Auf nach Wien

Das berühmte Wiener Riesenrad im Prater

Wien, Wien, endlich einmal nach Wien. Wie viele Millionen Menschen waren schon dort und haben sich vom Charme der einstigen KuK-Metropole verzaubern lassen? Nur ich alleine habe Wien noch nie gesehen! So kam es mir jedenfalls manchmal vor. Doch das ist nun passé.

Okay, von uns sind es fast 1.000 Kilometer bis in die Mozartstadt an der Donau, aber dass daraus eine mehr als vierwöchige Reise werden sollte, auf der ich mit dem Womo die acht größten Städte unseres sympathischen Nachbarlandes besuche, damit hatte ich vorher nicht gerechnet.

War aber einfach so schön dort, erst an der Donau in Ober- und Niederösterreich, dann in der sanft hügeligen und später steilen Steiermark und schließlich auf den Bergen und an den Seen in Kärnten und Tirol.

Da bin ich halt etwas länger geblieben 🙂 Beinahe hätte ich sogar noch nach Italien und nach Slowenien „rübergemacht“. Aber das habe ich mir dann doch verkniffen, weil es schon in Österreich so viel für uns zu sehen und zu erleben gab.

Mit Doxi habe ich in diesen 31 Tagen in 41 Orten Station gemacht: Würzburg, Straubing, Landau an der Isar, Deggendorf, Passau, Linz, Mauthausen, Grein, Melk, St. Pölten, Wien, Hirschwang, Graz, Feldbach, Jagerberg, Klagenfurt am Wöthersee, Pörtschach, Velden, Villach, Arnoldstein, Goldeck, Spittal an der Drau, Gemünd in Kärnten, Salzburg, Waginger See, Traunstein, Ruhpolding, Bad Aibling, Rosenheim, Innsbruck, Hall in Tirol, Achensee, Kufstein.

Auf der Rückreise haben wir dann noch München, Erding, Schweinfurt, Erfurt, Creuzburg und Treffurt besucht und waren ganz zum Schluss noch vier Tage im Yoga-Ashram in Bad Meinberg. Quasi als Erholung von der intensiven Reise 🙂

Dass man einige Regionen Österreichs auf dem Landweg quasi nur erreicht, indem man zunächst nach Deutschland ausreist und dann an anderer Selle wieder einreist, das habe ich nicht gewusst. Auch dass Österreich jenseits der Ebenen im Nordosten so gebirgig und steil ist, dass man sich quasi nur über die Täler fortbewegen kann, das war mir vorher nicht klar. Jetzt aber.

So mancher Pass hat mein liebes Womo und auch mich auf jeden Fall ordentlich ins Schwitzen gebracht. Ist aber am Ende alles gut gegangen, auch wenn die Bremsbelege manchmal gequalmt und fürchterlich nach Asbest gestunken haben.

Ist halt ein ganz ordentliches Geschiebe, mit 4 Tonnen den Berg runter und im zweiten Gang bei hohen Drehzahlen wieder rauf. 15% oder gar 18% Steigung bzw. Neigung sind aber auch nicht wenig.

Heike konnte leider nicht mit, weil sie bei und mit ihren Kindern in Südafrika und auf Mauritius weilte. Aber dank WhatsApp konnten wir täglich telefonieren und uns sehen, was ich schwer beeindruckend finde, auf so eine weite Entfernung.

Alle Fotos und Beiträge von dieser ereignisreichen Tour gibt es hier.

 

Tour-Kalender

Impressionen von dieser Reise

( MITI )

Trffurt an der Werra

Trffurt an der Werra
Treffurt, 17. April 2024

Rathaus von Treffurt

Ich arbeite mich weiter durch das Werratal langsam Richtung Westen voran. Von Creuzberg fahre ich in das 16 Kilometer entfernte thüringische Treffurt, unmittelbar an der Landesgrenze zu Hessen.

Die Stadt ist bekannt für ihren historischen Altstadtkern mit vielen restaurierten Fachwerkbauten. Das Rathaus mit seinem mächtigen rotweißen Fachwerkturm gilt als eines der bedeutendsten Fachwerkgebäude Thüringens.

Durch die Stadt fließt die Werra, durch die hier einst drei Furten führten. Daher der Name Treffurt, früher „Driefurt“.

Durch seine Lage an der Kreuzung zweier Handelsstraßen erlangte Treffurt bereits im frühen Mittelalter regionale Bedeutung. Zum Schutze der Werraübergänge wurde im 11. Jahrhundert mit der Anlage der Burg Normannstein begonnen, die weithin sichtbar über der Altstadt thront.

Nach der deutschen Teilung am Ende des Zweiten Weltkriegs litt die Stadt aufgrund ihrer unmittelbare Lage im Sperrgebiet der innerdeutschen Grenze. Entsprechend blühte die Wirtschaft und der Tourismus erst nach der Wiedervereinigung auf. Viele schon fast verfallene Fachwerkhäuser wurden aufwändig renoviert und verleihen der Stadt heute ihren Charme.

Beim Aufstieg zur Burg haben wir eine seltene Begegnung – wir treffen einen anderen Hovawart mit seinem Frauchen. Die 18 Monate alte Lily ist bereits so groß wie Doxi und mächtig an der alten Dame interessiert. Die beiden Hovis begegnen sich freundlich und ich komme mit der Halterin ins Gespräch, die US-Amerikanerin ist und mit ihrer Familie in Treffurt lebt.

