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Joseph Beuys und die Schamanen

Joseph Beuys und die Schamanen
Bedburg-Hau, 17. Juli 2021

Schamanisch inspirierte Objekte von Anatlo Donkan im Schloss Moyland

Das Museum Schloss Moyland beherbergt den weltweit größten Bestand an Werken von Joseph Beuys und das umfangreiche Joseph Beuys Archiv, das von den Gebrüdern Grinten zusammen getragen und gestiftet wurde.

Viele der berühmten Werke sind derzeit an die große Beuys-Ausstellung in Düsseldorf ausgeliehen. Sie feiert das Werk des Kunstprofessors und Künstlers anlässlich seines einhundertsten Geburtstags.

Dafür zeigt Schloss Moyland die interdisziplinäre Ausstellung „Joseph Beuys und die Schamanen“. Erstmalig werden dort Werke von Joseph Beuys mit Objekten schamanischer Lebenswelten aus dem eurasischen Raum zusammen gebracht.

Joseph Beuys thematisierte in frühen Werken immer wieder Schamanen und die Kontexte, in denen diese agieren. Die Figur des Schamanen verkörperte für ihn die auf Künftiges ausgerichtete Idee von Transformation und Ganzheit.

Ein Teil der Ausstellung ist Werken zeitgenössischer Künstler gewidmet, die in ihrem Schaffen schamanischem Denken und Handeln nachgehen. Eigens für die Ausstellung geschaffene Installationen sowie Plastiken, Arbeiten auf Papier und Filme von Melanie Bonajo, Marcus Coates, Anatol Donkan, Unen Enkh, Lili Fischer und Igor Sacharow-Ross werden gezeigt.

Die Werke spannen einen Bogen von der Beschäftigung mit der Schamanenfigur durch Beuys bis in die Gegenwart. Sehr interessant, wie ich finde.

( MITI )

Wunderschöner Park Moyland

Wunderschöner Park Moyland
Bedburg-Hau, 17. Juli 2021

Zufahrt von Schloss Moyland

Der Park rund um das neugotische Wasserschloss Moyland ist einfach eine Pracht! Barocke Elemente wie das Alleen- und Grabensystem bestimmen noch heute die Grundstruktur des Gartens.

Zeitgleich mit der neugotischen Umgestaltung des Schlosses legte man im ausgehenden 19. Jahrhundert einen Garten im „gemischten Stil“ an.

Darin verbinden sich Partien im Stil des „englischen Gartens“ mit Strukturen des „architektonischen Gartens“ zu einer abwechslungsreichen Park- und Gartenlandschaft.

Neben einem Kräuter- und einem Blumengarten bestimmen Kunstobjekte auf den großen Rasenflächen des Parks den Eindruck.

Derzeit sind es vor allem die großformatigen Eisenskulpturen des Künstlers Robert Schad, die einen faszinierenden Kontrast zwischen Natur und Kunst schaffen.

Die Gartenanlagen von Schloss Moyland sind außerdem bekannt für ihre prächtigen Hortensien, die derzeit blühen. Mehr als 2000 Pflanzen aus über 530 Sorten sind in der historischen Gartenanlage beheimatet, darunter die neue Sorte „Schloss Moyland“.

Bei diesem herrlichen Wetter ist es wirklich ein Vergnügen, im Schlosspark zu wandeln und diese einzigartige Verbindung aus Landschaft, Natur und Kunst zu genießen. Das ist schon etwas ganz Besonderes.

( MITI )

Rund um Schloss Moyland

Rund um Schloss Moyland
Bedburg-Hau, 17. Juli 2021

Blick vom Nordturm des Schloss Moyland zum Katzenbuckel mit dem Moyländer Wald

Heute wollen wir Schloss Moyland und seine Kunstausstellung besuchen. Und weil wir Doxi dabei haben, starten wir erst einmal mit einer Wanderung rund um das Schloss und den schönen Moyländer Wald.

Hinter dem Schloss laufen wir durch eine Allee mit prächtigen Eichen, die als Sichtachse vom Schloss wegführt. In der Verlängerung führt diese Allee als Wanderweg von Schloss Moyland bis zur Schwanenburg in Kleve.

Dann biegen wir in den Moyländer Wald ab, der sich auf dem „Katzenbuckel“, einer Endmoräne der Saale-Eiszeit, westlich von Schloss Moyland erhebt. Der Wald wird von mächtigen Buchen gesäumt, die an diesem sommerlichen Tag wunderbar Schatten spenden.

Dort im Wald läuft auch der Voltaire-Weg, ein alter Postweg, der im 18. Jahrhundert vom brandenburgischen Königsberg über Berlin bis ins rheinische Kleve führte.

Auf diesem Weg soll einst der berühmte Philosoph Voltaire nach Moyland gekommen sein, um sich dort im September 1740 mit dem Preußenkönig Friedrich der Große zu treffen.

