststellen durfte. Denn der Rest des Sandes hatte sich schön auf Doxis Unterlage verteilt.

Auf jeden Fall ein ganz wunderbarer Spaziergang und ein tolles Naturerlebnis so allein weit draußen im Watt. Das machen wir bei userem nächsten Besuch in Schillig sicher wieder.

( MITI )

Fußmarsch zur Minsener Oog

Fußmarsch zur Minsener Oog
Minsener Oog, 2.07.2018

Am Horizont: das Minsener Oog. Davor das Watt. Da müssen wir durch.

Heute bin ich mit meinem Freund, dem Wattführer Wolfgang Gedat, von Schillig durch das Watt zur Minsener Oog gelaufen. Wolfgangs „Watthund“ Nemo und meine Doxi waren auch dabei.

Die Minsener Oog ist die östlichste der Ostfriesischen Inseln. Sie liegt knapp zwei Kilometer südöstlich von Wangerooge, von der sie durch die Strömungsrinne Blaue Balje getrennt ist.

Vom Festland ist sie nur rund drei Kilometer entfernt. Doch weil man schlecht auf direktem Weg hinüberlaufen kann, sind es pro Strecke von Schillig rund 5,5 Kilometer.

Die Insel ist unbewohnt und als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Lediglich zwei Naturschützer verbringen die Zeit von März bis Oktober auf der Insel. Sie zählen die verschiedenen Arten von Brutvögeln und achten darauf, dass keine Wanderer oder Skipper die Insel betreten.

Um von Schillig zur Minsener Oog zu gelangen, müssen wir mehrere Priele durchqueren. Deren Wasserstand und Strömungsgeschwindigkeit ist vom jeweiligen Tidenstand und der Windrichtung abhängig.

Die meisten dieser Priele sind harmlos. Nur der letzte unmittelbar vor der Insel hat es in sich. Er ist der tiefste und auch schlecht einsehbar, weil voller Schlick. Man weiß deshalb nie genau, wie tief der matschige Grund gerade ist.

Wolfgang Gedat geht voraus und steckt schon nach wenigen Metern bis zum Gesäß im Wasser. Mit wird etwas unwohl, aber da müssen wir jetzt durch. Doxi ziert sich, dabei kann sie doch schwimmen. Ich sinke mit jedem Schritt tiefer in das trübe Wasser und bin froh, als wir doch ziemlich durchnässt auf der anderen Seite angekommen sind.

Schon von weitem haben wir den Vogelwärter Rolf wahrgenommen, der uns mit dem Fernglas beobachtet. Wolfgang und Rolf schnacken ein wenig, bevor wir von den Randdünen einen Blick auf das Innere der Insel werfen. Überall sind im Gras brütende Möwen und andere Vögel zu sehen. In der Luft ihre Partner, die kommen und gehen, um Futter zu bringen. Es liegt ein ganz schönes Geschrei in der Luft.

Lange können wir nicht auf der Minsener Oog bleiben, denn die Flut läuft bereits. Der letzte Priel vor der Insel ist seit unserer ersten Passage bereits deutlich angeschwollen. Diesmal geht uns das Wasser bereits bis zu den Hüften und der Strömungsdruck hat enorm zugenommen, was die Querung zu einem echten kleinen Abenteuer macht. Aber wir kommen unbeschadet durch.

Nach rund viereinhalb Stunden erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt am Haus von Wolfgang gleich hinter dem Deich in Schillig. Ich bin ganz ergriffen von der Schönheit und Unberührtheit des Minsener Oogs und von der aufregenden Durchquerung des schlammigen Priels. Das war wirklich eine tolle und aufregende Tour, die mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

( MITI )

Im Watt mit Wolfgang Gedat

Im Watt mit Wolfgang Gedat
Schillig, 25. August 2017

Hier geht es ins Watt

Heute haben wir eine äußerst interessante und kurzweilige Wattwanderung vor Schillig unter Führung des Diplom-Biologen Wolfgang Gedat und seines Watthundes Nemo unternommen.

Bei der „Biologischen Familienwanderung mit Hunden“ erfährt man alles über die Struktur und die Entstehung des Wattenmeeres, über die Tiere im Watt und über lokale Gegebenheiten.

Wir beobachten, wie sich Muscheln und Würmer ins Watt graben und Krebse vor uns auf die Flucht gehen. Auch die anwesenden Kinder werden mit vielfältigen Aufgaben bedacht, sodass niemand zu kurz kommt.

Der Watthund Nemo war unheimlich an der gerade noch läufigen Doxi interessiert. Aber die böse Doxi hat den quietschenden kleinen Kerl immer nur verbellt. Wie gemein!

Nach diesem tollen Erlebnis kann ich die Wattwanderung mit Wolfang Gedat nur empfehlen. Bestimmt war das nicht das letzte Mal, dass wir mit dem zertifizierten Wattkenner und spannenden Erzähler unterwegs waren.

( MITI )

Am Strand von Schillig

Am Strand von Schillig
Schillig, 23. August 2017

Strandkörbe vor Schillig

Am Nachmittag mache ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg nach Schillig, einem beliebten Badeort an der äußersten Nordost-Spitze der ostfriesischen Halbinsel, zwei Kilometer nördlich von Horumersiel. Bis zur nächsten Großstadt Wilhelmshaven sind es von dort rund zwanzig Kilometer,

Vor Schillig liegen die Inseln Wangerooge, Mellum und Minsener Oog, sowie die Fahrrinne der Jade nach Wilhelmshaven. Daher war der Ort schon zu Zeiten der kaiserlichen Marine militärischer Vorposten vor Wilhelmshaven, dem zu dieser Zeit bedeutenden deutschen Reichskriegshafen.

Der Ortsname leitet sich vom Begriff Schill (wie Schale) ab, was für Muscheln steht. Die Meeresströmung und die Brandung lagerten früher ausgedehnte Muschelvorkommen vor Schillig ab. Eine Zeitlang wurden die Muscheln für die Herstellung von Kalk abgebaut und an eine nahegelegene Kalkbrennerei geliefert.

Heute ist der lange Sandstrand von Schillig und das Watt bei schönem Wetter Anziehungspunkt für tausende von Touristen.

Wahnsinn, was an diesem sonnigen Nachmittag im Ort los ist. Ich habe das Gefühl, hier gibt es beinahe so viele Strandkörbe wie Möwen. Übermorgen wollen wir von hier zu einer Wattwanderung starten. Ich hoffe, das Watt ist dann nicht genauso stark frequentiert wie jetzt der Strand 😉

( MITI )