( MITI )

Die Türen von Treffurt

Die Türen von Treffurt
Treffurt, 17. April 2024

Modern, aber im Stil der Alten Zeit

Kleine Stadt, große Anzahl an sehenswerten Türen. Bis zur Neuzeit gab es keine Massenfertigung und so weisen die historischen Fachwerkhäuser von Treffurt alle individuelle Türen und Portale auf. Manche sind sich ähnlich, weil dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend, aber keine gleich.

( MITI )

Creuzburg an der Werra

Creuzburg an der Werra
Creuzburg, 16. April 2024

Blick von der Creuzburg in den gleichnamigen Ort an der Werra

Langsam arbeite ich mich weiter nach Westen in Richtung Heimat voran. Nach Erfurt ist mein nächstes Ziel das Werratal, das nach dem Zweiten Weltkrieg an vielen Stellen die Grenze zwischen der BRD und der DDR bildete,

Ich verbringe die Nacht an der alten Werrabrücke im historischen Ort Creuzburg. Die Brücke gilt als älteste erhaltene Steinbrücke in Ostdeutschland und wurde an Stelle einer hölzernen Brücke im Jahr 1223 durch den Landgrafen Ludwig IV. errichtet.

In den Jahren danach entstand an der Ostseite der Brücke eine hölzerne Kapelle, die dem himmlischen Schutz der Brücke und dem Wohl der Reisenden gewidmet war. 1499 wurde diese Kapelle durch einen repräsentativen Neubau aus Stein ersetzt, der dort bis heute steht.

Über die Brücke führte der Weg von Eisenach Richtung Westen zum Ort Creuzburg, der unterhalb der gleichnamigen Burganlage liegt. Die mittelalterliche Höhenburg wurde zwischen 1165 und 1170 im Auftrag von Landgraf Ludwig II. errichtet. Sie diente einst als südwestlicher Vorposten von Eisenach und ist als Schwesterburg der Wartburg bekannt.

Die Creuzburg war bevorzugter Aufenthaltsort der Landgräfin Elisabeth von Thüringen, die als Heilige Elisabeth zur deutschen „Nationalheiligen“ des Mittelalters wurde. Ich befinde ich mir hier also quasi auf historischem Boden …

( MITI )

Im großbürgerlichen Erfurt

Im großbürgerlichen Erfurt
Erfurt, 16. April 2024

Villa des Unternehmers und Hofphotographen Karl Festge in der Cyriakstraße 39

Von Schweinfurt bin ich nach Erfurt weitergefahren, um meine lieben Verwandten väterlicherseits zu besuchen.

Bevor wir uns am Nachmittag treffen, will ich am Vormittag den EGA-Park (Erfurter Garten Ausstellung) erkunden.

Doch das Wetter ist nicht so einladend, deshalb spare ich mir den kostenpflichtigen Besuch und laufe stattdessen ein wenig um den großen EGA-Park herum, der sich auf dem Cyriakberg befindet.

Unterhalb dieses Bergs, zwischen der Gera und mehreren öffentlichen Parks, hat sich am Beginn des 19. Jahrhunderts das Erfurter Großbürgerturm niedergelassen.

Insbesondere die Cyriakstraße ist voll mit noblen historischen Villen. Dazwischen einige wenige Mietshäuser und ganz moderne Bauten. Ich dachte ja, ich kenne Erfurt mittlerweile ein wenig, aber so habe ich die Stadt noch nie gesehen.

( MITI )

Im Mittelpunkt der EU

Im Mittelpunkt der EU
Schweinfurt, 15. April 2024

Rathaus am Marktplatz

Auf dem Weg von München zu meinen Verwandten in Erfurt bin ich unvermittelt im Mittelpunkt der Europäischen Union gelandet. Seit dem Brexit liegt dieser geografische Punkt wenige Kilometer südwestlich von Schweinfurt.

Schon seit dem Mittelalter profitiert die Stadt am Main von ihrer zentralen Lage in der Mitte des deutschen Sprachraums und als Knotenpunkt wichtiger Handelswege zwischen Ost und West, Nord und Süd.

Schweinfurt lässt sich auf einer Deutschlandkarte leicht lokalisieren, weil es am Beginn des Maindreiecks liegt, etwa 40 Kilometer von Thüringen, Hessen und Baden-Württemberg entfernt.

Die fränkische Industriemetropole hat die zweithöchste Einpendlerquote in Deutschland, da hier große Industriebetriebe mit vielen tausend Beschäftigten angesiedelt sind. Dazu zählen die Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen und Schaeffler KG, aber auch Unternehmen wie Fresenius Medical Care und Bosch Rexroth.

Die hübsche Altstadt befindet sich unmittelbar am Main mit dem Marktplatz und dem historischen Rathaus als Zentrum. Über das Areal verteilt haben sich einige sehenswerte mittelalterliche und neuzeitliche Bauten erhalten, darunter das Zeughaus und das Alte Zollhaus. Außerdem gibt es zwei moderne, architektonisch interessante Museumsbauten.

Wäre ich nicht gerade noch ein wenig von der Pracht Münchens geblendet, hätte ich meinen Besuch hier vermutlich noch ein wenig mehr zu schätzen gewusst.

( MITI )