Vorbei am Naturschutzgebiet Moyländer Bruch gelangen wir in den Heidkamp. Dort gibt es im Wald hinter dem Entsorgungszentrum Moyland einen idyllischen Waldsee. Wir umrunden den See auf schmalen Uferpfaden und laufen dahinter zurück zum Schlossparkplatz, wo wir nach rund zwei Stunden wieder eintreffen.

( MITI )

Auf Schloss Moyland

Auf Schloss Moyland
Bedburg-Hau, 25.02.2018

Südseite von Schloss Moyland

Keine zwanzig Kilometer von Burg Anholt entfernt befindet sich Schloss Moyland mit seinem bekannten Kunst-Museum der Brüder van der Grinten, in dem u. a. zahlreiche Werke von Joseph Beuys ausgestellt sind.

Der Name des Wasserschlosses bei Bedburg-Hau im Kreis Kleve leitet sich von den niederländischen Worten „mooi land“ ab, die „schönes Land“ bedeuten. Das Schloss zählt zu den wichtigsten neugotischen Bauten in Nordrhein-Westfalen.

Das zweigeschossige Hauptgebäude aus Backstein präsentiert sich im historisierenden Tudorstil mit einem Zinnenkranz auf Kragsteinen.

Die vier Geschosse des einstigen Bergfrieds an der Südost-Ecke des Hauptschlosses werden seit 2008 durch einen polygonalen Helm mit Laterne bekrönt.

An den drei übrigen Ecken des Schlosses stehen hufeisenförmige Türme mit drei Geschossen.

1696 kam das Schloss in den Besitz des damaligen brandenburgischen Kurfürsten und späteren preußischen König Friedrich I. Dieser nutzte Moyland vornehmlich als Jagdschloss. Sein Nachfolger Friedrich II. traf hier im Jahr 1740 mit dem Philosophen Voltaire zusammen.

Im Jahre 1766 kam die Anlage in den Besitz der niederländischen Familie von Steengracht und blieb es, bis die Familie die äußerst baufällige Anlage im Jahr 1990 der Stiftung „Museum Schloss Moyland“ schenkte. Der entscheidende Anstoß dafür kam von den Brüdern Franz Joseph und Hans van der Grinten, die einen Standort für ihre private Sammlung moderner Kunst suchten.

Am 24. Mai 1997 konnte das bis dahin vollständig renovierte Gebäude samt Gartenanlagen wiedereröffnet werden. Heute ist die Anlage ein beliebtes Ausflugsziel am Niederrhein. Oft schon bin ich an den Hinweisschildern an der Autobahn A57 vorbeigefahren. Jetzt war ich endlich einmal da und ich muss sagen: Ich bin total begeistert von dieser Mischung aus barocker Architektur und moderner Kunst.

( MITI )

Kunst im Museum Schloss Moyland

Kunst im Museum Schloss Moyland
Bedburg-Hau, 25. Februar 2018

Eröffnungsstück der Ausstellung „Die zweite Haut“

Das Schloss und der Park Moyland sind absolut sehenswert, aber fast noch mehr strahlt die Kunst, die hier im Schloss und im umgebenden Park präsentiert wird.

Das Schlossgebäude beherbergt die Kunstsammlung der Brüder Hans und Franz Joseph van der Grinten, die diese in mehr als 50 Jahren zusammengetragen und in die Stiftung Museum Schloss Moyland eingebracht haben.

Die Sammlung enthält Exponate aus dem 19. und 20. Jahrhundert, unter anderem Werke von Erwin Heerich, Willem den Ouden, Rudolf Schoofs und Hermann Teuber.

Einen wesentlichen Schwerpunkt bildet der weltweit größte Bestand an Werken von Joseph Beuys. Außerdem werden mehr als 200.000 Archivalien und Dokumente zu Leben, Werk und Wirken des Künstlers aufbewahrt, der im nahegelegenen Kleve aufwuchs.

Beuys setzte sich in seinem umfangreichen Werk mit Fragen des Humanismus, der Sozialphilosophie und Anthroposophie auseinander. Er gilt als einer der bedeutendsten Aktionskünstler des 20. Jahrhunderts und war ein „idealtypischer Gegenspieler“ zu Andy Warhol.

In der Vorburg vor dem Schloss werden Wechselausstellungen präsentiert, bei meinem Besuch ist es die Ausstellung „Zweite Haut“. Die Ausstellung untersucht, was es bedeuten kann, sich eine „zweite Haut” überzustreifen, um sich von der Natur abzugrenzen oder mit ihr zu verbinden. Die ausgestellten Werke wirken auf mich teils anmutig, teils verstörend und bringen das Thema aus unterschiedlicher Perspektive sehr gekonnt auf den Punkt.

Noch mehr faszinieren mich aber die Werke von Joseph Beuys. Meine Eltern haben sich in meiner Jugendzeit fürchterlich über den Künstler aufgeregt, so wie viele Deutsche damals. Für mich war er aufgrund seines Engagements in der Friedensbewegung und für die Grünen ein Held. Und das ist er bis heute geblieben.

( MITI )